- Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band - monopoly, 20.12.2001, 01:06
- Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band - Hirscherl, 20.12.2001, 08:02
- Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band - Standing Bear, 20.12.2001, 11:11
- Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band - Emerald, 20.12.2001, 10:52
- Ich weis, was die ZB machen kann.... - Diogenes, 20.12.2001, 13:51
- Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... - Euklid, 20.12.2001, 13:53
- Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... - Diogenes, 20.12.2001, 14:03
- Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... - JLL, 20.12.2001, 16:19
- Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... - dottore, 22.12.2001, 20:47
- Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... - Euklid, 20.12.2001, 13:53
- Re: Ach, was. Mein Rat: Urlaub machen dort. Billiger ist's nirgendwo! (owT) - dottore, 22.12.2001, 20:45
- Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band - Hirscherl, 20.12.2001, 08:02
Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band
Eine große Währung, außer Rand und Band
In sechs Monaten hat der südafrikanische Rand die Hälfte ihres Wertes verloren - und keiner kennt den Grund
Die ersten drei Dezemberwochen waren geradezu ein Sturzflug für die südafrikanische Währung: Sie wird derzeit mit rund sechs pro D-Mark gehandelt. Von Jahresanfang bis Anfang Juli gab es noch 3,50 Rand für eine Mark. Dann begann ein allmähliches Abrutschen, das Ende September zum freien Fall wurde. Die Währungsanalysten sind in Aufruhr. Sie suchen die Ursache für diesen Absturz, der den Rand zur Währung mit der schlechtesten Wertentwicklung in diesem Jahr machte.
Das Kuriose ist: Die Wirtschaftsdaten Südafrikas könnten im Lehrbuch stehen: noch immer Wachstum, relativ geringe Inflation, ausreichende Reserven. Die Regierung achtet auf strikte Ausgabendisziplin und liegt bei der Neuverschuldung in dem Rahmen, der auch für die Europäische Währungsunion gilt. Und politisch ist Südafrika ebenfalls stabil. Das heißt, der Randverfall ist nicht hausgemacht.
"Vermutlich finanzielle Terroristen am Werk"
"Es wird ganz offenbar auf dem internationalen Markt mit dem Rand spekuliert", ist sich der Währungsexperte der Johannesburger Commerzbank-Filiale, Andre Cilliers, sicher - und schlussfolgert:"Hier sind finanzielle Terroristen am Werk".
Eine Reihe finanzkräftiger internationaler Banken und Fondsmanager habe nach den Terroranschlägen in den USA viel Geld verloren, argumentiert Cilliers. Daher suchten sie nach Möglichkeiten, diese Verluste wettzumachen. Südafrika war ihnen da offenbar ein willkommenes Objekt, denn das Kapland hat ein ausgebautes Banksystem und der Rand gehört zu den zwölf meistgehandeltsten Währungen der Welt. Cilliers schätzt, dass die Spekulanten seit September umgerechnet etwa 18 Milliarden Mark (9,2 Mrd. Euro) eingesetzt haben.
Mit dem schnell fallenden Rand kommt es zu einem Domino-Effekt: Auch südafrikanische Exporteure halten inzwischen ihre Dollareinnahmen zurück und wechseln sie nicht in die lokale Währung. Sie spekulieren ebenfalls und hoffen, in wenigen Wochen einen deutlich besseren Rand-Wert für ihre US-Dollar zu erhalten.
Zugleich kaufen Importeure aus Angst vor einem weiter stürzenden Rand auf dem lokalen Markt Dollar, was die Knappheit und damit die Währungsschwankungen verstärkt. Da Angebot und Nachfrage immer weiter auseinanderklaffen, lässt jede neue Transaktion der Spekulanten den Kursverfall immer stärker und schneller werden."Dies ist eine Lawine", umreißt Cilliers die Entwicklung."Wir haben keinen Zaun und keine Mauer, an der sie endet."
Die südafrikanische Zentralbank hält still - und baut darauf, dass die Spekulanten die Lust verlieren. Denn eine restriktivere Devisenkontrolle oder eine kräftige Anhebung des Leitzinses würde die südafrikanische Wirtschaft schädigen. Eine Abschaffung der Devisenkontrollen oder eine Zinssenkung hingegen arbeitet den Spekulanten in die Hände."Was immer die Zentralbank machen würde", meint Cilliers daher,"es wäre falsch".
Allerdings besteht Hoffnung, dass die Spekulationen nachlassen. Denn der 31. Dezember ist für viele Banken und Fondsmanager das Ende des Geschäftsjahres, zu dem sie ihre Bestände an Währungen aus Schwellenländern so gering wie möglich halten wollen. Im Januar könnte somit ein ruhigeres Fahrwasser für den Rand beginnen - und nach Ansicht von Analysten diesem sogar eine Kurserholung auf rund fünf Rand pro Mark bringen.
http://www.sz-online.de/news/artike...mp;rubrik=n_wirtschaft&etag=
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: