- Real-Enzyklopädie (25):"Ersparnisse" - dottore, 23.12.2001, 15:14
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - JüKü, 23.12.2001, 16:03
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - Fontvieille, 23.12.2001, 17:13
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - JüKü, 23.12.2001, 17:35
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - Fontvieille, 23.12.2001, 18:27
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - JüKü, 23.12.2001, 17:35
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - Fontvieille, 23.12.2001, 17:13
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - Sparen? - André, 23.12.2001, 21:03
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - Sparen? Nachtrag - André, 30.12.2001, 21:04
- @ dottore, Re: Real-Enzyklopädie (25): Zur gesamtwirtschaftlichen Gleichung - André, 30.12.2001, 21:01
- Re: Real-Enzyklopädie (25): - JüKü, 23.12.2001, 16:03
Re: Real-Enzyklopädie (25): - Sparen? Nachtrag
Wie seriös sind die gesamtwirtschaftlichen Gleichungen?
Y=C+I,
d.h. das gesamtwirtschaftliche Ergebnis (yield) oder Volkseinkommen ensteht p.a. durch die Produktion von Konsumgütern C und Investitionsgütern I.
Soweit einleuchtend.
Jetzt aber:
Y=C+S
Das Volkseinkommen wird p.a. verwendet zum Verkonsumieren und Nichtkonsumieren, wobei Nichtkonsumieren = Sparen S gesetzt wird.
Wie definiert sich aber hier die Größe C?
Achtung, es sind nicht die innert Jahresfrist produzierten Konsumgüter,
denn es gibt bekanntlich Konsumgüter, die sich über mehere Jahre erst verzehren.
Also, es kann nur der periodisierte Konsum dieser Güter (hilfsweise die Abschreibung) sein. Somit erscheint das C der zweiten Gleichung bereits ungleich dem C der ersten Gleichung, zumal auch Investitionsgüter verschleissen, d.h. zeitanteilig"verkonsumiert" werden und wiederum Teil des C bilden sollten.
Wenn wir jetzt die p.a. produzierten Investitionsgüter (erste Gleichung =I) mit den den p.a. nicht konsumierten Gütern (2. Gleichung = S) vergleichen und nach dem bekannten mathemat. Verfahren per Gleichung gleichsetzen, kommen wir trotz der oben aufgezeigten Diskrepanzen in den zwei C zu einer gewissen und auch keineswegs überraschenden Entsprechung.
Versehen mit einer"Wagenladung" c.gr.s. (cum grano salis) ist I = S.
Das Ergebnis ist somit eine großartige Banalität:
Was dem Produzieren dient, nämlich die Investitionsgüter=I,
wird nicht konsumiert, ist also ein p.a. Erspartes = S.
Aber es zeigt sich aus den Gleichungen, wenn man auf die zugrundeliegenden Begriffe zurückgeht, unmittelbar, dass die Zahlungsseite (Geld) voll und ganz außen vor bleibt, d.h. Geld als Forderungs-/Kreditgeld und Zahlungsmittel in dieser Gleichung nicht vorkommt und auch nichts, aber auch garnichts zu suchen hat.
Das Hineininterpretieren von Geld in die 2. Gleichung (Ersparnis) stammt aus der unzulässigen Gedankenassoziation:"Erspartes sei Geld (genauer: Kredit-/Forderungsgeld)".
Insoweit untermauert die unmittelbare Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Gleichungen Deine aus dem Geldsystem abgeleitete Aussage:
Es gibt keine gesamtwirtschaftliche monetäre Nettoersparnis in einem Kreditgeldsystem. Es gibt stets immer nur reale Dinge, die noch nicht oder niemals konsumiert werden.
Mit den besten Wünschen für 2002!!!
A.
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