- PISA: Miserables Zeugnis für deutsche Schüler - SchlauFuchs, 03.12.2001, 15:43
- Re: PISA: Miserables Zeugnis für deutsche Schüler - CSc, 03.12.2001, 21:21
- Re: PISA: Miserables Zeugnis für deutsche Schüler - Standing Bear, 03.12.2001, 22:03
- Schüler werden immer schlechter - Sascha, 03.12.2001, 23:08
- Re: Schüler werden immer schlechter / MEILENSTEIN!!!!!!!!!!!! - JÜKÜ, 03.12.2001, 23:20
- Na ja - McMike, 03.12.2001, 23:43
- Wohlstandskrankheit mT - Sascha, 04.12.2001, 00:03
- Re:"...trotz guter Vorsätze..""..ihre Kinder nicht weniger stark das Beste.." - Luigi, 04.12.2001, 02:11
- Statistik - Sascha, 04.12.2001, 14:26
- Gut und Gut gemeint - Sascha, 04.12.2001, 14:42
- Re:"...trotz guter Vorsätze..""..ihre Kinder nicht weniger stark das Beste.." - Luigi, 04.12.2001, 02:11
- Wohlstandskrankheit mT - Sascha, 04.12.2001, 00:03
- Na ja - McMike, 03.12.2001, 23:43
- Re: Schüler werden immer schlechter - XERXES, 03.12.2001, 23:23
- Re: Schüler werden immer schlechter - Sascha, 03.12.2001, 23:27
- Re: Schüler werden immer schlechter - Uwe, 03.12.2001, 23:41
- Re: Schüler werden immer schlechter - Sascha, 03.12.2001, 23:53
- Re: Danke für dieses Mega-Posting! - FlyingCondor, 04.12.2001, 10:37
- Re: Danke für dieses Mega-Posting! - Sascha, 04.12.2001, 14:18
- Re: Schüler werden immer schlechter / MEILENSTEIN!!!!!!!!!!!! - JÜKÜ, 03.12.2001, 23:20
- Schüler werden immer schlechter - Sascha, 03.12.2001, 23:08
- Re: PISA: Miserables Zeugnis für deutsche Schüler - Standing Bear, 03.12.2001, 22:03
- Re: PISA: Miserables Zeugnis für deutsche Schüler - CSc, 03.12.2001, 21:21
Schüler werden immer schlechter
Ich stelle jetzt hier mal eine ganz neue These auf. Es liegt vielleicht durchaus an den Lehrern. Eine Mitverantwortung für die Misere möchte ich auch gar nicht abstreiten. Aber meines Erachtens liegen die Gründe auch im allgemeinen gesellschaftlichen Wandel und beispielsweise anderen Erziehungsformen.
Für viele Jugendliche ist Schule kurzum gesagt"ein Übel". Ich war bis vor kurzem noch in der Schule, kenne zig Jugendliche und bin auch momentan noch in Kontakt mit den Leuten.
Durch mein Alter bedingt (bin gerade 21 geworden) behaupte ich zwar nicht, den vollen Durchblick gepachtet zu haben jedoch habe ich dadurch logischerweise Kontakt zur großen Jugendschicht. Und da ich auch nicht blind bin gibt es unter den Jugendlichen seit einigen Jahren leider einen bösen Trend. So fiel mir beispielsweise auf, daß das"Einstiegsalter" für's Rauchen und das"Einstiegsalter" für das Wochenendsaufen genauso nach unten gerauscht ist (so muß man es fast schon sagen) wie auch das Durchschnittsalter der Besucher auf diversen Partys.
Der Effekt ist sicher nicht darauf zurückzuführen das ich und viele Freunde (die das auch schon zu mir gemeint haben) älter geworden sind und das nur so meinen. Es ist eine feststellbare Tatsache für die es auch Statistiken gibt (es stand glaube ich in dem Schulinfo-Blättchen vom Kultusministerium Baden-Württemberg und in der jährlich erscheinenden Schulbroschüre meines Gymnasiums war auch mal eine sehr große und lang erläuterte Statistik mit Kommentar).
Naja man könnte durchaus meinen das diese Entwicklung gut ist. Oft heißt es ja: Die Jugendlichen werden heute in einem immer jüngeren Alter reifer. Doch diesen Satz muß ich leider zurückweisen da er m.E. der totale Schwachsinn ist. Zumindest dann wenn man ihn nicht genauer formuliert und einfach so stehen läßt. Die Jugendlichen sind in der Tat reifer geworden in Dingen wie sozialen Kontakten, Sexualität & Liebe und ersten Erfahrungen mit Alkohol, Drogen und Zigaretten. Jedoch werden sie immer dümmer und ein großer Teil der Jungendlichen <font color="#FF0000">denkt immer kürzer nach vorne!</font> Leider ist das kaum zu widerlegen. Das Potential der Schüler wird wohl das Gleiche sein auch wenn es nicht mehr und immer weniger gefordert wird. Deshalb kann man die Jugendlichen auch sicher in Teilschutz nehmen.
<font color="#FF0000">Die heutige PISA-Studie ist nichts neues und bestätigt nur einen bestehenden Trend!</font> Es liegt auch nicht daran, daß die Schüler in allen anderen Ländern besser wurden. Nein, es liegt daran, daß die Schüler hierzulande schlechter werden. <font color="#FF0000">Das ist leider ein Fakt den wir erst mal festhalten wollen!</font>
Und wir alle wissen aus eigener Erfahrung, daß wir dazu neigen in gewisser Weise öfter die Sau rauszulassen (mir fällt kein anderer Ausdruck) wenn wir mehr Zeit dafür haben und weniger gefordert werden. Sei es nun in der Schule oder im Beruf. Das ist normal!
Jetzt geht es darum die Gründe zu finden warum denn das Leistungsniveau so massiv absinkt. Zum einen liegt es denke ich daran, daß die Anforderungen von oberster Ebene (KMK, Kultusministerkonferenz) seit Jahren (oder gar schon seit Jahrzehnten) nach unten gegangen sind.
Als einen weiteren Grund sehe ich in vielen Fällen die echt lasche Erziehung an. Klar bin ich gegen eine autoritäre Erziehung wie sie nach dem zweiten Weltkrieg herrschte. Dagegen muß man genauso sein wie man gegen eine Prügelstrafe in Schulen sein muß. Das ist für mich eine Gewalterziehung und nicht in Ordnung. Die antiautoritäre Erziehung setzte sich durch und dieser Trend weitete sich aus und hält noch heute an. Nur ist diese Art der Erziehung mittlerweile aus den Fugen geraten. Kurzum: Ich bin auf jeden Fall <font color="#FF0000">für</font> die antiautoritäre Erziehung jedoch nicht wenn sie zu weit geht.
Die Eltern lassen ihre Kinder doch immer jünger raus auf Partys obwohl es per Gesetz sogar verboten ist. Ab 18 uneingeschränkt, ab 16 bis Mitternacht und darunter kenne ich mich nicht aus. Aber heute dürfen anscheinend doppelt soviele 13- und 14-jährige nachts um 1 auf Partys herumstreunen als noch vor fünf Jahren. Gut das mit dem Doppelt ist etwas überspitzt aber es sind <font color="#FF0000">erheblich mehr</font> und fällt jedem Jungendlichen auf.
Später fragt man sich dann warum die Kiddies in falsche Freundeskreise gelangen, warum soviele Jugendlichen vergewaltigt werden wie noch nie und wieso es soviele"Saufunfälle" bei Leuten gibt die eigentlich nicht mal auf der Party sein dürften wie noch nie zuvor. Ich selbst war mal im Organisationsteam und habe eine Party (rund 2000 Besucher) in den Hockenheimer Boxengassen (Rennstrecke) mitorganisiert. Ich wollte nicht zählen wieviele total besoffene Kinder (ich benutze jetzt mit Absicht das Wort Kind und nicht Jugendlicher) am Zaun dahinsiechten. Für eine Schülerin (13?, 14?) mußte mitten in der Nacht wegen Vollsuffs der Krankenwagen abfahren.
Soweit so gut. Als Eltern ist man natürlich auch immer in einem Dilemma. Kind kommt und fragt"Mama/Papa darf ich heute abend auf die Party mit nem Freund/Freundin?". Sagen die Eltern"Nein" so mögen sie ihr Kind im ersten Moment zwar schützen jedoch kommt vom Kind natürlich meist das berechtigte Argument"Alle anderen dürfen's doch aber auch". Und dann ist man als Eltern immer in der dummen Lage. Sage ich Nein dann bin ich natürlich <font color="#FF0000">DER</font> oberkrasse und autoritäre Vater und riskiere einen großen Konflikt mit dem Kind und riskiere zudem, daß das Kind ausgegrenzt wird von anderen weil's halt eben wie man so schön sagt<font color="#FF0000"> NICHT DABEI</font> ist und nichst oder fast nichts erlaubt bekommt. Sagt man als Eltern"Ja" so zieht man halt (so machen es die meisten) mit dem Trend. Diese Entscheidung ist an sich als Einzelentscheidung <font color="#FF0000">nicht falsch </font>jedoch wird dann klar, daß sie eigentlich doch falsch ist wenn man sich die weitreichenderen Folgen (nicht für das Kind sondern für die ganze Gesellschaft angefangen vom Sinkenden Bildungsniveau) überlegt. Sagt jeder Ja so bekommen halt im Endeffekt doch alle Kiddies das Recht auf die Party zu gehen und immer länger dort zu bleiben. Irgendwann wird dieses neu erkämpfte Recht dann als <font color="#FF0000">normal</font> angesehen. Es gilt heute als normal, daß 13 und 14-jährige (selbst Schüler auf dem Gymnasium die eigentlich <font color="#FF0000">im Durchschnitt </font>etwas später in solche Kerben schlagen als die von der Realschule die selbst auch wieder etwas später damit anfangen als Hauptschüler - auch das war in der Statistik enthalten die ich weiter oben angesprochen habe) eben am Wochenende doch gerne und immer öfter mal Alkohol trinken und diverse andere Dinge ausprobieren die man früher halt erst später probiert hat.
Wie gesagt: Es <font color="#FF0000">gilt </font>als normal. Doch <font color="#FF0000">ist </font>es normal? Ich meine NEIN. Das ganze Thema hat sicherlich auch seine Auswirkungen die wir in der Pisa-Studie sehen. Frühere"angebliche" Reife und frühere Pubertät führen eben nicht dazu, daß viele auch früher erwachsen werden und das Steuer wieder herumreißen. Es ist NICHT so, daß die Pubertät in gleichem Maße wie das Erwachsenwerden nach vorne verschoben werden. Das wäre als gut anzusehen. Es ist derzeit so, daß der Beginn der Pubertät nach vorne gerückt ist und nach vorne rückt was das Alter angeht aber zugleich das Erwachsenwerden nicht ebenfalls um dieselbe Anzahl von Jahren früher eintritt. Und die längere Pubertierende Phase hat entsprechende Auswirkungen. Die Jungendlichen machen viel Scheiß wie sie es nennen (das hat ja jeder als Jungendlicher wohl mal gemacht) und sind halt oft launisch, manchmal auf dem Höhepunkt der Liebe und manchmal im Tal der Depression. Dadurch das diese Phase länger dauert hat das natürlich Auswirkungen auf allerlei Dinge wie auch auf die Motivation was für die Schule zu tun.
Zu guter letzt möchte ich aber nochmal betonen, daß die ganze Entwicklung (Jugendliche in Deutschland werden immer dümmer, Jugendliche in Deutschland werden immer frecher,...) es nicht nur an den Jugendlichen selbst liegt sondern auch an Dingen wie der Erziehung, einer Unterforderung und vermutlich noch zig anderen Gründen. Kurzum was ich eigentlich sagen wollte: Es mag auch an den Lehreren liegen aber es ist nicht <font color="#FF0000">DER HAUPTGRUND</font> wie man so oft sagt.
Die Ursache-Wirkungs-Geflechte sind weitläufig. So könnte man durchaus Theorien aufstellen wie;:
Höhere Belastungen und höhere Steuern führen zu einem gewissen Zwang das oftmals beide Elternteile arbeiten müssen.
Logische Folge: Eltern habe weniger Zeit für ihre Kinder. Es heißt: Kinder kommen halt zur Oma die auf sie aufpasst. <font color="#FF0000">Es mag AUSNAHMEN geben (JA, da gibt es bestimmt auch nicht wenige!) aber das die Eltern im Durchschnitt gesehen nicht mehr die gleiche Zeit aufbringen können liegt doch auf der Hand</font>.
Weitere Folgen aus wiederum dieser Tatsache kann man sich denken.
Nun noch eine weitere Anmerkung falls ich Familien getroffen haben sollte in denen beide Eltern arbeiten: ES handelt sich nicht um einen Vorwurf. Kinder sind heute fast nur noch so oder überhaupt nicht mehr finanzierbar. Das ist nur die Folge eines anderen Problems, nämlich daß der Staat die Familie zu hoch belastet oder zuwenig fördert (wie man's nimmt). Es ist die Folge der seit Jahren und Jarzehnten steigenden Belastung der Einkommen durch den Staat. Dies ist nur wiederum die logische Folge der Staatsverschuldung. Hat der Staat kein Geld hat er mehrere Möglichkeiten.
a) Schulden machen
b) Steuern, Gebühren, Beiträge erhöhen
c) Ausgaben, Förderungen kürzen
<font color="#FF0000">[b] Die PISA-Studie ist eine Feststellung die man nicht beiseite schieben sollte. Man sollte nun daran gehen die ganzen Gründe und Ursachen für eben diese Entwicklung zu finden.</font>
Viele Grüße
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