- Kinowelt Medien sieht akute Insolvenzgefahr - Sascha, 30.11.2001, 01:24
Kinowelt Medien sieht akute Insolvenzgefahr
29.11.2001 23:56 Uhr
<font size=5>FOKUS 1 - Kinowelt Medien sieht akute Insolvenzgefahr </font>
Frankfurt, 29. Nov (Reuters) - <font color="#FF0000">Die am Neuen Markt notierte Kinowelt Medien AG hat in den ersten neun Monaten 2001 vor Steuern und Zinsen erneut hohe Verluste verbucht und sieht für das Unternehmen nach eigenen Angaben eine akute Insolvenzgefahr</font>. Für das Dreivierteljahr wies das Medienunternehmen in einer Pflichtmitteilung vom Donnerstag einen Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 272,2 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 28,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Den Nettoverlust gab Kinowelt mit 309,1 Millionen Euro an. <font color="#FF0000">Seit eine der kreditgebenden Banken am 28. November 2001 ihre Kredite fällig gestellt habe, sei die Insolvenzgefahr akut, hieß es</font>."Die Kinowelt Medien AG kann in dieser Situation nur mit Hilfe der finanzierenden Banken überleben", teilte das Münchener Medienunternehmen mit.
Nach Angaben von Kinowelt war das Ebit der ersten neun Monate vor allem von Verlusten durch Sondermaßnahmen zur Verschlankung des Unternehmens geprägt gewesen. So habe etwa die Auflösung des Vertragsverhältnisses mit den US-Filmstudios Warner Brothers außerordentliche Aufwendungen in dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Nach neun Monaten habe das Finanzergebnis zudem bei minus 35,7 Millionen Euro gelegen, worin neben Zinsbelastungen auch Buchwertabschreibungen auf Beteiligungen enthalten seien. Das Eigenkapital sei auf 31,9 Millionen Euro von 340,9 Millionen Euro geschrumpft.
<font color="#FF0000">Der Umsatz des Filmrechtehändlers, DVD-Händlers und Kinobetreibers sank nach Unternehmensangaben im Vorjahresvergleich um 20 Prozent auf 168,4 Millionen Euro, im dritten Quartal habe er mit 49,8 Millionen Euro um 40,4 Prozent unter dem des dritten Quartals 2000 gelegen</font>. Grund sei eine weiterhin schwierige Absatzlage im TV-Lizenzbereich sowie fehlende Umsätze im Merchandising in Folge der Entkonsolidierung des Fanartikel-Händlers Brameier im April.
Zwar erwartet Kinowelt nach eigenen Angaben durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen Erfolge im vierten Quartal. Die hohe Verschuldung belaste das Unternehmen aber in der Weise, dass das Überleben nicht sicher gestellt sei.
Das niederländische Bankhaus ABN Amro hatte dem seit einigen Monaten ums Überleben kämpfenden Medienunternehmen Kredite über 140 Millionen Mark zum 28. November gekündigt. <font color="#FF0000">Vorstandschef Michael Kölmel hatte der Nachrichtenagentur Reuters bereits vor einigen Tagen gesagt, nur eine Rücknahme der Kündigung könne das Unternehmen noch retten</font>. Wenn sich in den laufenden Verhandlungen mit ABN Amro bis Mittwoch (28. November) keine Einigung ergebe, müsse in spätestens 21 Tagen ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden, hatte ein Sprecher gesagt.
<font color="#FF0000">Kinowelt hatte seine Kredite nach eigenen Angaben seit Ende Juni nicht mehr bedient. Die Gläubigerbanken hatten einen ersten Plan von Vorstandschef Kölmel abgelehnt und damit gedroht, ihre Kredite fällig zu stellen, sich schließlich aber bereit erklärt, vorerst still zu halten. Erstmals hatten die Banken Kinowelt im Mai aus einem Liquiditätsmangel geholfen</font>.
frs/rkr
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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