- Frage(n) zu Greenspans offenem Geldhahn - Hirscherl, 29.12.2001, 10:25
- Re: Frage(n) zu Greenspans offenem Geldhahn - JüKü, 29.12.2001, 13:43
- Re: Das ist doch genau das Problem, das die Wirtschaft nicht endlos wachsen kann - Theo Stuss, 29.12.2001, 17:45
Re: Das ist doch genau das Problem, das die Wirtschaft nicht endlos wachsen kann
Hallo Hirscherl,
Deutschland ist ein Exportland. Wir haben immer mehr exportiert als importiert. Gesamtwirtschaftlich gesehen, bzw. weltwirtschaftlich kann das Bruttosozialprodukt nicht schneller wachsen als die Schulden. Dottore fragen! Da in einem Kreditgeldsystem Geld nur durch Verschuldung existiert, kann auch nur durch Verschuldung gewirtschaftet werden. Dieses Wirtschaften ist eine Vorleistung.
Was also zeitweilig regional funktionieren kann, ist weltwirtschaftlich unmöglich. Irgendwann ist die Schuldensaturation erreicht und die Spanne zwischen Verschuldung und Bruttosozialprodukt wird zu groß.
Die Weltwirtschaft arbeitet im Augenblick zu einem nicht unerheblichen Teil für den amerikanischen Konsum. Ein Güteraustausch über den Atlantik findet gar nicht statt. Selbst wenn die deutsche Wirtschaft schneller wüchse als unsere Inlandsverschuldung, hätten wir ein Problem. Die Kreditdollars gehen ja in unsere Bilanz mit ein. Wir sagen also, wir tilgen unsere Schulden durch verdiente Dollars. Aber diese Dollars existieren wegen der ständig wachsenden amerikanischen Verschuldung. Ein Abbau der Inlandsschulden durch steigenden Export und Dollareinnahmen ist also ein Umschuldungsvorgang, nichts weiter. Siehe auch der Beitrag von Dottore zu der Frage, ob Sparen in einem Kreditgeldsystem möglich sei.
„Das BIP braucht doch nur stärker steigen als die Verschuldung, wie in den letzten 20 Jahren“
Immer derselbe dumme Spruch. Was wir weltwirtschaftlich brauchen sind, ausgeglichene Handelsbilanzen, aber genau die kann man nur durch Golddeckung erreichen.
Ich schweife am Schluss ab durch ein Beispiel am Rande zum Thema „Kompetenz des grünen Männchens:
Wir hatten gestern Leute eingeladen. Einer der Gäste, Pierre M., ist Antiquitätenhändler in Nantes, der viel über einen amerikanischen Juden, einen Großhändler, in die USA verkauft. Einer der Kunden des Amerikaners ist Allan Greenspan. Der Jude hatte mit Pierre M. ein Arbeitsessen und vertraute ihm sein letztes Gespräch mit Greenspan an. Auf die Frage, ob er ein Wundermittel gegen die aktuelle wirtschaftliche Lage kenne, antwortete das Greenspan:
„Ich weiß nicht mehr weiter“.
Die Antiquitätenkäufe Greenspans und anderer Amerikaner dienen natürlich nicht dem „Schöner Wohnen“, sondern als Geldanlage. Dabei sind sie sehr wohl bereit die MWST in den Wind zu schießen.
Was kommt da auf uns zu?
Gruß, Theo
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