- Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden? - LHH, 04.12.2001, 18:32
- Re: Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden? - Spirit of JuergenG, 04.12.2001, 20:30
- @Spirit of JuergenG: Ja, ja, die einfachsten Fragen sind immer am schwierigsten! (owT) - Galiani, 04.12.2001, 22:43
- Re: Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden? - LHH, 05.12.2001, 13:53
- @LHH; @Spirit of Juergen Re: Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden? - Galiani, 05.12.2001, 16:48
- Re: Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden? - Spirit of JuergenG, 04.12.2001, 20:30
Re: Wie soll Gerechtigkeit schmackhaft gemacht werden?
Was ist Gerechtigkeit?
Was ist das maximale für Mensch und Umwelt?
Warum waren die unmenschlichsten Systeme des Jahrhunderts die, die das System über den Menschen gestellt haben?
LHH: Gerechtigkeit ist für mich ein schwammiger Begriff. Für jeden Menschen ist etwas anderes Gerecht. Gerechtigkeit ist erst dann sinnvoll wenn sich alle darauf einigen könnten auf das was Gerecht ist.
Das kann aber nur in folgenden Fällen geschehen.
1. Wenn alle (fast) den gleichen Lebenstandard hätten
Oder
2. Wenn eine benachteiligung von niemandem als Ungerecht angesehen würde. Dazu müsste es aber so sein, dass eine benachteiligung z.B. beim Lebenstandard bei den anderen Menschen keinen nachteil bringt und das ein gewisser Lebenstandard erreicht wird (also keine Slums) und das bestimmte Menschenrechte bis zu einem gewissen Grad garantiert sind (damit meine ich hier, das unötig von aussen zugefügtes Leid minimiert wird).
Oder
3. Wenn die wichtigsten Bedürfnisse des Menschen auf eine unabhängige (nicht durch andere verhinderbare) Art und Weise (von verlässlichen/sicheren Wesen/Gütern genug oft) befriedigt werden, so dass Nachteile akzeptiert werden weil sie nicht mehr als schlimm/bedeutsam genug empfunden werden um sie als Ungerecht zu empfinden, bzw. die ungerechtigkeit macht nichts mehr aus, da alle wichtigen Bedürfnisse gestillt sind. Mit anderen Worten, wenn man absolut unabhängig ist von Wesen/Gütern die versagen und entäuschen können oder wollen.
(Wobei immer noch nicht sicher ist ob es nicht Menschen gäbe die es bei Fall 1 + 2 trotzdem noch ungerecht finden würden, wahrscheinlich weil dadurch nicht alle ihre wichtigen bedürfnisse gestillt werden).
Einer sagte einmal: Er will keine Gerechtigkeit sondern Gnade. Das fand ich sehr interessant. Den Gerechtigkeit nach ungerechtigkeit führt auch immer zu ungerechtigkeit für den betroffenen.
Ich würde also nicht von Gerechtigkeit reden, sondern davon das Ziel zu haben die höchstmögliche Lebensqualität für jeden zu erreichen, was am besten durch das bestmögliche Zusammenleben der Schöfpung/Geschöpfe oder je nach dem Zufallsprodukte erreicht wird. Wobei als nächstes die Frage nach der Rheienfolge kommt. Sind alle Menschen gleichrangig? Sind Tiere gleichrangig mit dem Menschen? Gilt das auch für die Stechmücken oder darf man die töten? Wie steht es mit den Pflanzen? Und was ist mit dem Stein, lebt der?
Gerechtigkeit für alles ist gar nicht möglich, da z.B. Mensch und Steckmücke immer im Krieg ist, ausnahmsweise ist das Tier daran schuld ;-). Es müsste also alles ausgeschlossen werden das Krieg führt. Wobei dann wieder die Frage kommt, wie reagieren nicht betroffenen. Also soll z.B. der Löwe daran gehindert werden eine Antilope zu fressen oder soll man ihm seinen Krieg lassen...
Einfachkeitshalber schränke ich mal die Gerechtigkei auf die Menschen ein und gebe den Tieren einen untergeordneten Standpunkt.
Die nächste Frage ist, sind alle Menschen dazu fähig und willig jeden anderen Menschen zu akzeptieren. Wenn das nicht klappt sind da wirklich nur die Umstände schuld oder die Vererbung oder die evolution oder hat es noch andere Gründe. Je nachdem wie die Antwort ausfällt und was die Gründe sind das es mit dem Frieden unter allen Menschen nicht klappt sind die Auswirkungen natürlich komplett anders.
Wenn man mal davon ausgeht das nur die Umstände schuld sind (was nicht meiner Meinung entspricht), sollten die Umstände so weit verändert werden bis sie Gerecht sind, was aber bekanntlich nie erreicht werden kann. Dann sollte halt das Ziel sein Konfliktauslösende Umstände so weit wie möglich zu minimieren indem der Lebenstandard möglichst aller so hoch wie möglich ist. Andererseits muss aber auch so viel Toleranz vorhanden sein dass man die immer noch vorhandenen Unterschiede akzeptiert. Rein Theorietisch wären diesen Ziele erreichbar als maximum für den Menschen, aber praktisch nicht und die die es haben denen ist es nicht genug. Für mich zeigt einfach die Realität das mehr als nur die Umstände Schuld sind an dem Zustand der herrscht.
Die einzige Lösung die ich sehe, ist das aller Hass durch nächstenliebe ersetzt wird. Dass jeder Mensch jeden anderen Mensch liebt, anerkannt, schätzt und das Ziel hat das es nicht nur ihm und denen die er kennt gut geht sondern jedem und auch bereit ist sich dafür wirklich einzusetzen. Nur wie bekommt jeder Mensch diese Liebe?
Warum waren die unmenschlichsten Systeme des Jahrhunderts die, die das System über den Menschen gestellt haben?
LHH: Ganz einfach weil wenn der Mensch nicht mehr geachtet wird dann wird auch behandelt wie ein verachteter. Sobald der Mensch seine Würde verliert kann es nicht gut gehen, beginnt ein Teufelskreis nach unten. Ein Mensch wird in seiner Würde verletzte, der verletz als Folge einen weieren und es entsteht ein Kettenefekt in dem alle immer verletzter sind (seelisch) und immer verletzbarer werden und dan weiter verletzen indem sie sich schützten usw. (Das wäre meine Erklärung, wenn wirklich nur die Umstände am ganzen Schuld wären).
Hm das ganze war vielleicht auch totaler Stuss:-) so wie auch der erste Beitrag hoffe aber nicht. Würde mich interessieren ob ich bei meinem voherigen Beitrag das ganze richtig begriffen habe oder nicht (dieser hier ist ja mehr subjektive ansichtsache denke ich
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