- Frage(n) zu Greenspans offenem Geldhahn - Hirscherl, 29.12.2001, 10:25
- Re: Frage(n) zu Greenspans offenem Geldhahn - JüKü, 29.12.2001, 13:43
- Re: Das ist doch genau das Problem, das die Wirtschaft nicht endlos wachsen kann - Theo Stuss, 29.12.2001, 17:45
Re: Frage(n) zu Greenspans offenem Geldhahn
>Hallo zusammen,
>a. Greenspan pumpt also Geld in den Markt. Wie genau?
Bitte mal dottore´s Real-Enzyklopädie-Sammlungen lesen.
>b. Muß er dass Geld nicht irgendwann wieder zurückholen?
Natürlich, Schulden haben immer ein Ablaufdatum, sonst wären es ja keine Schulden, sondern Geschenke.
>b1. Wenn ja, bis wann und auf welche Weise?
>b2. Wenn nein, -> Inflation?
>c. etwas Off-Topic, aber dennoch interessant: Hatte vor kurzem eine Diskussion mit einem Bankmenschen, der meinte: die Verschuldung ist kein Problem, solange das BIP stärker wächst als die Schulden plus Zinsdienst.
>Selbst wenn wir davon ausgehen daß der Staat keine neuen Schulden mehr macht, müsste das BIP nach dieser Theorie noch immer stärker wachsen als die Zinsen auf die Staatsanleihen. Hat irgendjemand Daten dazu? So für die letzten 20 Jahre, %BIP Wachstum im Vergleich zu %Rendite Staatsanleihen.
>viele Grüße,
>Tom
Typisch Bankmensch. Allein die Zinsen betragen 5 - 7 %, hinzu kommt in den meisten Ländern eine Neuverschuldung. Und welches BIP wächst 5 - 7 % oder mehr auf Dauer?
In den UMBRUCH-Leseproben, Kapitel 2.1.3 steht:
Das exponentielle Zinseszinswachstum wird allerdings durch ein gegenläufiges exponentielles Wachstum"gestört", nämlich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (nominales BIP). Entsprechend wachsen auch die Steuereinnahmen, mit denen der Schuldendienst zumindest teilweise geleistet werden könnte. Mittel- bis langfristig reicht das BIP-Wachstum nicht aus, das Zinseszinswachstum zu brechen, weil in der Regel und im langfristigen Durchschnitt der Zinssatz für Kredite immer um einige Prozentpunkte über der BIP-Wachstumsrate liegt. Daher schreitet das Zinseszinswachstum - abgebremst durch die Stärke des jeweiligen BIP-Wachstums - mit zunehmender Tendenz fort. Die sich auf die vergangenen Jahrzehnte erstreckenden finanzstatistischen Zeitreihen des Statistischen Bundesamtes, auf die sich alle vorstehenden Berechnungen beziehen, belegen dies mit aller Deutlichkeit."
Sehr zu empfehlen auch"Die Krisenschaukel".
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