- Es bleibt doch nur das Kopfkissen! - marsch, 08.12.2001, 12:18
- Argentinien: Welche Folgen hat das Aufgeben der Dollarbindung? (owT) - Josef, 08.12.2001, 12:28
- Re: Argentinien: Welche Folgen hat das Aufgeben der Dollarbindung? (owT) - Diogenes, 08.12.2001, 14:05
- Re: Argentinien: Warum schauen die US-Banken durch die Finger,wenn die - Josef, 08.12.2001, 16:31
- Re: Argentinien: Warum schauen die US-Banken durch die Finger,wenn die - Diogenes, 09.12.2001, 16:58
- Re: Argentinien: Welche Folgen hat das Aufgeben der Dollarbindung? (owT) - dottore, 10.12.2001, 10:01
- Re: Argentinien: Warum schauen die US-Banken durch die Finger,wenn die - Josef, 08.12.2001, 16:31
- Re: Argentinien: Welche Folgen hat das Aufgeben der Dollarbindung? (owT) - Diogenes, 08.12.2001, 14:05
- Kann durch die Argentinien Krise der US-Dollar geschwächt werden?? - peter72, 08.12.2001, 12:59
- Re: Kann durch die Argentinien Krise der US-Dollar geschwächt werden?? - Diogenes, 08.12.2001, 14:12
- Re: Kann durch die Argentinien Krise der US-Dollar geschwächt werden?? - dottore, 10.12.2001, 09:59
- Argentinien: Welche Folgen hat das Aufgeben der Dollarbindung? (owT) - Josef, 08.12.2001, 12:28
Es bleibt doch nur das Kopfkissen!
<font size=5>Finanzmarkt-Stars setzen guten Ruf aufs Spiel</font>
Die rund 1,3 Billionen Euro, die in Pensionsfonds von Investmentgesellschaften verwaltet werden, sind keineswegs in sicheren Händen - Standpunkt
Von Michael Fabricius
Das"Eismädchen" ist zusammengeschmolzen. Zwei Monate gerichtlicher Auseinandersetzung und eine Woche nervenaufreibender Befragungen durch britische Staranwälte haben das Bild der wohl berühmtesten Finanzmanagerin Londons, Carol Galley, demontiert. Am Ende des Schadenersatzstreits mit dem milliardenschweren Pensionsfonds von Unilever stand die eiskalte Top-Frau des Hauses Merrill Lynch Investment Managers kleinlaut im Zeugenstand. Sie räumte ein, 1996 das Management der Unilever-Pensionskasse an den 27-jährigen Newcomer Alistair Lennard abgegeben zu haben. Der verfehlte das Renditeziel um mehr als 30 Prozent. Galley hatte zudem jahrelang verheimlicht, dass sie nur noch flüchtig in die Unterlagen gesehen hatte."Jetzt, wo ich hier stehe und diese Fragen beantworte, wünschte ich mir, ich hätte es früher gesagt", gab die Finanzexpertin von sich, die in der Presse bis dahin die"mächtigste Frau der Londoner City" gewesen war.
Nach der am Donnerstag erzielten außergerichtlichen Einigung über eine Zahlung von schätzungsweise 70 Mio. Pfund Schadensausgleich an Unilever kündigten weitere enttäuschte Pensionsfonds an, gegen Merrill Lynch vorzugehen."Wir wägen unsere Optionen ab", hieß es beim Pharmakonzern Astra-Zeneca. Der J.-Sainsbury-Konzern zieht für seinen Drei-Milliarden-Pfund-Pensionsfonds eine Klage in Betracht. Die Finanzwelt Londons ist erschüttert.
Der Prozess zeigt den jetzigen und künftigen Rentnern Englands vor allem eines: Die umgerechnet rund 1,3 Billionen Euro, die in Pensionsfonds von den Investmentgesellschaften verwaltet werden, sind keineswegs in sicheren Händen. Das System stützt sich auf wenige Starmanager, die zunächst mit großen Versprechungen einen Fonds übernehmen, um ihn nach kurzer Zeit an überforderte Kollegen zu delegieren.
In Deutschland muss man nun hoffen, dass die Finanzexperten im nächsten Jahr mit dem Geld aus der Riester-geförderten betrieblichen Altersvorsorge behutsamer umgehen. Vor allem aber sollten sie sich aufwendige Prozesse wie den um Carol Galley sparen: Merrill und Unilever haben in dem zweijährigen Streit mehrere Millionen Euro an ihre Anwälte gezahlt.
<hr noshade style="width:1250px; color:blue; height:2px; text-align:left; border:1px solid blue;">
<font size=5>Argentiniens Regierung übernimmt private Pensionskassen</font>
Überschuldetes Land geht an seine letzten Reserven. Wirtschaftsminister Cavallo will IWF zur Kreditauszahlung bewegen
Von Hildegard Stausberg
Köln - Die argentinische Regierung will angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit des hoch verschuldeten Landes die mit Milliardengeldern gefüllten privaten Pensionskassen übernehmen. Wirtschaftsminister Domingo Cavallo kündigte zudem neue Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) an, nachdem der Fonds, die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank (IADB) dringend benötigte Kredite über mehr als zwei Mrd. Dollar eingefroren hatten. Eine drastische Abwertung des an den Dollar gekoppelten Peso ist nun nach Ansicht von Experten unausweichlich, obwohl Cavallo dies erneut ausschloss. Die Kurse der Staatsanleihen gaben weiter nach. In Buenos Aires bewarfen Demonstranten bei Protesten gegen die Finanzpolitik das Gebäude der Zentralbank mit Eiern und Steinen. Cavallo hat nach einem Bericht der argentinischen Tageszeitung"Clarin" unterdessen in einer Kabinettssitzung gesagt, dass Argentinien"schon in der nächsten Woche" zahlungsunfähig werde, wenn der IWF bei seiner Entscheidung bliebe und dem Land die ursprünglich für Dezember vorgesehene Tranche von 1,26 Mrd. Dollar nicht auszahle.
Sowohl in der Radikalen Bürgerunion (UCR) von Präsident Fernando de la Rúa als auch in den von der peronistischen Opposition beherrschten Gewerkschaften wächst der Widerstand gegen den seit Monaten glücklos agierenden Cavallo, sein Rückritt wird in Argentinien nun nicht mehr ausgeschlossen. Cavallo führt an diesem Wochenende Gespräche in Washington, um den IWF doch noch zur Auszahlung der Gelder zu bewegen. Mittlerweile haben auch die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank Kredite für Argentinien in Höhe von zwei Mrd. Dollar eingefroren.
Zur Übernahme der privaten Pensionskassen meinten deutsche Banker, Cavallo nehme jetzt eine"gefährliche Ausplünderung der letzten Reserven" vor. Im Übrigen wachse in Argentinien immer mehr die Angst, dass er nun doch auch auf die Bankenkonten zurückgreifen werde. Vor seiner Abreise nach Washington hat Cavallo noch einmal ausdrücklich eine Abwertung des seit 10 Jahren durch einen Currency Board im Verhältnis eins zu eins an den Dollar gebundenen Peso"kategorisch" ausgeschlossen. In der letzten Kabinettssitzung soll er hingegen zugegeben haben, dass dies dann"die baldige Dollarisierung" impliziere. Viele Argentinier scheinen eine Abwertung des Peso bereits zu erwarten: In Buenos Aires verlangen Geldwechsler beim Verkauf von Dollar inzwischen einen Aufpreis von sieben bis zwölf Prozent.
Beides aus:
Die WELT, Samstag, 08. Dezember
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: