Re: Antwort (1)

verfasst von dottore, 10.12.2001, 21:12

>Was ist Geld?
>Warentausch und Geld im antiken Griechenland
>
>Ãœber den gerechten Tausch schrieb der Philosoph Aristoteles im 4. Jahrhundert v. Chr. (Aristoteles, Nikomachische Ethik, 1133b ):

Hi Wal,

Du bist sehr belesen. Deine Ausführungen allerdings wirkten mehr, wären sie konziser gestaltet und nicht gleich so umfangreich.

Sei's drum. Ich fange mal an. Was verstehst Du unter"gerechtem Tausch"? Könnte es jemals so etwas wie einen"ungerechten Tausch" geben? Wie hätte man sich diesen vorzustellen? Der Tausch ist bekanntlich ein beidseitig freiwillig eingegangenes Geschäft.

Solltest Du meinen, dass der eine tauschen müsste (!), weil er zum Tausch gezwungen wäre, kann es von vorneherein niemals einen"gerechten Tausch" geben. Mit dem"gerechten Tausch" wird also ein"ungerechter" vorausgesetzt. Dann haben wir es aber nicht mit einem"Tausch" zu tun, sondern mit Abgaben-, Zwangs- und/oder Tributsystemen. Damit entfällt also schon die Voraussetzung des aristotelischen Modells.

Es ist wie mit den Steuern: Zahlen wir Steuern freiwillig? Vermutlich bis zu einem bestimmten Prozentsatz. Aber niemals mit

a) ansteigenden Raten (obendrein progressiv ansteigenden) und

b) niemals in der Höhe von 55 Prozent plus, wie heute gang und gäbe.

Es gibt also niemals"gerechte Steuern" (im Sinne von für alle gerechten).

Gruß

d.





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