- Die Banke und die Strukturkrise / wichtig! - JÜKÜ, 21.12.2001, 10:35
- Re: Die Banken / Strukturkrise - Einlagensicherung - Herbi, dem Bremser, 21.12.2001, 11:55
- Re: Die Banken / Strukturkrise - Einlagensicherung - 2good4you, 21.12.2001, 12:03
- Re: Die Banken / Strukturkrise - Einlagensicherung - Euklid, 21.12.2001, 12:05
- Re: Die Banken / Strukturkrise - Einlagensicherung - JüKü, 21.12.2001, 12:15
- Re: B S E: Antworten sind - noch ;-) - nicht dringlich (owT) - Herbi, dem Bremser, 21.12.2001, 12:54
- Wer definiert denn, wann eine Strukturkrise eingetreten ist? Etwa jede Bank - Josef, 21.12.2001, 14:25
- Re: Wer definiert denn, wann eine Strukturkrise eingetreten ist? Etwa jede Bank - Euklid, 21.12.2001, 14:37
- Re: Strukturkrise: - Portfolioeinlagen - Herbi, dem Bremser, 21.12.2001, 15:38
- Re: Wer definiert denn, wann eine Strukturkrise eingetreten ist? Etwa jede Bank - Euklid, 21.12.2001, 14:37
- Re: Die Banken / Strukturkrise - Einlagensicherung - Herbi, dem Bremser, 21.12.2001, 11:55
Die Banke und die Strukturkrise / wichtig!
Rolf Breuer hatte bei seinem Amtsantritt als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) kein Blatt vor den Mund genommen: Die deutschen Großbanken befänden sich in einer größtenteils selbstverschuldeten [b]Strukturkrise, die tiefer und anhaltender sei als bisher angenommen, sagte der Vorstandschef der Deutschen Bank.
[/b] Zur Erinnerung: Gemäß dem „Kleingedruckten“ gilt die Einlagensicherung nicht im Falle einer Strukturkrise.
Die gute Marktlage der vergangenen Jahre mit sehr hohen Provisions- und Handelsergebnissen habe viele Schwächen übertüncht, die mit der Abkühlung der Weltkonjunktur jetzt deutlich zu Tage träten.
Darauf hatte ich im Februar 2000 am Beispiel der Allianz bereits hingewiesen: http://www.elliott-waves.de/0224allianz.htm (Kommentar ganz unten)
Im Gegensatz zu ihren europäischen Konkurrenten hätten es die deutschen Banken versäumt, ihre Strukturprobleme in den vergangenen Jahren zu lösen, teilte die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) kürzlich mit."S&P geht davon aus, dass die deutschen Banken deshalb in einer schwierigen Position sind, um sich der abschwächenden Wirtschaftsentwicklung entgegen stellen zu können", hatte es in einem Kommentar der Agentur geheißen. Auch Analysten anderer Banken bemängelten, dass sich die deutschen Banken in der Vergangeneheit zu stark auf Provisions- und Handelserträge konzentriert hätten und daher auf das Wegbrechen der Märkte besonders anfällig reagierten.
Genau das meinte ich.
Kleineren privaten Instituten, wie der Hofer SchmidtBank, hat die Lage bereits ihre wirtschaftliche Grundlage entzogen. Andere, wie die Frankfurter Gontard&Metallbank meldeten massive Verluste für das Gesamtjahr und können ihr Geschäft nur noch unter Auflagen des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen (BAkred) ausüben. Aber auch für die Commerzbank, der drittgrößten deutschen Blue-Chip-Bank, erwarten etliche Analysten für 2001 im Konzern einen Verlust, nachdem das Institut im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht war.
Da die deutschen Banken einen Aufschwung der Märkte im kommenden Jahr nicht fest einkalkulieren könnten, würden sie vermutlich ihre bereits eingeleiteten Kostensenkungsprogramme weiter vorantreiben, hieß es."Um die ungewissen Zukunftsaussichten in den Griff zu bekommen, haben Kostenreduktionsmaßnahmen gegenwärtig oberste Priorität", schreiben die Branchenanalysten Volker von Krüchten und Philipp Hässler von der BHF Bank in einem Branchenkommentar. Die Großbanken haben bereits angekündigt, bis 2003 bis zu zehn Prozent ihrer Belegschaften abzubauen.
Breuer hat in seiner Funktion als BdB-Präsident den Abbau von Überkapazitäten angekündigt:"Auch bei den Privatbanken wird die Konsolidierung sehr bald kommen." Während die Analysten von S&P nach der Übernahme der Dresdner Bank durch den Versicherer Allianz im kommenden Jahr keine größeren Zusammenschlüsse erwarten, spielen von Krüchten und Häßler die Möglichkeit einer innerdeutschen Bankenfusion zumindest gedanklich durch:"Theoretisch könnten die deutschen Großbanken verschiedene Probleme lösen, wenn sie den Gedanken an eine Fusion wieder aufgreifen würden." Ein solcher Zusammenschluss würde die Senkung der Fixkosten vereinfachen, und auch das Ausmaß der Stellenstreichungen könnte nach Einschätzung der Analysten reduziert werden."Unserer Ansicht nach wird die zukünftige Entwicklung der Kapitalmärkte entscheidend dafür sein, ob es zu innerdeutschen Fusionen kommt", schreiben die Analysten. Ein Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank sei vorstellbar. Breuer und Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller haben entsprechende Spekulationen bislang zurückgewiesen.
Eine wichtige Rolle zur Ertragssteigerung der Banken wird nach Einschätzung der Experten auch der ab 2002 steuerfrei mögliche Verkauf von Industriebeteiligungen spielen. Wegen der niedrigen operativen Rentabilität sei der Einfluss der Veräußerungsgewinne auf das Vorsteuerergebnis der Banken bereits in der Vergangenheit hoch gewesen. Auch Tochtergesellschaften würden die Banken vermutlich zunehmend abgeben. Unter anderem hatte die Deutsche Bank in den Jahren 2000 und 2001 Milliardenerträge mit dem Verkauf von Anteilen an der Allianz und der Münchener Rück erzielt. Die Bank hat bereits mehrfach angekündigt, ihre Beteiligungen weiter zu reduzieren und den Erlös in das Kerngeschäft investieren zu wollen.
Gelinge es den deutschen Banken nicht, ihren Marktwert schnell und nachhaltig zu steigern, könnten sie nach Einschätzung der Experten bei möglichen Zusammenschlüssen europäischer Banken nur geringen Einfluss nehmen oder sogar selbst zu Übernahmekandidaten werden. Der Marktwert der deutschen Banken sei im Hinblick auf ihre an der Bilanzsumme gemessenen Größe extrem niedrig, heißt es bei der BHF-Bank. Ein unmittelbares Übernahmeangebot etwa an die Commerzbank oder die HypoVereinsbank erwarten die Analysten jedoch nicht.
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