- Zahl der Insolvenzen steigt weiter - marsch, 06.12.2001, 20:06
Zahl der Insolvenzen steigt weiter
<font size=5>Zahl der Insolvenzen steigt weiter </font>
Mit 49.600 hat die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht; gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Anstieg um 18,7 Prozent (2000: 41.780). War im letzten Jahr vor allem die Entwicklung bei den Verbraucherinsolvenzen für den massiven Zugang bei den Insolvenzzahlen verantwortlich - von 1999 auf 2000 kletterten die Insolvenzfälle um 23,4 Prozent -, so ist in diesem Jahr auch bei den Unternehmensinsolvenzen ein deutliches Wachstum festzuhalten.
Während die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 31,3 Prozent auf aktuell 13.600 Fälle gestiegen ist, beträgt die Steigerung bei den Unternehmensinsolvenzen 16,0 Prozent (2001: 32.400; 2000: 27.930). Der Anstieg bei den sonstigen Insolvenzen (Nachlässe oder Vereine etwa) fällt demgegenüber mit 3,2 Prozent gering aus (2001: 3.600; 2000: 3.490).
Insbesondere in Westdeutschland sind deutlich mehr Unternehmensinsolvenzen zu vermelden (2001: 22.500; 2000: 18.120; Plus 24,2 Prozent). Die Zahl der Privatinsolvenzen liegt im Jahr 2001 um 25,7 Prozent höher als im Vorjahr (2001: 11.300; 2000: 8.990). In Ostdeutschland hat sich dagegen die Situation bei den Unternehmensinsolvenzen wenig verändert - 9.900 Insolvenzfälle bedeuten ein leichtes Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2.300 Verbraucher werden in diesem Jahr in den neuen Ländern einen Insolvenzantrag stellen - 67,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Über eine halbe Million Menschen haben in diesem Jahr aufgrund einer Insolvenz Ihren Arbeitsplatz verloren. In Westdeutschland müssen 330.000 Menschen zunächst den Weg zum Arbeitsamt antreten - gegenüber 2000 ein Plus von 13,8 Prozent. In den neuen Bundesländern sind 9,5 Prozent mehr Arbeitsplätze in Folge einer Unternehmensinsolvenz abgebaut worden als im Vorjahr (2001: 173.000; 2000: 158.000).
Nicht nur auf dem Arbeitsmarkt macht sich der Anstieg bei den Insolvenzen deutlich bemerkbar. Die Gesamtsumme der Insolvenzschäden ist im Jahr 2001 mit rund 63 Mrd. DM zu veranschlagen (2000: 53 Mrd. DM). Dabei müssen private Gläubiger, wie Kreditinstitute und Lieferanten, Schäden von 43 Mrd. DM verkraften (2000: 35 Mrd. DM), der öffentlichen Hand entstehen Verluste in Höhe von 20 Mrd. DM (2000: 18 Mrd. DM). Während das Schadensniveau in Westdeutschland 43 Mrd. DM beträgt, verlieren in Ostdeutschland die Gläubiger insgesamt 16 Mrd. DM.
Weniger Gründungen, mehr Löschungen
In Deutschland wurden in diesem Jahr weniger Unternehmen in die Gewerbe- und Handelsregister eingetragen als im letzten Jahr. In Westdeutschland sank die Zahl der Anmeldungen um 8,1 Prozent auf 639.000 Unternehmen (2000: 695.000). FĂĽr Ostdeutschland ist ein RĂĽckgang von 13,1 Prozent zu verzeichnen (2001: 119.000; 2000: 137.000).
Gleichzeitig haben sich mehr Unternehmen aus den Registern löschen lassen. Um 4,8 Prozent ist die Zahl der Liquidationen in den alten Ländern gestiegen - von 520.000 im letzten Jahr auf aktuell 545.000. In Ostdeutschland wurden insgesamt 115.000 Unternehmen gestrichen (2000: 109.000).
Die Zahl der wirtschaftsaktiven Unternehmen ist infolge der allgemeinen rückläufigen Entwicklung in Westdeutschland auf 127.000 Unternehmen gesunken (2000: 135.000). In den neuen Ländern sind 18.000 wirtschaftsaktive Unternehmen gegründet worden (2000: 20.000).
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