- Insolvenz und Inkompetenz / Näheres zur Lage in Argentinien - Verliernix, 27.12.2001, 11:37
- Und noch mehr... - marsch, 27.12.2001, 12:07
- Re: Insolvenz und Inkompetenz / Näheres zur Lage in Argentinien - FlyingCondor, 27.12.2001, 17:55
Und noch mehr...
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<td>Donnerstag 27. Dezember 2001, 06:50 Uhr
<font size=5>Argentinien will sich mit neuer Währung vom Dollar lösen</font>
Buenos Aires, 27. Dez (Reuters) - Argentinien will mit der Einführung der neuen Währung"Argentino" nach Angaben des neuen Finanzoberhaupts Rodolfo Frigeri den Ausstieg aus dem System der Bindung der bisherigen Landeswährung Peso an den Dollar bewältigen. Mit der weiteren Währung werde das Land den geordneten Ausstieg aus der jahrzehntelangen Bindung des Peso an den Dollar schaffen, sagte Frigeri am Mittwoch in einem Zeitungsinterview."Wir können nicht ausschließen, dass die (neue Währung) mit der Zeit an Wert verliert", fügte er hinzu. Frigeri zufolge soll die neue Währung Anfang Januar herausgegeben werden, obwohl es Probleme mit der Kapazität beim Druck der neuen Noten gebe.
Mit der Einführung einer dritten Währung will die argentinische Übergangsregierung eine Abwertung der derzeitigen Landeswährung Peso vermeiden, die bei der bloßen Abkopplung des Peso vom Dollar zu befürchten wäre. Millionen von Argentiniern, die in Dollar verschuldet sind, würden bei einer Abwertung in den Bankrott getrieben werden. Den neuen"Argentino" werde man nicht in Peso umtauschen können, kündigte Friegeri weiter an. Die Ausgabemenge der neuen Währung stehe noch nicht fest."In jedem Fall wird es eine schrittweise Einführung geben (...). Wir werden in dem gesamten Prozess sehr behutsam vorgehen", sagte Frigeri. Der Plan sei, dass alle Dinge, also auch Steuern oder Gehälter, in"Argentino" gezahlt werden könnten. Experten befürchten, dass die Regierung das neue Geld in unbegrenzter Menge druckt und damit die Währung entwertet.
Wie Frigeri am Mittwoch ebenfalls mitteilte, wird das Steuereinkommen des Landes im Dezember voraussichtlich um 23 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Sinkende Einnahmen hatten zuvor den früheren Wirtschaftsminister Domingo Cavallo dazu veranlasst, Gehälter und Pensionen um bis zu 13 Prozent zu kürzen.
Frigeri ist Sekretär für Finanzen und Staatseinkünfte unter Adolfo Rodriguez Saa, der nach dem Rücktritt von Staatschef de la Rua als Übergangspräsident des hochverschuldeten Landes eingesetzt wurde. Saa soll das Land bis zu den Präsidentschaftswahlen am 3. März 2002 führen. Unruhen in der Bevölkerung über Sparmaßnahmen der Regierung hatten in der vergangenen Woche für den Rücktritt der Regierung gesorgt.
Saa hatte bereits am Sonntag angekündigt, die Zahlungen von Zinsen auf Auslandsschulden sowie deren Tilgung auszusetzen. Weitere Details seines Wirtschaftsplanes sollten innerhalb der nächsten Tage angekündigt werden.
rkr/rbo
27/12/2001 08:47 CET
<font size=5>Argentinienkrise setzt Santander und BBVA unter Druck</font>
Madrid, 21. Dezember (Bloomberg) - Santander Central Hispano SA und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA müssen voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen, um Verluste aus Argentinien- Investments zu verdauen. Santander, Spaniens größte Bank, will eine Mrd. Euro zurückstellen und 500 Mio. Dollar in die argentinische Tochter pumpen, um potentielle Verluste abzufedern. BBVA, die Nummer zwei in Spanien, plant Rückstellungen über 400 Mio. Euro.
Argentinien ist im Ausnahmezustand. Nach dem Rücktritt von Präsident Fernando de la Rua und Wirtschaftsminister Domingo Cavallo dürfte die Regierung erst recht nicht in der Lage sein, ihre Auslandsschulden im Volumen von 155 Mrd. Dollar zu bedienen und den Peso nach zehn Jahren vom Dollar zu lösen.
Ein"Default" bringt die spanischen Banken zusätzlich unter Druck, sagen Analysten. Im letzten Jahr erzielte Santander zehn Prozent vom Gewinn in Argentinien, bei BBVA waren es 4,9 Prozent. Wird der Peso um 30 Prozent abgewertet, hätte Santander Verluste von 750 Mio. Dollar, BBVA würde 550 Mio. Dollar verlieren, ermittelte Ramon Forcada, Leiter Aktienanalyse bei Espirito Santo BM in Lissabon.
"So wie die Dinge stehen, würde es mich nicht wundern, wenn die Rückstellungen für Argentinien noch höher ausfallen als erwartet", formulierte Santiago Batchilleria, Fondsmanager bei General de Valores & Cambios SVB in Barcelona. Er setzt auf Banco Popular SA, stößt dafür aber Aktien von Santander und BBVA ab.
Santander, zu der Rio de la Plata SA, Argentiniens viertgrößte Bank, gehört, hat Kredite über 6,4 Mrd. Dollar vergeben und hält argentinische Staatsanleihen im Volumen von 2,7 Mrd. Dollar. Bei BBVA sieht die Lage nicht viel besser aus: Die Mutter von Banco Frances SA, dem fünftgrößten argentinischen Geldhaus, hat Kredite über 4,6 Mrd. Dollar vergeben und hält argentinische Staatsanleihen im Volumen von 3,4 Mrd. Dollar.
Beide Banken haben bereits erklärt, ihre Staatsanleihen in Papiere mit niedrigeren Zinsen zu tauschen, was jedoch den Wert der Papiere schmälern würde. Santander will Anleihen im Volumen von 2,1 Mrd. Dollar tauschen, bei BBVA werden es Anleihen im Volumen von 3,4 Mrd. Dollar sein.
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