- Japan: Malaisen bei Immos & Consumer lenders + GRUNDSÄTZLICHES zur Massenseele - dottore, 05.12.2001, 13:09
- hi dottore, habe mir erlaubt deinen Artikel mal bei Consors zu posten, weil..mT - igelei, 05.12.2001, 15:11
- Re: Dankeschön. Mit allem einverstanden! (owT) - dottore, 05.12.2001, 15:46
- Vielleicht geht es doch,... - Diogenes, 05.12.2001, 16:15
- Re: Vielleicht geht es doch,... - dottore, 05.12.2001, 16:34
- Re: Vielleicht geht es doch,... - Diogenes, 05.12.2001, 16:57
- Re: Vielleicht geht es doch,... - dottore, 05.12.2001, 16:34
- hi dottore, habe mir erlaubt deinen Artikel mal bei Consors zu posten, weil..mT - igelei, 05.12.2001, 15:11
Re: Vielleicht geht es doch,...
>Hi dottore,
>Auch wieder im Lande? Freut mich.:-)
>>Der Versuch, Japan jetzt über eine YEN-Abwertung zu"inflationieren", eine weitere"Krisenbewältigungs"-Variante, ist zunächst in der BoJ gescheitert, er würde auch kaum von Erfolg gekrönt sein, da die Weltmarktpreise vermutlich schneller fallen als sie durch Importverteuerung egalisierbar wären.
>Erklär mir das bitte genauer.
>Ich dachte immer, die Abwertung wird deswegen durchgeführt, um bei seinen Nachbarn - via vermehrte Exporte - die nötige Nettoneuverschuldung aufzutreiben.
Ja, aber zunächst müssen Exportorders eingehen. Die richten sich (so das modell) nach den niedrigeren YEN-Kursen (= made in Japan billiger). Die Exporte werden finanziert (wie alle Käufe) und dann passt es wieder.
>>Ein Export-Push via Abwertung funktioniert zwar im Elfenbeinturm, stieße aber in der realen Welt auf große Probleme (China und die asiatischen"Tiger" würden vermutlich nicht untätig bleiben). Außerdem müsste die BoJ gewaltigste Summen einsetzen (Kauf von Euro- und Dollartitel), um etwas nachhaltig zu bewegen.
>Eben die gewaltigen Summen sind der Schlüssel zur Lösung. Ein weltweiter Abwertungswettlauf hätte den"Vorteil",
>- daß die Staatsschulden monetarisiert würden.
Ja, mit zeitlicher Verzögerung. Denn die BoJ kauft die Titel nicht von den eigenen Banken, sondern direkt in den USA.
>- daß gleichzeitig die nominale Zinssätze niedrig blieben und die realen Zinssätze negativ würden.
Die Binnenzinsen. Zunächst (bis die Inflationierung greift). Für Ausländer sieht das wieder anders aus: Sie können sich günstig in Japan verschulden und erhalten die Abwertung noch als Zuckerl obendrauf.
>Wenn man die Sache international koordiniert, könnte man die Schulden weginflationieren und dabei die Wechselkurse unter Kontrolle halten.
Das geht eben nicht, weil nicht jeder gegen jeden abwerten kann. Es kommt dann notfalls zu einem Abwertungswettlauf und zum Schluss ist alles wieder beim alten. China wird sofort ebenfalls abwerten.
>Einmal aufgekaufte Titel werden einfach weiter verlängert, man bekäme so eine Art von Nettogeld ins System.
Das Nettogeld in em Land, das aufkaft (Japan). Aber die Schuldner der Titel müssen natürlich bei Ablauf bezahlen (US-Schuldner, notfalls US Government). Es streckt aber. Man muss es sich so vorstellen: BoJ kauft US-Anleihen (tribt $-Kurs hoch, Yen runter) und zerschneide dann die Papiere physisch in kleine Einheiten und druckt darauf"100000 Yen".
>Weiter verschärfen könnte man die Aktion, indem die ZB's anfangen Gold zu kaufen und damit den Preis saftig in die Höhe treiben - alles Papier wird gegen Gold abgewertet.
Ja, letztlich ist Papier (alle Währungen) nur gegen Gold abwertbar. Gegen Reis oder Peanuts kann man nicht abwerten.
>Damit kommt richtiges Nettogeld und nebenbei würden die Inflationserwartungen steigen.
Jeder Goldkauf einer Notenbank schafft in gleicher Höhe"Nettogeld". Es ist so als würden Goldstücke selbst umlaufen (fester Kurs natürlich). Und da Gold als Sache keine Forderung ist, ist es auch kein Kreditgeld und hat daher keine Gegenbuchung in irgendeiner Bilanz. Es ist einfach"da" und wenn zu gesetzlichem Zahlungsmittel erklärt ist es Kaufkraft (zusätzliche).
Es ist so als würde man Häuser selbst zu Geld (GZ) erklären und"umlaufen" lassen.
>Mit dem Nettogeld ließen sich die Kredite abbauen/real abwerten.
Sowohl als auch. Hängt von der"Parität" ab. Würde man eine Unze Gold in eine Münze zum Wert (als gesetzliches Zahlungsmittel) von einer Milliarde Dollar ausprägen, wären mit 6 Unzen die Staatsschulden der USA getilgt (siehe das Kapital as meiem"Kapitalismus", das R. Deutsch freundlicherweise in seiner"Geldfalle" abgedruckt hatte.
Gruß
d.
(Muss leider weg, morgen Termin vor Gericht wg. Ernst August).
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