- Analysten - die Woche im Rückblick - marsch, 04.12.2001, 18:35
- Vielen Dank, auch für die früheren Beiträge, sehr informativ owT - Labrador, 04.12.2001, 21:14
Analysten - die Woche im Rückblick
<font size=4>Analysten - die Woche im Rückblick</font>
Technischer Analyst negativ zur Nasdaq
David Solin, technischer Analyst von FX Analytics, zeigte sich heute pessimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Nasdaq Composite. Es gebe eine Reihe technischer Widerstände direkt oberhalb des aktuellen Kurses, so dass das Aufwärtspotenzial begrenzt sein sollte.
Vielmehr bestehe ein 10- bis 12%iges Rückschlagspotenzial. Ein Erreichen des Kursniveaus bei 1935-1975 Punkte im Nasdaq würde Investoren eine"exzellente Verkaufschance" bieten. Ein Bruch der 1875 Punkte würde die jüngste Kursrallye beenden und ein erneutes Testen der Tiefstände vom 21.09. wahrscheinlich machen.
FED's Moskow zur US-Wirtschaft
Die USA befinde sich gerade in einer Phase, in der die Wirtschaft schwach und der Zeitpunkt für eine Erholung unsicher sei, so der FED Präsident von Chicago, Michael Moskow.
Die gestrige Ankündigung des nationalen Wirtschaftsforschungsinstitut, dass die USA in einer Rezession sei, unterstreiche die Tatsache, dass die Ereignisse vom 11.September einen nachteiligen Effekt auf die Wirtschaft gehabt hätten, so Moskow weiter.
Damit würde die wirtschaftliche Erholung, deren Beginn man vor den Anschlägen am Ende des Jahres erwartet hätte, verschoben. Man erwarte eine Verbesserung im Laufe des nächsten Jahres. Ein genauer Zeitpunkt sei jedoch nicht zu bestimmen, sagte Moskow.
Über die Absicht der Welthandelsorganisation WTO neue multilaterale Verhandlungsrunden einzuberufen, sagte er, dass dies langfristig positiv sei. Denn diese Gespräche sollten zu wirtschaftlichen Verbesserungen in den USA und in Übersee führen, da offene Märkte und erweiterter Handel die besten Anregungen für eine Wirtschaft seien.
Motorola - immer noch zu teuer?
Keith Bachman von der ABN Amro hat die Ergebnisprognosen von Motorola für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2002 gesenkt.
Im vierten Quartal erwartet er nun einen Verlust je Aktie von 5 Cents nach 4 Cents zuvor. Im Geschäftsjahr 2002 erwartet Bachman nun einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 14 Cents (24).
Im Jahr 2002 werden nach den neuen Prognosen Bachman's nun 430 Millionen Handys verkauft werden (440). Bachman führte diese Prognosenkorrektur auf Basis der Zukunftsprognosen von Nokia durch.
Die gegenwärtigen Marktbedingungen mit einbezogen sieht er die Aktien von Motorola als"immer noch zu teuer" an.
O'Neill:"Heilung der US-Wirtschaft"
Der US-Finanzminister Paul O'Neill ist der Meinung, dass die US-Konjunktur den Heilungsprozess angetreten habe. Sie habe sich seit dem 11. September sichtlich erholt und das Stimulus Paket des US-Präsidenten trage zur Erholung auf einen"normalen Stand" bei, den O'Neill bei 3.5 Prozent Wirtschaftswachstum festmacht.
Mit seinem Kommentar kritisiert der US-Finanzminister die Stellungnahme des Bureau of Economic Research, so seien die Daten des Ministeriums nicht relevant, sie seien aus der Vergangenheit gegriffen, wichtig sei nur die Zukunft, und es sähe gut aus, dass es eine baldige Erholung gäbe, so O'Neill.
Nach Angaben des nationalen Büros für wirtschaftliche Forschung (NBER) ist die US-Wirtschaft im März in eine Rezession eingetreten. Deren Umstände wurden nur noch von den Terroranschlägen am 11.September verschlechtert.
März 2001 sei der Wendepunkt gewesen, als die 10. Rezession der USA begonnen hätte und einen 10 jährigen Aufschwung beendet habe, so Ben Bernanke vom NBOE.
Den Daten über andere Nachkriegs-Rezessionen nach werde sich die Wirtschaf wahrscheinlich bis Juli 2002 erholen.
Von einer Rezession wird nach internationaler Definition dann gesprochen, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen das BIP schrumpft.
Die Daten zeigen, dass sich die Wirtschaft vor dem 10. September erholte. Ich denke wir haben uns ziemlich gut seit dem Verlust vom 11. September erholt, aber es muss noch weitergehen," so O'Neill.
Die Favoriten von Lehman`s Dan Niles
Lehman Brother`s Analyst Dan Niles sieht drei nennenswerte Trends: eine niedrige Erwartungshaltung, niedrige Bewertungen und eine saisonal bedingt anziehende Nachfrage.
Positiv stellt der Analyst die Unternehmen Gateway, Compaq, Conexant und Fairchild Semi. heraus. Diese Unternehmen würden von einigen Marktbeobachtern bereits abgeschrieben, könnten jedoch die Quartalsprognosen übertreffen. Gateway konnte am gestrigen Handelstag gegen den Trend über 11% zulegen.
Allgemein sei sein Investitionsverhalten im Vorfeld des ersten Quartals jedoch noch zurückhaltend. Vor allem Halbleiter Unternehmensaktien schätzt Niles eher negativ ein. Diese dürften sich vor einer schwierigeren Zeit als die Computer Hardware Aktien befinden.
Kümmert sich die FED um Aktienkurse?
Der FED Governeur Edward Gramlich sagte heute, dass die FED die Aktienkurse und deren Wirkung auf die Wirtschaft beobachte, aber jedoch nicht versuche die Kursniveaus zu beeinflussen.
Während das Ziel stabiler Preise gute Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen solle, würde man die Fähigkeit die Auswirkungen auf den Aktienmarkt zu kennen nicht vortäuschen, so Gramlich weiter.
Man könne die Auswirkungen des Kapitalmarktes auf die Wirtschaft nicht vernachlässigen, aber man konzentriere sich nicht auf die Aktienkurse.
Er verteidigte die Phase der Zinserhöhungen durch die FED in den Jahren 1999-2000 damit, dass sie einfach nur die Inflation unter Kontrolle halten wollte, während die Wirtschaft gewachsen sei. Das Ziel sei nicht gewesen die Aktienkurse zu senken, sondern das Verhältnis der aggregierten Nachfrage und des aggregierten Angebotes ins Lot zu bringen.
Fed:"Zinssenkungen verfehlen ihre Wirkung nicht"
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Philadelphia, Anthony Santomero, ist der festen Überzeugung, dass die Zinssenkungen in den USA nicht wie in Japan ihre Wirkung verfehlen werden.
"Der Pfad, der zur vollständigen Erholung begangen werden muss, ist weit länger und viel schwerer in Japan als in den USA," so Santomero.
Japan hat die Zinsen auf fast ein Nullniveau herabgesetzt, allerdings befindet sich die weltweit zweitgrößte Wirtschaft in der vierten Rezession in nur 10 Jahren. Trotz der Tatsache, dass die Fed den Leitzins um 4.5 Prozent auf 2 Prozent senkte, konnten bisher keine klaren Erholungssignale ausgemacht werden.
Marktanalyst: Nasdaq wird bald wieder steigen!
Trotz des deutlichen Rückschlags an der Nasdaq im heutigen Handel bleibt der Marktbeobachter Steve Massocca, Präsident von Pacific Growth Equities bullisch bezüglich des Aufwärtspotenzials der Märkte.
"Wir hatten einen steilen Anstieg und erholen uns nun ein wenig. Doch glaube ich, dass die Aufwärtsbewegung noch nicht am Ende ist. Wenn die überkaufte Situation im Markt erst einmal verarbeitet ist, werden wir weiter zulegen können. So lange die Zinsen derart niedrig sind, wird Geld in die Aktienmärkte fließen", erläuterte er seine Einschätzung.
UBS Warburg´s Best Trading Idea
Compaq Computer stieg heute auf Schlusskursbasis um 5.73 Prozent auf 10.15 Dollar, das Intraday Hoch lag bei 10.30 Dollar.
George Elling von der UBS Warburg sieht in den Aktien des PC-Fabrikanten auf dem aktuellen Niveau"die beste Trading Idee" im PC-Sektor.
Das 12-Monats-Kursziel des Analysten für Compaq liegt bei 12 Dollar. Auf lange Sicht ist Compaq im PC-Sektor der Favorit des Analysten.
Der Analyst erhöhte auch die Kursziele für die Aktien von Dell von 28 Dollar auf 32 Dollar. Die Aktie konnte am Freitag um 3.22 Prozent auf 27.93 Dollar steigen.
Das Kursziel von Gateway wurde auf 12 Dollar (9) erhöht. Die Aktien des Unternehmens fielen allerdings im Handelsverlauf um 5.15 Prozent auf 9.40.
Die Aktien von Apple Computer stiegen im Handelsverlauf um 4.31 Prozent auf 21.30 Dollar. Sie standen seit Juli des Jahres nicht mehr über dem Niveau von 21 Dollar.
Lehman erhöht Intel Prognosen
Dan Niles von Lehman Brothers hat die Umsatz- und Gewinnprognosen für das vierte Quartal von Intel erhöht, und ist der Überzeugung, dass der Chiphersteller die eigenen Planzahlen am oberen Ende der Spanne erwartet. Eine Heraufsetzung der Planzahlen sei zu erwarten, so Niles.
Niles, der bis jetzt einer Erholung im Chipsektor sehr skeptisch gegenüber stand, erwartet einen Gewinn je Aktie im vierten Quartal in Höhe von 10 Cents, zuvor waren 8 Cents je Aktie erwartet worden. Die Umsatzschätzung liegt bei 6.8 Millionen Dollar (6.6).
"Wir gehen davon aus, dass Intel die Prognosen für das vierte Quartal auf das obere Ende der Spanne zwischen 6.2 und 6.8 Millionen Dollar erhöhen wird," so Niles."Die Marge wird voraussichtlich zwischen 48 Prozent liegen (47).
FED´s Meyer: US-Wirtschaft wird 2002 anziehen!
Nach Ansicht des US-Zentralbankgouverneurs Laurence Meyer wird sich die US-Wirtschaft im Jahre 2002 stufenweise verbessern können. Meyer, der als Inflationsjäger gilt, betonte, dass die FED in harten Zeiten aggressiv reagieren müsse und nicht auf trockenem Pulver sitzen bleiben könne. Daher seien die Zinssenkungen absolut erforderlich gewesen.
Allerdings hätten die bisher gesehenen 10 Zinssenkungen nicht die erhoffte Wirkung bislang entfalten können, was Meyer auf das Platzen der Technologieblase zurückführte.
Skeptisch sei er hinsichtlich der Verabschiedung eines Wirtschaftsstützungsplans durch den US-Kongress, dagegen aber überzeugt davon, dass ein solcher helfen würde.
Das Produktivitätswachstum sei durch die Terrorattacken etwas abgeschwächt worden, aber das langfristige Wachstumspotenzial in diesem Bereich bleibe bei 2-2,5%, so Meyer.
Strong Buy-Ratings - die wichtigsten der vergangenen Woche im Überblick
Credit Suisse First Boston stuft die Aktien von Qualcomm (QCOM) wiederholt auf Strong Buy. U.S. Bancorp Piper Jaffray stufen die Aktien von Worldcom (WCOM) auf Strong Buy. AG Edwards stuft Veritas Software erneut mit Strong Buy und Kursziel $55 ein. Die Analysten von Legg Mason bekräftigen das Strong Buy Rating für die Aktien von VeriSign. WR Hambrecht bewertet FreeMarkets weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $30. Wedbush Morgan wiederholt das Buy Rating für FreeMarkets. WR Hambrecht stuft Neoforma.com weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $22 ein. Die Analysten von Lehman Brothers bekräftigen die Strong Buy Ratings für die Aktien von Cisco Systems und Sprint FON. SG Cowen bekräftigt das Strong Buy Rating für Veritas Software, da das Unternehmen und auch der Partner Hewlett-Packard bestätigten, weiterhin ihr OEM Abkommen aufrecht zu erhalten. Derartige Spekulation seien unwahr.
Goldman Sachs -"Recommended List"
Goldman Sachs bekräftigt das Listing der Aktien von Conexant und Accenture in der Recommended List. Sie entspricht einem Strong Buy Rating.
Insiderhandel - die Woche im Überblick
Institutionelle/Fonds bei Siebel Systems
Der Asset Management-Arm von der Allianz, die ALLIANCE CAPITAL MANAGEMENT, INC., steht in der Hitliste der institutionellen Shareholder an dritter Stelle. Sie hält ein Paket von über 11 Mio. Aktien. Das Reportdate ist mit dem 30.09.2001 sehr aktuell. Die Allianz als großer Shareholder von Siebel Systems ist kein Grund die Aktie nicht zu halten. Ebenfalls zu erwähnen ist die an fünfter Stelle stehende Fidelity sowie die an neunter Stelle stehende Vanguard Gruppe.
Weitere sehr prominente Vertreter sind Salomon Smith Barney, J.P. Morgan und Putnam.
Fonds - Großverkauf von GlaxoSmithKline Position
Der Wellcome Trust, der weltweit größte Wohltätigkeitsfonds, teilt am Donnerstag mit, im Zuge einer beschleunigten Umstellung des Portfolios ein großes Aktienpaket von GlaxoSmithKline verkaufen zu wollen.
Mit der Umstellung des Portfolios möchte der Fonds eine höhere Diversifizierung der Anteile erreichen. Es handelt sich bei dem Verkauf um ein Aktienpaket in Wert von mindestens 1.43 Milliarden Dollar (1 Milliarde Pfund) bis maximal 125 Millionen Aktien.
GSK plant aus dem Verkauf Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Pfund von dem Wellcome Trust abzukaufen, dies sei Teil des erst vor kurzem angekündigten Aktienrückkaufprogramm. Es hat ein Gesamtvolumen von 4 Milliarden Pfund.
Ecorp verkauft Charles Schwab Anteile
Die Internetgruppe Ecorp teilte heute mit, dass man seinen 50% Anteil am Australien-Geschäft des Discountbrokers Charles Schwab verkauft habe.
Ecorp wird im Rahmen des Verkaufs seiner Anteile eine einmalige Abschreibung in Höhe von A$12 Mio. für die entstandenen Verluste aus seiner Beteiligung an Charles Schwab Australien vornehmen.
Microsoft reduziert Lernout Anteile
Microsoft hat nach eigenen Angaben seinen Anteil an dem bankrotten belgischen Sprachsoftwarehersteller Lernout&Hauspie von 8% auf 1,3% reduziert.
So habe das Unternehmen am 26.11 5,4 Mio. Aktien zu einem Preis von 0,019 je Stück verkauft, was in einer Verkaufssumme in Höhe von $102.600 resultiert.
Insiderkäufe bei B2B Aktie
Richard Clemmer, der CEO von PurchasePro, erklärte, 100 000 Aktien von PurchasePro über die nächsten zwei Wochen kaufen zu wollen und auch der CFO Markt Donachie wolle Aktien in zwei Tranchen kaufen, einmal diese Woche und dann Anfang nächsten Jahres.
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