- Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves - Toni, 11.08.2000, 19:50
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves - JüKü, 11.08.2000, 20:18
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves - dottore, 11.08.2000, 20:46
- Kannst du ein paar Bilder reinstellen? owT - Bodo, 12.08.2000, 13:56
- Re: Kannst du ein paar Bilder reinstellen? owT - Toni, 12.08.2000, 22:15
- Re: Kannst du ein paar Bilder reinstellen? owT - JüKü, 12.08.2000, 22:20
- Re: Kannst du ein paar Bilder reinstellen? - Toni, 13.08.2000, 11:19
- Re: Kannst du ein paar Bilder reinstellen? owT - JüKü, 12.08.2000, 22:20
- Re: Kannst du ein paar Bilder reinstellen? owT - Toni, 12.08.2000, 22:15
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves - Uwe, 07.10.2000, 20:30
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves - Toni, 07.10.2000, 20:53
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - Ergänzung zu EWT - lange Antwort - Toni, 09.10.2000, 07:00
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman / Herzlichen Dank für den Einblick oT - Das Orakel, 09.10.2000, 15:20
- Re: Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - Ergänzung zu EWT... Dankeschön, Toni! - Uwe, 09.10.2000, 21:18
- Ja, huch, jetzt bin ich aber erschrocken:-) - sumima, 09.10.2000, 22:15
Zyklen-Konzept von Raymond Merriman - nützliche Ergänzung zu E-Waves
Wie letzte Woche angedroht hier eine komprimierte Zusammenstellung der Zyklentheorie von Raymond Merriman:
Prizipien:
 Ein cycle geht von trough/bottom/Badewanne zu trough/bottom/Badewanne. D.h. ein neuer cycle ist erstmal immer bullish.
 Die cycle-Länge ist der Median +/- ein Sechstel der gesamten Länge.
 Jeder cycle besteht aus phases (immer mindestens zwei, aber nie mehr als fünf)
 Die letzte phase eines übergeordneten cycles kann sich verkürzen oder verlängern - und tut es auch oft. Treffen dann zwei cycles zusammen, geht’s tüchtig bergab, mehr als wenn nur eine phase endet.
 Die Basis für die Theorie ist Statistik/Auszählung.
Folgendes gilt für den DJIA und S+P Future (aber nicht für NASDAQ, Nikkei, Gold, Oel, Währungen, T-Bonds, Commodities usw, denn die haben andere phasings; die obigen Basics gelten aber).
72-year cycle: Nicht hieb und stichfest, da zu wenig Datenmaterial, um seine Existenz wirklich zu beweisen. Das gilt auch für einen 90-year cycle, für den es ebenfalls starke Hinweise gibt. Für beide gilt, falls es sie gibt: Last trough: 1932. Next für den 72er: 2004 +/- 12 Jahre; wir wären also im time band. Wenn der 72er zuschlägt, kann der DJIA in einem Zeitraum von zwei Jahren 40-90% von seinem ATH verlieren, d.h. auf 1175 bis 7050 fallen.
54-year cycle (entspricht der Kondratieff-Welle). Verliert mind. 40% ab Top. Last trough: 1987, zuvor 1932. Next: noch lange nicht. Wir befinden uns erst in der ersten 18-year cycle phase, so dass viele von uns den Crash in ca. 40 Jahren nicht mehr erleben werden.
18-year cycle. Last trough: Oktober 1987. Dauert 15 bis 21 Jahre. Nächster bottom also frühestens 2002. Besteht meist aus fünf 4-year cycle phases, wobei das Top praktisch immer in der vierten oder fünften auftritt. Wir befinden uns im vierten 4-year cycle, d.h. er kann das Top bringen oder gebracht haben, muss aber nicht. Wird ein übergeordneter Zyklus fällig, kann der 18-year cycle sich auf bis zu 13 Jahre verkürzen (wie 1987 am Ende des 54-year cycle) oder bis auf 21 Jahre verlängern. Er steigt vom Anfang bis zum Top 120 bis 640% und verliert dann meist 30 - 90% wieder.
4-year cycle. (Das ist der, nach dem Merriman selber seine und anderer Leute Batzen anlegt.) Dauert 46 Monate (Median). Last trough: Sept/Oct 1998. Das Top war in 14 von 15 Fällen seit 1942 zwischen Monat 20 und 49 (- Januar 2000 kann also nicht der neuste 4-year-cycle gewesen sein, denn das war erst Monat 15). Das 4-year-cycle-Ende (= bottom) findet in 66% der Fälle zwischen August und Dezember statt, im Januar oder Februar war noch nie eins. Von trough to crest steigt der DJIA im Schnitt 105%. Dann verliert er im Schnitt 36% wieder. Seit 1942 geht es in jedem 4-year cycle länger bergauf als bergab.
Der 4-year cycle besteht aus drei, vier oder fünf 50-week-cycles. ZZt befinden wir uns im zweiten.
Ein Unter-cycle ist der 22.5-months-cycle. Half-cycles gibt es im Prinzip bei jedem anderen cycle auch, aber dieser hier ist für den Investor und den Trader relevant. Er taucht stets unerwartet (ausser vielleicht von E-Wavern) schnell und heftig in die Badewanne und taucht genausoschnell wieder auf. Einen Half-cycle richtig zu erwischen ist nervenaufreibend, aber doppelt lukrativ; wer’s schafft, hat seinen Gewinn wirklich verdient.
50-week cycle. Also ca. ein Jahr (genauer: 34 bis 67 Wochen mit 90% Wahrscheinlichkeit; die Fibonacci-range von 38 bis 62 Wochen hat eine Wahrscheinlichkeit von 73%). Letzter Taucher: Oct 19, 1999, der zweite, auf den wir alle warten, wird mit dem 22.5-months cycle zusammenfallen und “muss” auf einiges unter DJIA 9800 fallen. Fällig zwischen 12. Juni 2000 und 2. Februar 2001. Die letzte 50-week cycle phase im 4-year cycle fällt mit 81% Wahrscheinlichkeit tiefer als die vorletzte.
Der 50-week cycle hat meist (93%) zwei oder drei Primary cycle phases, nur selten vier. In bezug auf die Gegenwart wird’s her unklar. Entweder sind wir im dritten Primary cycle, der am 30. Juni begonnen hat, oder wir sind noch im zweiten mit Beginn 8. März, der sich verlängert, weil er auf einen übergeordneten (den 22.5-months und 50-weeks) cycle “wartet” oder weil die “geocosmics” die Welt durcheinanderbringen. Mit Bestimmtheit kann man’s erst sagen, wenn’s überstanden ist.
Primary cycle. Dauert in 72% der Fälle 13 bis 21 Wochen, häufig mit einem half-cycle nach 7 bis 11 Wochen. In etwa der Hälfte der Fälle macht er double-bottoms mit einem Abstand von wenigen Tagen oder Wochen, in 80% macht er double-tops.
Der Primary cycle hat 2 oder 3 Major cycle phases, Häufigkeit etwa halb-halb.
Und dann gibt’s noch die Trading cycles. Usw.
Soviel zur Crème dieser Zyklentheorie. Das Datenmaterial, das Merriman in seinen Büchern ausbreitet, ist schier unerschöpflich. Das gilt ebenso für die:
Geocosmics: Gewisse astrologische Konstellationen haben sehr hohe statistische Korrelationen zu gewissen cycles. Allerdings lässt sich oft nicht im voraus sagen, ob es sich um crests oder troughs handelt, und das macht das “Arbeiten” doch sehr schwierig.
Ich kann, wenn’s jemanden interessiert, einige nützliche, d.h. verwertbare Erkenntnisse zu einem späteren Zeitpunkt posten. Auch der Presidential-Election-Cycle gibt relevante Anhaltspunkte.
Toni’s conclusions: Als ich mich die ersten zwei-dreimal auf elliottwaves.de wagte, fand ich bald, die EWs seinen eine sinnvolle Ergänzung zu Merriman. Mittlerweile finde ich: Merriman ist eine sinnvolle Ergänzung zu den EWs. Der Unterschied besteht darin, dass Aktien-Anleger mit einem Zeithorizont von 1 bis 4 Jahren mit den Merriman cycles gut bedient sind, sich verspielte Naturen wie unsereiner damit aber mit einiger Wahrscheinlichkeit die Finger verbrennen (quod erat demonstrandum).
Merriman kann vielleicht hilfreich sein, wenn es darum geht zu abzuschätzen, ob an eine im Grunde abgeschlossene Welle noch eine weitere zur Dekoration oder Vollständigkeit angehängt wird, bevor die Zeit reif ist (= time band) für einen neuen Impuls. Vielleicht genügen als Hilfestellung die Probe-Exemplare, die der “fröhliche Mann” auf seiner site www.mmacycles.com offeriert (letzte Ausgaben vom April). Wer mit kurz- bis mittelfristigen Index-/Aktien-, Gold- und Währungs-Derivaten operiert, ist mit den EWs auf jeden Fall besser bedient. Ausserdem steht ihm dafür noch ein höchst spannendes und dynamisches Forum zur Verfügung …
Toni ist’s, der alle grüsst.
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