- Goldstandard - dottore - R.Deutsch, 05.12.2001, 15:43
- Re: Klarer (theoretischer) Fehler, tut mir leid. Und Danke für den Hinweis. - dottore, 05.12.2001, 16:15
- Noch ein theoretischer Fehler? - Diogenes, 05.12.2001, 16:52
- Re: Genau das ist der richtige WEg - R.Deutsch, 05.12.2001, 17:59
- Re: Auch bei 100% Golddeckung gibt es Kredit! - R.Deutsch, 05.12.2001, 18:59
- Re: Genau das ist der richtige WEg - Campo, 05.12.2001, 20:21
- Re: Genau das ist der richtige WEg - Diogenes, 06.12.2001, 10:10
- Re: Genau das ist der richtige WEg - R.Deutsch, 05.12.2001, 17:59
Re: Klarer (theoretischer) Fehler, tut mir leid. Und Danke für den Hinweis.
>"Wurde nun aufgrund von Produktivitätssteigerungen der Minen, oder durch neue Goldfunde zuviel Gold bei der Notenbank abgegeben, hebt die Notenbank den Zinssatz für Kredite an."
In der GS-Theorie falsch! (Ich hoffe, es kann korrigiert werden).
Goldzuflüsse sollten logischerweise zu Zinssenkungen führen - es sei denn (und vielleicht war das der Kontext?) - das zufließende Gold wird thesauriert und nicht zur"Inflationierung" verwendet (siehe USA 1922).
Allerdings hat auch die Reichsbank schon den starken Goldzufluss ab Mitte der 1890er Jahre (Goldmünzen 1890 = 962 Mio M, 1895 = 1286 Mio M, 1900 = 1714 Mio M, 1905 = 2 473 Mio M) nicht dauerhaft mit entsprechenden Zinssenkungen begleitet (was aber Ausfluss des allgemeinen damals einsetzenden Aufschwungs war):
Diskontsatz für die selben Jahre: 4,52 - 3,14 - 5,04 - 3,82, womit sie dem Privatdiskontsatz folgte: 3,78 - 2,01 - 4,41 - 2,85.
>Die Notenbank müsste nach meinem Verständnis des Goldstandard in diesem Fall die Zinsen senken.
Sie müssen die Zinsen zunächst gar nicht senken, das erledigt schon der Geldmarkt per se, dem die NB folgen muss (müsste), sofern das Gold, was naheliegt, vermünzt wird und sich keine credit bubble anbahnt. Naheliegend, weil die einkaufende Münze mehr Schlagschatz erzielen kann (wg. gesunkener Metallpreise).
>Immer wenn zuviel Gold angeboten wird, muss der Zins gesenkt werden. Der zeitliche Goldautomatismus läuft dann über die Preise - Geldmenge steigt, Preise steigen, Kosten steigen, weil Goldpreis konstant bei steigenden Kosten, sinkt dann die Goldproduktion und passt sich wieder der Gütermenge an - oder?
Ja, so ist es, zumindest im ersten Schritt. Sobald aber - was nach Ende der Depression der Bismarckzeit der Fall war - der Preiseffekt rasch durchschlägt und entsprechende Aufschwungsaufschläge erscheinen, gehen dann auch Goldzuflüsse (zumal wenn die Förderkosten - wie damals - extrem gefallen sind) mit Zinssenkungen einher, bzw. ineinander über.
Letztlich war es für die Stabilität des damaligen GS aber nicht ausschlaggebend. or allem gab es keine starken Zins"ausreißer", sondern es pendelte im wesentlichen um die ca. 4 % Diskontsatz.
Gruß
d.
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