- Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - non olet, 13.08.2000, 15:07
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - JüKü, 13.08.2000, 15:35
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - non olet, 13.08.2000, 19:54
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - dottore, 13.08.2000, 20:07
- Karl Popper - Josef, 13.08.2000, 21:26
- Re: Karl Popper - non olet, 13.08.2000, 21:41
- Karl Popper - Josef, 13.08.2000, 21:26
- Re: Gedanken zum Board - JüKü, 13.08.2000, 20:11
- Re: Gedanken zum Board - KEEP-COOL, 13.08.2000, 21:47
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - dottore, 13.08.2000, 20:07
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - non olet, 13.08.2000, 19:54
- Super Beitrag! - Sascha, 13.08.2000, 15:54
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - dottore, 13.08.2000, 16:37
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - non olet, 13.08.2000, 19:41
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - dottore, 13.08.2000, 20:00
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - non olet, 13.08.2000, 19:41
- Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung - JüKü, 13.08.2000, 15:35
Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung
>Dieser Unfug muss sofort gestoppt werden. Bester Vorschlag (wie beim englischen"sinking fund system"): Mit den eingesparten Zinsen ebenfalls Staatspapiere zurückkaufen und die jeweiligen Zinsersparnisse der folgenden jahre ebenfalls dazu nutzen, Staatspapiere zurückzukaufen und immer weiter. Dann wirkt der Zinseszins auch mal in die Gegenrichtung. Genau das ist das"sinking fund system". Hat in GB glänzend funktioniert (18. Jh.).
d'accord. Einzig vernünftige Vorgehensweise (wird sie vielleicht deswegen gerade nicht stattfinden?
...sinken hierdurch alleine die zukünftigen Ertragssteuereinnahmen des Bundes um 32 Mrd. DM!!!
>Ja einmalig. Aber ich weiß nicht, wie die Lizenzen wertberechtigt werden. Voll im Jahr des Erwerbs? Über 5 Jahre? Zehn gar?
Ich bin kein Steuerexperte. Sollte die steuerbilanzielle allerdings nicht übere mehrere Jahre hinweg möglich sein, so entstünde freilich nur ein lächerlicher Steuerausfall - die Deutsche Telekom hat m.W. runde 200 Mio. Euro Gewinn fürs letzte Jahr ausgewiesen - da fällt eine milliardenschwere Abschreibung steuerlich nicht ins Gewicht...
>>wo bleibt die Berücksichtigung der zu erwartenden Wachstumsminderung (=Minderung der Penetrationsgeschwindigkeit der neuen Technologie), die sich aufgrund höherer Nutzungsgebühren für UMTS-Dienste einstellen dürfte: weniger Beschäftigte (=weniger Steuereinnahmen und weniger"Sozialversicherungs"beiträge) sowie höhere Kaufkraftabschöpfung (=Einkommenseffekt) der UMTS-Nutzer (und somit weniger verfügbare Kaufkraft für andere Güter und Dienste und somit auch in anderen Branchen weniger Steuer- und Beitragseinnahmen)?
>Das Argument sticht nicht. Es wird immer bei Einführung von technischem Fortschritt gebracht. Es kann so sein, muss aber nicht. Geht zu stark von einem statischen Verständnis der Wirtschaft aus (= Nullsummenspiel, oder wie die Gewerkschaften sagen: Das Geld kriegen wir oder die Unternehmer, dass beide mehr kriegen können, wird gern übersehen).
Sehr guter Punkt - und wieder einmal lerne ich durch einen Beitrag aus diesem Board dazu, oder anders ausgedrückt: werde ich gezwungen, eigene zweifelhalfte bis falsche Aussagen zu überprüfen.
Es hängt also davon ab, welcher Effekt überwiegt: Abschöpfung vorhandener Kaufkraft respektive durch diese Innovation neugeschaffene Kaufkraft. Da man dies nicht quantifizieren kann, bleibt die Frage offen und ist als Kritikpunkt unzulässig.
>>Aus Sicht der Unternehmen: unter welchen Prämissen lohnt sich der Lizenzerwerb zu diesen gigantischen Preisen? Pro Kopf der Wohnbevölkerung in Deutschland werden 1.000 DM für die Lizenz gezahlt - die Infrastrukturausgaben der Unternehmen sollen sich nochmals auf fast denselben Betrag belaufen. Rechnen die bietenden Unternehmen ernsthaft mit einer UMTS-Handy-Penetrationsrate von 85% der Wohnbevölkerung (oder rechnen sie analog Ron Sommer mit seinen 220 Mio. potentiellen Kunden in USA mit 80 Mio. Usern?).
>Das wäre töricht, ist aber nicht das Problem des Gemeinwesens, sondern der UMTS-Firmen und der sie refinanzierenden Banken. Selbst wenn die UMTS-Fritzen pleite gehen, verschwinden die Kapazitäten ja nicht, sie werden für den Danach-Erwerber nur billiger (altes Problem: neues Hotel rentiert sich für den Erstbesitzer nie; danach aber kann man sehr gute Geschäfte machen).
Neben einer volkswirtschaftlichen wollte ich, sozusagen im zweiten Abschnitt, eine betriebswirtschaftliche Fragestellung untersuchen.
>>Wie hoch kalkulieren sie den *durchschnittlichen* Monatsumsatz aller User? Daß es ein paar Durchgeknallte geben wird, denen diese Services einen Tausi im Monat wert sein werden, betreite ich nicht.
>Für premiere geben sie 1000 DM im Jahr aus. Das Publikum kann sehr, sehr preiselastisch sein.
Sie meinen sicherlich preis*un*elastisch?!? Egal, was mich die Nutzung kostet, ich nutze mein Handy von früh bis spät... Und genau an diesem Punkt setzen bei mir erhebliche Zweifwel ein... Bei 50 DM Grundgebühr im Monat bekommt e-plus unser wunderschönes Handy grad mal zurückgeschickt, und basta
...Ich finde es dennoch besser, Staatsschulden durch private zu ersetzen, statt sie stumpfsinnig hochzubuchen.
>d.
Wie könnte ich auch hier anders, als Ihnen voll zuzustimmen?
Grüße von
non olet (inzwischen schwimmt ein 2-Kilo-Red-Snapper mit einem Liter leckeren Kirchberg de Ribeauville's in meinem Bauch - kann deswegen nicht mehr ganz so klar denken, der Ausdruck dürfte wohl auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Sorry:-)
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