- Creditos - Oldy, 16.12.2001, 06:22
Creditos
Gerade las ich wieder etwas über die Creditos. Anscheinend sind sie doch noch nicht tot. Das beschrieb ein Arbeiter in einer Schuhfabrik - und die Argentinier und Brasilianer machen gute Schuhe, welche vor einiger Zeit den amerikanischen und canadischen Markt beherrschten, der von seiner Firma mangels Geld aus Verkäufen mit Schuhen und Schuhpaste bezahlt wird. Er nimmt das auch in Kauf, weil er sonst abeitslos wäre.
Die Schuhe verkauft er dann für Creditos auf den Märkten und kauft dann für die Creditos Lebensmittel für die Familie. Das ist zwar etwas umständlich aber besser als arbeitslos. Diese Märkte scheinen sich auch zu einem gesellschaftlichen Zentrum zu entwickeln und arbeitslose Singles finden dort Anschluß.
Immerhin scheint also dieses Ersatzgeld trotz seiner Mängel einiges Gutes zu tun und doch eine gewisse wirtschaftliche Tätigkeit über einfachen Tausch zu ermöglichen. Da ja praktisch sofort die Creditos wieder weiter verwendet werden, scheint ihre unbestimmte Kaufkraftbeständigkeit keine so große Rolle zu spielen. Hauptsache irgend ein Tauschmittel erleichtert den Tausch. Die Regierung sieht sich anscheinend gezwungen die Creditos nicht nur zu tolerieren, sondern sogar zu unterstützen, weil sonst die wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Revolte führen würden.
Es ist nur verwunderlich, daß in Thailand, die Regierung gegen die Bias einschreitet, welche ähnliches Geld sind, indem sie diese abstempeln läßt mit einen Stempel:"Das ist illegales Geld." Anscheinend werden sie allerdings trotzdem weiter verwendet. Dann eben als illegales Geld, wie die DM im Osten. Ich bin neugierig, wie sich das weiter entwickeln wird.
Angeblich sollen die Creditos auch schon bald nach Spanien kommen, wo ja die Montavangeschichte schon mit eigenem Geld liebäugelt. Wann wird es wohl in Deutschland und in der Schweiz Creditos geben? ( Oder Gogos?)
Anscheinend wird die Monopolstellung des herkömmlichen Geldes weltweit angegriffen und damit natürlich auch der Dollar als Weltwährung. Wo wird das wohl enden?
Alternatives Geld (vorläufig als Lets) in Bulgarien, der Tschechoslovakei,in Schottland und in vielen Orten der USA entstehen gerade. In vielen Ländern parallel zu Lets auch schon wirkliche Community currencies. Immer mehr der Letsaktivisten werden Proponenten von Community currencies und manche von diesen werden sich hoffentlich nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen wie die Initiatoren der Creditos.
Manche von denen werden hoffentlich meine Gogoseite lesen und sich vom Irrsinn der 104% oder auch der 52% und selbst der 12% Umlaufgebühr abbringen lassen. In Australien und Neuseeland kommen sie gerade darauf, daß Lets ohne Bargeld nicht funktioniert. Es tut sich also etwas auf der Welt.
Er wird jedenfalls in nächster Zeit skifahren und abwarten - der Oldy
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