- Automaten schlucken thailändische Münzen - Sascha, 17.12.2001, 11:23
Automaten schlucken thailändische Münzen
Der"Baht-Bug"
<font size=5>Automaten schlucken thailändische Münzen</font>
<font color="#FF0000">Als hätten sie alle nicht schon genug zu tun mit der Euro-Umstellung: Deutschlands Banken fürchten schlichtweg überrollt zu werden von der weltweit größten Währungsumtauschaktion, Logistiker haben Angst vor Überfällen ihrer Geldtransporte - und Verbraucher vermuten wegen des krummen Umrechnungskurses eine versteckte Preiserhöhung</font>. Wenige Tage bevor die 300 Millionen Bürger der zwölf Euro-Teilnehmerländer tatsächlich mit den neuen Münzen und Scheinen bezahlen werden, <font color="#FF0000">bricht plötzlich Unruhe unter den Automatenherstellern auf. Denn an einigen Geldwechselgeräten kann statt mit dem Euro auch mit der thailändischen Währung Baht bezahlt werden</font>. <font color="#FF0000">Die Zehn-Baht-Münze ähnelt dem Zwei-Euro-Stück so sehr, dass einige Maschinen keinen Unterschied erkennen können</font>.
Der"Baht-Bug": Zufällig entdeckt
Niederländische Automatenhersteller stießen zufällig auf die frappierende Ähnlichkeit der beiden Münzen."Ein Geschäftsfreund hat die Baht-Münzen aus Thailand mitgebracht, weil ihm die Ähnlichkeit zum Euro aufgefallen war", erzählt Aad Kobus, der selbst Unternehmer und Vorsitzender der Vereinigung der Automatenexploitanten Nederland ist. <font color="#FF0000">"Wir waren total baff, als unsere Automaten die Münzen annahmen."</font> Sofort habe er seine Entdeckung dem niederländischen Finanzministerium mitgeteilt.
"Wir stehen vor einer schwierigen Situation", gesteht der Bundesverband der deutschen Automatenaufsteller. <font color="#FF0000">Die beiden Münzen sind in den vier Grundmerkmalen Durchmesser, Dicke, Legierung und Oberfläche fast identisch, lediglich im Wert gibt es Unterschiede: Der thailändische Zwilling kostet gerade mal 25 Cent</font>. Nun arbeitet die Industrie mit Hochdruck an neuen Programmen zur Unterscheidung."Wir werden das Problem bis zur Währungseinführung im Griff haben", beruhigt Stefan Mesch, der die Geschäfte der Firma SM Schaltgeräte führt. Das Unternehmen aus Erkelenz rüstet im Rahmen der Euro-Umstellung nach eigenen Angaben rund 170.000 Verpflegungsgeräte wie etwa Getränkeautomaten auf die neue Währung um. Allerdings will auch Mesch nicht ausschließen, dass nach dem 1. Januar 2002 noch Geräte mit dem"Baht-Bug" auf dem Markt sind. Doch das seien"echte Einzelfälle". <font color="#FF0000">Sollten alle Stricke reißen, könne man die Automaten für die Zwei-Euro-Münze sperren</font>.
Das Problem sind ältere Automaten
Die Deutsche Bundesbank steht dem Problem recht gelöst gegenüber."Neue Automaten unterscheiden die Münzen nicht mehr nach Durchmesser und Gewicht, <font color="#FF0000">sondern nach ihrer elektrischen Leitfähigkeit und ihren magnetischen Eigenschaften</font>", sagt Peter Walter, der die Hauptkasse der Deutschen Bundesbank in Frankfurt leitet. Bei älteren Automaten könne es aber schon zu Verwechslungen kommen. Walter rechnet damit, dass Automatenbetreiber ihre alten Geräte ohnehin durch neue ersetzen werden, denn die Umrüstung alter Geräte sei viel teurer. Dass Thailand-Urlauber deshalb im großen Stil Baht-Münzen nach Deutschland einschleusen werden, glaubt er nicht, denn"was sollten sie dann davon haben?" Beim Deutschen Automaten-Auftstellerverband sieht man das nicht ganz so locker. Angesichts der jährlich rund zwei Millionen Thailand-Touristen aus Europa entstehe dadurch eine schwierige Situation, warnt Hauptgeschäftsführer Peter Lind.
"Dass sich Münzen aus verschiedenen Ländern gleichen, ist keine Seltenheit und lässt sich auch in Zukunft nicht ausschließen", sagt Walter und weist auf die estländische Ein-Kroon-Münze hin. <font color="#FF0000">Sie ähnelte der Ein-DM-Münze in ihrem Durchmesser, ihrer Legierung und sogar in ihren magnetischen Eigenschaften so sehr, dass sie Mitte der 90er Jahre aus dem Verkehr gezogen werden musste</font>. Zu viele Betrüger hatten sich ihrer bedient und für immense Verluste bei den Automatenaufsteller geführt."Dass ging sogar so weit, dass die Aufsteller die Ein-DM-Schlitze einfach sperrten", erzählt Walter.
Quelle: http://www.n-tv.de[/b]
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