- supraleiter - silberrelevant? - Brigitte, 30.12.2001, 13:48
supraleiter - silberrelevant?
29. Dezember 2001 KULTUR | WISSENSCHAFT | UNISPIEGEL
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TOP TEN DER FORSCHUNG (7)
Der Widerstand ist gebrochen
Von Alexander Stirn
Gleich zwei Materialien haben Widerstandsforscher im Jahr 2001 in Wallung gebracht. Die Entdeckungen könnten der Arbeit mit Supraleitern einen entscheidenden Schub verpassen.
DPA
Schwebender Supraleiter: Keine Hemmungen
2001 war ein heißes Jahr für Supraleiter - zumindest heißer als erwartet. Schließlich war das Unterfangen, Leiter zum Verzicht auf ihren Widerstand zu bewegen, bislang ein eher frostiges Geschäft. Seit Jahren versuchen Physiker, die Temperaturen, bei denen supraleitende Materialien alle Hemmungen fallen lassen, in die Höhe zu drücken.
Zwar war dem Deutschen Georg Bednorz und seinem Schweizer Kollegen Alexander Müller 1986 mit der Entdeckung so genannter keramischer Supraleiter ein entscheidender Schritt nach oben gelungen. Doch die neuen Materialien erwiesen sich als äußerst spröde und im Alltag nur schwer in Drahtform zu bringen. Größter Vorteil der aus nicht gerade häufigen Elementen wie Yttrium und Barium hergestellten Keramiken: Sie müssen lediglich mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden, und der ist relativ günstig.
Entdeckungen des Jahres 2001
Zum 13. Mal hat das Magazin"Science" die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen des zu Ende gehenden Jahres gewählt. Bis zum Neujahrstag stellt SPIEGEL ONLINE täglich eine der Entdeckungen vor - ein Rückblick auf ein ereignisreiches Wissenschaftsjahr.
Zwei Teams konnten im zu Ende gehenden Jahr Materialien vorstellen, die der Supraleitung neue Impulse geben könnten. So entdeckten im Januar japanische Wissenschaftler, dass Magnesiumdiborid, ein simples Metall aus dem Vorratsschrank der Chemiker, bereits bei minus 234 Grad Celsius supraleitend wird - und damit eine fast doppelt so hohe"Sprungtemperatur" wie die zuvor bekannten Metalle aufweist.
Zunächst war unklar, ob Magnesiumdiborid verwandtschaftliche Grade mit den keramischen Supraleitern zeigt oder doch eher in die Sparte der metallischen Leiter fällt. Doch bereits im März hatten die Theoretiker ihre Hausaufgaben gemacht: Mit leichter Enttäuschung mussten die Physiker zur Kenntnis nehmen, dass im Diborid altbekannte metallische Effekte regieren. Dennoch sind Forscher optimistisch, die Sprungtemperatur des neuen Stoffes durch Einbau anderer Elemente erhöhen zu können. Die ersten Drähte aus Magnesiumdiborid wurden bereits hergestellt.
IN SPIEGEL ONLINE
· Revolutionäre Supraleiter: Widerstand ist zwecklos (31.05.2001)
· Supraleiter: Fußbälle leisten keinen Widerstand (31.08.2001)
· Rebellische Materie: Ein Supraleiter bricht das Gesetz (13.12.2001)
Auch die so genannten Buckyballs, Fußballmoleküle aus 60 Kohlenstoffatomen, offenbarten einen überraschenden Charakterzug. Bereits zuvor als Supraleiter bei extrem tiefen Temperaturen bekannt, zeigten mit organischen Molekülen gestreckte Buckyballs ein interessantes Verhalten: Sie leiteten bereits bei minus 156 Grad Celsius den Strom verlustfrei. Physiker träumen jetzt davon, mittels manipulierter Fußballmoleküle Supraleitung bei Raumtemperatur möglich zu machen.
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