- US-BIP im dritten Quartal um 1,1 Prozent gesunken - Sascha, 30.11.2001, 18:42
US-BIP im dritten Quartal um 1,1 Prozent gesunken
Heute 17:21 Uhr
<font size=5>FOKUS 1 - US-BIP im dritten Quartal um 1,1 Prozent gesunken </font>
Washington, 30. Nov (Reuters) - <font color="#FF0000">Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal fast dreimal so stark als noch Ende Oktober vom US-Handelsministerium geschätzt geschrumpft und hat damit die Einschätzung von Analysten bekräftigt, dass sich die USA in einer Rezession befinden</font>. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von minus 1,1 Prozent gesunken nach einem Plus im zweiten Quartal von 0,3 Prozent, teilte das US-Handelsministerium in seiner zweiten Schätzung des BIP am Freitag mit. <font color="#FF0000">Die sei der stärkste Rückgang seit Anfang 1991. US-Präsident George W. Bush äußerte sich unterdessen besorgt</font>. Analysten sagten, die Daten kämen nicht überraschend <font color="#FF0000">und machten weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed wahrscheinlicher</font>. Die Finanz- und Kreditmärkte tendierten zunächst kaum verändert.
In seiner ersten BIP-Schätzung vom 31. Oktober hatte das US-Handelsministerium für das dritte Quartal mit einer Wachstumsrate der US-Wirtschaft von minus 0,4 Prozent gerechnet. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt eine Revision des realen BIP auf 0,9 Prozent prognostiziert. <font color="#FF0000">Der ebenfalls am Freitag veröffentlichte US-Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago sank im November saisonbereinigt auf 41,1 Punkte von 46,2 Punkten im Oktober. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 44,9 Punkten gerechnet</font>.
US-Präsident George W. Bush äußerte sich unterdessen besorgt über die schwache Konjunktur des Landes. Der Präsident sei beunruhigt, dass die Wirtschaft noch stärker geschrumpft ist, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer. <font color="#FF0000">Vor diesem Hintergrund sei es nicht vorstellbar, dass der US-Senat seine Arbeit in diesem Jahr ohne Zustimmung zu dem geplanten Konjunkturprogramm von 75 Milliarden Dollar beende</font>.
Analysten zeigten sich von den neuen Konjunkturdaten wenig überrascht und rechnen angesichts der schwächer als zunächst geschätzten Wirtschaftsentwicklung in den USA mit weiteren Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed)."Der Rückgang um 1,1 Prozent lag ziemlich nah an unseren Erwartungen", sagte Gary Thayer, Volkswirt bei A. G. Edwards & Sons. <font color="#FF0000">"Die Zahlen zeigen, dass die Wirtschaft tatsächlich in einer Rezession steckt und sie machen den Weg frei für weitere Zinssenkungen der Fed"</font>, fügte er hinzu.
Oscar Gonzalez von John Hancock Financial Services sagte, dass der Mangel an Wirtschaftswachstum und fehlender Inflationsdruck genau die nötigen Hinweise im Vorfeld einer Zinssenkung seien."Ich denke, die Fed wird die Zinsen im Dezember um 25 Basispunkte senken, um noch ein bisschen Spielraum für das nächste Jahr zu haben", sagte er weiter. Die vorgelegten Daten lassen den Experten zufolge den vorhandenen Pessimismus im Hinblick auf das Wachstum im vierten Quartal 2001 nicht schwinden.
<font color="#FF0000">Die US-Notenbank Fed hatte die Leitzinsen in diesem Jahr bereits in zehn Schritten um insgesamt 4,50 Prozentpunkte auf derzeit 2,0 Prozent im Schlüsselzins auf das niedrigste Zinsniveau seit 40 Jahren gesenkt</font>. Wenngleich die US-Wirtschaft noch nicht in zwei aufeinander folgenden Quartalen geschrumpft ist - was allgemein als Rezession definiert wird - sehen Analysten die größte Volkswirtschaft der Welt in einer Rezession und erwarten auch für das vierte Quartal einen Wachstumsrückgang. Nach Einschätzung des US-Wirtschaftsforschungsinstituts National Bureau of Economic Research (NBER) befindet sich die US-Wirtschaft bereits seit März 2001 in einer Rezession.
US-Regierungsvertreter hatten bereits Anfang November eingeräumt, dass ein Rückgang des US-BIP im vierten Quartal ziemlich wahrscheinlich sei. Das Handelsministerium will die endgültigen BIP-Daten für das dritte Quartal am 21. Dezember vorlegen.
Die deutschen Aktienmärkte hatten nach Vorlage der US-Daten zeitweise leicht nachgegeben, aber ihre Verluste wieder wett gemacht. Der europäische Rentenmarkt tendierte kaum verändert. Der Euro reagierte zeitlich verzögert mit Kursgewinnen und stabilisierte sich im weiteren Handelsverlauf bei 0,8956 Dollar.
kes/
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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