- Mörder im CIA-Auftrag - mguder, 30.11.2001, 20:47
- Re: Eine genaue Kopie des Holocaust! Menschenverachtend wenns stimmt! - Euklid, 30.11.2001, 22:38
- Re: Eine genaue Kopie des Holocaust! Menschenverachtend wenns stimmt! - SportiSteffen, 01.12.2001, 16:40
- Re: Eine genaue Kopie des Holocaust! Menschenverachtend wenns stimmt! - Euklid, 30.11.2001, 22:38
Mörder im CIA-Auftrag
Ausland
Rainer Rupp
Mörder im CIA-Auftrag
US-Offizier löste mit »aggressiven Verhörmethoden« Revolte in Masar-i-Scharif aus
Seit Mittwoch abend ist es offiziell: Der US-Geheimdienst CIA bestätigte, daß einer seiner Mitarbeiter, der Offizier Johnny Spann, bei dem Aufstand der gefangengenommenen ausländischen Taliban-Kämpfer in der Nähe der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif getötet wurde. Während Spann von CIA und offiziellen US-Stellen bereits als gefallener Kriegsheld verehrt wird, entsteht auf Grund der Schilderung von Augenzeugen ein ganz anderes Bild des »new american hero« Johnny Spann. Nach Berichten britischer Journalisten vor Ort war Spann ein kaltblütiger Mörder und Kriegsverbrecher, dessen brutales Vorgehen beim Verhör der Kriegsgefangenen überhaupt erst den Aufstand ausgelöst hat. In dessen Folge wurde das Kriegsgefangenenlager tagelang aus der Luft angegriffen. Die Kriegsgefangenen, die nicht im 72 Stunden dauernden Bomben- und Kugelhagel der US-Luftwaffe starben, wurden anschließend von den Soldaten der Nordallianz mit tatkräftiger Unterstützung von amerikanischen und britischen Elitesoldaten niedergemacht.
Newsnight, das angesehene TV-Nachrichtenprogramm der BBC, hatte Mittwoch nacht den Korrespondenten der Londoner Times in Masar-i-Scharif, Oliver August, interviewt. August berichtete, daß der CIA-Offizier Spann und einer seiner Kollegen aufgrund ihrer »aggressiven Verhörmethoden« die Revolte der Kriegsgefangenen ausgelöst hätten. Auf die Frage von Spann »Warum bist Du nach Afghanistan gekommen?« habe schließlich einer der ausländischen Taliban geschrien: »Wir sind hier, um euch zu töten«. Daraufhin - so der Times-Korrespondent - habe der CIA-Offizier seine Pistole gezogen und kaltblütig drei Gefangene erschossen. Anschließend hätten er und sein CIA-Kollege jedoch die Kontrolle über die Situation verloren. Die Kriegsgefangenen hätten Spann ergriffen und ihn »getreten, geschlagen, ja zu Tode gebissen«. Das sei der Auslöser für die Meuterei gewesen, in dessen Verlauf es den Kriegsgefangenen gelungen sei, etliche Wächter der Nordallianz zu töten und ihnen die Waffen abzunehmen. Justin Huggler, Korrespondent des Independent in Masar-i-Scharif, berichtete ebenfalls in einer ausführlichen Schilderung über das Massaker, daß »eine Handvoll Gefangene« durch die Verhörmethoden von zwei CIA-Offizieren »zu der Revolte provoziert« worden sei.
Nach dem Blutbad bezeichneten insbesondere die britischen Medien das von anglo-amerikanischen Kräften unterstützte Vorgehen in dem Gefangenenlager als krassen Verstoß gegen die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen. So wurde u.a. auch in verschiedenen britischen Zeitungen ein Foto veröffentlicht, das zeigt, wie Soldaten der Norsallianz mit einer langen Metallspitze einen Goldzahn aus dem Gebiß eines toten Taliban brechen. Die Zeitung The Independent kommentierte dazu: »Wie unsere afghanischen Verbündeten die Genfer Konvention beachten«.
Bilder aus dem Gefangenenlager und Berichte von weiteren Massakern der Nordallianz dürften nun den Druck auf Großbritanniens Premier Tony Blair erhöhen. So verlangen britische Zeitungen auch Aufklärung über die Rolle, die anglo-amerikanische Elitesoldaten bei dem Massaker gespielt haben. Ob sie sich an den Befehl des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld gehalten haben, keine Gefangenen zu machen und sich an der Erschießung überlebender Kriegsgefangener in dem Fort beteiligt haben, ist nach wie vor unklar. Klar ist aber, daß sie den US-Kampfflugzeugen die Zielkoordinaten durchgaben, was nach Meinung des Independent »einer Beteiligung der Vereinigten Staaten am Massaker von Kriegsgefangenen gleichkommt«.
<ul> ~ http://www.jungewelt.de/2001/12-01/003.php</ul>
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