- Ach ja! Da gab's noch etwas, was der Korrektur bedarf! - Galiani, 28.11.2001, 14:33
- @Galiani: Wieder mal gebe ich dir absolut recht! Wie kann ich denn heraus- - Josef, 28.11.2001, 17:24
- Wer fortschreitet, steht nur mit einem Bein auf der Erde! Also Vorsicht! - riwe, 28.11.2001, 18:48
- Re: @ Galiani - Der Baum der Erkenntnis von gut und böse - André, 28.11.2001, 23:12
- @André: Danke für diese sehr tiefdringende Untersuchung der Frage! Gruß (owT) - Galiani, 29.11.2001, 14:02
Ach ja! Da gab's noch etwas, was der Korrektur bedarf!
Hallo alle miteinander
mguder schrieb:
>Hallo JüKü
>Wo ist das Problem? Galiani behauptet, es wäre bereits allgemein bekannt, was gut und was schlecht ist. Natürlich meint er damit implizit, daß er genau wisse, was gut und was schlecht >sei. Er behauptet also, 1., daß es ewige absolute Wahrheiten gibt, 2. Daß er und bestimmte Leute und Institutionen im Besitze einiger dieser Wahrheiten seien und 3. Daß sich alle >anderen Menschen gefälligst danach zu richten hätten.
>Ich lehne diese Aussagen vehement ab. Wer die Möglichkeit eines Fortschritts bestreitet, ist eindeutig ein Vertreter des Mittelalters....
>Ich werde hier also"beschuldigt" zu behaupten (was natürlich heißen soll:"fälschlich zu behaupten"), es wäre allgemein bekannt, was gut und was schlecht ist. Dem sei aber, nach Ansicht des Schreibers, nicht so!
Ich bekenne mich schuldig! Ich bin tatsächlich der Meinung, daß
die Menschen wissen, was gut ist und was böse! (- Zumindest jene, die sich ein Gewissen bewahrt haben.)
Darüber hinaus bin ich tatsächlich der Überzeugung, daß
es ewige absolute Wahrheiten gibt!
Ich weiß nicht, warum das den"Progressiven" so schwer fällt, einzusehen: Die Toten auf der Guillotine, in den Gaskammern und im Gulag sind doch eine direkte Folge davon, daß die Existenz solcher ewiger und absoluter Wahrheiten bestritten wird; insbesondere im konkreten Beispiel, daß es nicht erlaubt sein soll, Menschen willkürlich Schaden an Leib und Leben zuzufügen.
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Drittens wähne ich keineswegs
nur mich"und bestimmte Leute" im Besitze dieser Wahrheit, sondern in einer funktionierenden Gesellschaft müssen diese"ewigen und absoluten Wahrheiten" Gemeinbestand sein, der von den existierenden Institutionen getragen und geschützt werden.
Darin besteht ja die Gefahr der so genannten progressiven Ideen, daß sie davon ausgehen, sich über diese"ewigen und absoluten Wahrheiten" hinwegsetzen zu können, was in schnurgerader logischer Linie zu den erwähnten Blutbädern führt. Der naive Kommentar der"Progressiven" dazu hört sich geradezu zynisch an: Man könne sich doch nicht dem"Fortschritt" verweigern. Gelegentlich müsse man doch mal was Neues ausprobieren! Genau in diesem Sinn hatte auch der Moskaukorrespondent der"New York Times", der Pulitzerpreisträger Walter Duranty, in den 30-er Jahren Stalins Massenmorde kommentiert:"ein paar Millionen toter Russen"..."Völlig unwichtig... Bloß eine Randerscheinung des mitreißenden Wandels, der sich hier abspielt..."
Ja, erkennt Ihr denn nicht die Gedankenlosigkeit und den Zynismus in diesem Satz, den mir mguder hier entgegenhält:>Wer die Möglichkeit eines Fortschritts bestreitet, ist eindeutig ein Vertreter des Mittelalters.</ul>
Man muß kein großer Denker sein, um als groben Unfug zu erkennen, was hier stillschweigend behauptet wird: Daß es nämlich mittelalterlichem Denken entspreche, wenn nicht erlaubt wird, Menschen zur Durchsetzung einer Idee umzubringen. Der"Progressive" meint allen Ernstes (wenn das auch selten so offen ausgesprochen wird): Für denjenigen, dem seine Idee nur groß genug erscheine, sei etwa das Umbringen von Menschen zur Durchsetzung solchen"Fortschrittes" durchaus gerechtfertigt!</ul>
Ja, ich bin, viertens (und im Gegensatz zu mguder und keineswegs nur als Jurist), dafür, daß sich >...alle anderen Menschen gefälligst nach diesen ewigen und absoluten Wahrheiten zu richten haben...
Sonst lieber bitte keinen Fortschritt! Das ganze Konzept des"Fortschritts", so wie ihn die"Progressiven" denken, ist, ich habe schon öfters darauf hingewiesen, ein intellektueller Denkfehler! Wie sagte einst Marc Chagall:"Es ist das Schicksal der Wegweiser, daß sie den Fortschritt nicht mitmachen können!"
Hoffend, diese Debatte (die uns doch sehr weit von Wirtschaft und Geld weggeführt hat) damit abschließen zu können, grüße ich alle sehr herzlich.
G.
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