- Dollarrepudiation - R.Deutsch, 09.12.2001, 18:06
- Frage - El Sheik, 09.12.2001, 18:13
- Re: Dollarrepudiation - apoll, 10.12.2001, 19:34
- Re: Dollarrepudiation Total pessimistisch für den US-Dollar - peter72, 11.12.2001, 21:00
- Re: Dollarrepudiation Total pessimistisch für den US-Dollar /Frage an peter72 - JÜKÜ, 11.12.2001, 21:08
- Re: Dollarrepudiation Total pessimistisch für den US-Dollar - XERXES, 12.12.2001, 20:52
- Meine Worte, reinhard, meine Worte!!!! Gruß (owT) - ufi, 12.12.2001, 21:09
- Meine Worte, Reinhard, meine Worte!!!! Gruß (owT) - ufi, 12.12.2001, 21:10
Re: Frage
>die Chinesische Zentralbank hat offiziell 30 Mrd Dollar in Euro getauscht. Irak will Ã-l in Euro fakturieren, Russland und Japan bauen Euroreserven auf - der gesamte Handel mit Europa wird wohl über kurz oder lang in Euro abgewickelt
>R
### Sollte, und ich betone sollte, das der Fall sein, würde das den Untergang des Dollars bedeuten und das werden die Amerikaner nicht zulassen. Ob die Schwachwährung Euro schnell genug so viel Verwendung finden und so viel Vertrauen finden wird, ist auch fraglich.
Zum besseren Verständnis.
Alle Rücknahmen des Leitzinses unter 2% sind ein Schlag ins Wasser. Das hat einen Grund. Die Leitzinsen gelten ja nur für NEUES Geld von der Nationalbank und berühren die viel größeren Geld und Geldguthabenmengen auf dem Kapitalmarkt nur am Rande. Dort wird aber der langfristige Zins ausgehandelt. Die Leitzinsen müssen deutlich unter diesem liegen, sonst saufen die Pferde nicht. Die Geschäftsbanken müssen sichere Schuldner haben, welche ihnen MEHR Zinsen zahlen (können) als die Nationalbank von ihnen verlangt.
Wenn sich die Nationalbank gezwungen sieht die Leitzinsen so weit zu senken, bedeutet das, daß der reale Kapitalmarktzins auch schon sehr niedrig ist und dann tritt eben der Investitionsstreik ein. Unter 2 % und besonders bei schon fallendem Preisniveau KANN auch niemand mehr investieren, wenn er nicht sein Hemd verlieren will.
Da ist es besser, wenn man auf die Wertsteigerung des Geldes setzt. Im Zeitalter der Goldwährungen konnte man sich auch darauf verlassen, nur jetzt ist die Sache recht unsicher geworden, weil einfach zu viele Dollars, der Weltwährung Nr.1 irgendwo herumliegen, denen keine realen verfügbaren Waren gegenüber stehen. Geraten die in Bewegung, stellt sich ihre Wertlosigkeit heraus, denn ohne Waren, welche man damit kaufen kann, ist kein Geld etwas wert, wie viele Menschen auf dieser Welt schon zu ihrem Leidwesen mit ihrem Geld erleben mußten.
Da hilft übrigens auch die Tatsache nichts, daß irgendwann einmal alles im Umlauf befindliche Geld, wieder zur Nationalbank zurückkehren muß zur Auslösung der dafür hinterlegten verzinslichen Papiere. Es sind zum jeweiligen Zeitpunkt nur geringfügige Teile des gesamten Geldvolumens. D. h. es ist dafür meistens schon lange anderes Nationalbankgeld für neue, später fällige, Papiere wieder ausgegeben worden.
Das sind aber mindestens 95% des gesamten Volumens. Von denen sind allerdings nur 5% wirklich im optimalen Umlauf. Der überwiegende Teil wird als Wertaufbewahrungsmittel verwendet und solange das Vertrauen nicht erschüttert wird und mindestens genau so viel neu gespart, als von den Sparguthaben abgehoben wird, geht die Sache auch gut.
Geraten diese 95% aber in Bewegung, kann keine Nationalbank der Welt dagegen etwas tun. Die 5%, welche sie zum jeweiligen Zeitpunkt eventuell durch hohes Leitzinsverlangen einfrieren kann, sind wie ein zartes Bäumchen im Lauf einer Lawine.
Dieselben Überlegungen gelten mit geringen Abweichungen übrigens für alle Währungen, wenn auch die meisten nicht eine derartige Überbewertung und extreme Menge haben wie der Dollar. Beim Euro werden die vielen eingeschlossenen Schwachwährungsländer zum Problem für weltweite Anerkennung werden.
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