- ArgentinÃen-Krise: Erstmals Plünderungen auch im Großraum Buenos Aires - monopoly, 19.12.2001, 09:38
ArgentinÃen-Krise: Erstmals Plünderungen auch im Großraum Buenos Aires
Erstmals Plünderungen auch im Großraum Buenos Aires
Buenos Aires (dpa) - In dem von einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Argentinien ist es am Dienstagabend erstmals auch im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires zu den gefürchteten Plünderungen gekommen.
Da die größeren Supermärkte schon den Tag über von der Polizei vor zornigen Bürgern geschützt wurden, brachen die überwiegend jungen Leute in kleinere Geschäfte der Stadtteile Moreno, Castelar und Palomar ein und rissen an sich, was nicht Niet und Nagel fest war. Das Fernsehen berichtete von einer äußerst angespannten Lage.
Im Fernsehen waren aufgebrachte Menschen zu sehen, die triumphierend rohe Steaks oder eine Jeans in die Höhe reckten. Die Polizei setzte dort Tränengas sowie Gummigeschosse ein und nahm zahlreiche Menschen fest. Angesichts der weit verbreiteten Überzeugung, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten das Land ausplündern, gibt es auch bei vielen Mitgliedern ärmerer Schichten kaum noch Hemmungen, selbst einmal zuzugreifen.
In der Stadt Concepcion del Uruguay in der verarmten argentinischen Provinz Entre Rios wurde die Plünderung eines Supermarktes am frühen Mittwochmorgen sogar live landesweit vom Fernsehen übertragen. Lebensmittel aber auch Kühlschränke, Registrierkassen, Fahrräder und schließlich die Warenregale selbst wurden davongeschleppt. Ganze Familien waren mit Handkarren, Fahrrädern aber auch eigenen Autos vorgefahren, um ihre Beute abzutransportieren.
Von der Polizei war dort lange Zeit nichts zu sehen und es herrschte Volksfeststimmung. Erst als sogar schon das Lager des Supermarktes leergeräumt worden war, fuhr ein Feuerwehrauto und ein Streifenwagen der Polizei vor
Die Regierung räumte angesichts einer Rekordarbeitslosigkeit von mehr als 18 Prozent und keiner Arbeitslosenunterstützung «soziale Spannungen» ein. Präsident Fernando de la Rua, dem es in seinen ersten zwei Amtsjahren nicht gelungen ist, die von seinem Vorgänger Carlos Menem übernommene Wirtschaftskrise zu beenden, sah jedoch «keinen Anlass zur Beunruhigung».
Schon in den vergangenen Tagen war es in verschiedenen Provinzen des hochverschuldeten Landes zu Plünderungen gekommen. Die Regierung kündigte die Verteilung kostenloser Lebensmittelpakete an. Zu Plünderungen größeren Ausmaßes war es zuletzt es Ende der 80er Jahre gekommen.
http://de.news.yahoo.com/011219/3/2gnfk.html
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