- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 13.12.2001, 09:25
Meldungen am Morgen
~ Israel hat seine Kontakte mit Palästinenser-Präsident Jassir
Arafat nach der jüngsten Serie von Terroranschlägen abgebrochen.
Nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts sagte Justizminister
Meir Scheetrit am Donnerstagmorgen vor der Presse, Israel habe
aber keine Absicht, Arafat zu töten. Das Kabinett machte in
einer Erklärung Arafat"für die Serie von Terroranschlägen
direkt verantwortlich". Zugleich wurden Militäroperationen in
den Palästinenser-Gebieten angekündigt, um militante
Palästinenser zu verhaften und Waffen sicher zu stellen. In der
Nacht zum Donnerstag griff die israelische Luftwaffen zahlreiche
Ziele im Gaza-Streifen und Westjordanland an; dabei offenbar
auch demonstrativ in der Nähe von Arafats Hauptquartieren in
Ramallah und Gaza-Stadt.
~ Die finanzielle Lage der Kirch-Gruppe hat sich
offenbar vorerst entspannt. Ein Sprecher des Münchener
Medienkonzerns sagte am Mittwoch, die Dresdner Bank
habe einen ausgelaufenen Kredit entgegen ihrer ursprünglichen
Kündigungsabsicht nun doch verlängert. Unterdessen sieht die
Deutsche Bank nach Angaben aus Bankenkreisen keinen
Grund, von Kirch einen Milliardenkredit zurückzufordern.
~ Der zum britischen Telekommunikationskonzern Vodafone
gehörende deutsche Festnetzbetreiber Arcor wird nach
Informationen des"Handelsblatt" im kommenden Jahr
voraussichtlich mehr als 1000 der 8900 Stellen abbauen. Unter
Berufung auf Firmenkreise hieß es in der Donnerstagausgabe, die
Muttergesellschaft erwarte deutliche Kostensenkungen bei Arcor.
~ Nach Einschätzung des Instituts für Wirtschaftsforschung
(IWH) wird das deutsche Staatsdefizit im kommenden Jahr
auf die im Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegte
Höchstgrenze (3%) steigen. Das Institut hat gleichzeitig die
Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 0,5% und für das
Jahr 2002 auf 0,6% gesenkt. Bislang hatte das IWH für dieses
Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,7% und für das
nächste Jahr eine Konjunkturbelebung um 1,3% prognostiziert.
~ Das Rheinisch-Westfälische Institut erwartet, dass sich die
konjunkturellen Antriebskräfte erst zur Jahresmitte 2002
durchsetzen. Nach einem Wirtschaftswachstum von 0,8%
im kommenden Jahr wird eine Belebung im Jahr 2003 von
2,6% prognostiziert.
~ In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosen im November erstmals seit Dezember 1992 in zwei
aufeinander folgenden Monaten gestiegen. Obwohl die Arbeitslosenrate mit 3,2 Prozent unverändert in
der Nähe eines 26-Jahres-Tiefs blieb, deutet der erneute leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf einen
Wendepunkte am Arbeitsmarkt hin; ein Signal, dass die britische Wirtschaft sich nun ebenfalls abschwächt.
Erst vor kurzem war die Arbeitslosigkeit in Großbritannien erstmals seit 25 Jahren unter die Marke von einer
Million gerutscht. Die Bank von England hat die Zinsen in diesem Jahr bereits sieben Mal auf nunmehr 4,0
Prozent, ein 37-Jahres-Tief, gesenkt, um ein Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession zu verhindern.
~ Der Präsident der japanischen Notenbank hat seine widerwillige
Haltung gegenüber Käufen ausländischer Staatsanleihen
durch die Bank von Japan bekräftigt. Solche Operationen
seien rechtmäßig schwer durchführbar.
~ Der japanische Wirtschaftsminister Takenaka hat Vorwürfen
widersprochen, die japanische Regierung würde die
Bank von Japan zu einer Inflationspolitik zwingen. Gleichzeitig
räumte er ein, die Regierung und die japanische Notenbank
müssten wirtschaftspolitische Möglichkeiten diskutieren,
um dem deflationären Druck entgegenzuwirken.
~ Japans Leistungsbilanzüberschuss ist im Oktober nach Angaben
des Finanzministeriums gegenüber dem Vorjahr um
14% auf unbereinigt 865,1 Mrd. Yen gestiegen. Hingegen
hatte der Leistungsbilanzüberschuss im September noch
1,6145 Mrd. Yen betragen.
~ In Argentinien haben die größten Gewerkschaften für heute
zu einem Generalstreik aufgerufen, um gegen Beschränkungen
im Zahlungsverkehr zu protestieren. Die Regierung hat
die Barabhebungen von Konten auf 1000 Dollar im Monat
begrenzt, um die Liquidität des Bankensystems zu sichern.
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