- @Taktiker: Zur Milliardärs-/Neid-Diskussion - Si tacuisses philosophus mansisses - Galiani, 31.12.2001, 18:26
- Der Intellekt sollte das Gewissen aber niemals ersetzen, Galiani, genausowenig.. - Mundus, 31.12.2001, 20:07
- In all' diesen Systemen gibt es Unausgewogengenheiten und auch Ungerechtig- - Josef, 31.12.2001, 21:33
- Re: In all' diesen Systemen gibt es Unausgewogengenheiten und auch Ungerechtig- - apoll, 01.01.2002, 13:27
- In all' diesen Systemen gibt es Unausgewogengenheiten und auch Ungerechtig- - Josef, 31.12.2001, 21:33
- Ich glaube, dem Taktiker geht es um Allgemeinbildung der Masse - Turon, 01.01.2002, 07:10
- Hallo Turon: Da hast Du schon Recht! Gerade deshalb aber muß man sehr hart - Galiani, 01.01.2002, 13:44
- Re: @Taktiker: Zur Milliardärs-/Neid-Diskussion - Si tacuisses philosophus mansisses - JeFra, 01.01.2002, 10:57
- @JeFra: In DIESEM Ton bin ich gerne bereit, die Sache zu diskutieren und - Galiani, 01.01.2002, 13:20
- OK. Gutes neues Jahr! (owT) - JeFra, 02.01.2002, 07:25
- @JeFra: In DIESEM Ton bin ich gerne bereit, die Sache zu diskutieren und - Galiani, 01.01.2002, 13:20
- Polemik und unter aller Kanone. So machst Du Dir keine Freunde!!! oT. - Standing Bear, 01.01.2002, 11:17
- @Standing Bear: Ich finde nicht, daß mein Beitrag übermäßig polemisch war! - Galiani, 01.01.2002, 14:55
- An den gütigen Milliardenspender - Taktiker, 01.01.2002, 15:21
- @Standing Bear: Ich finde nicht, daß mein Beitrag übermäßig polemisch war! - Galiani, 01.01.2002, 14:55
- Danke für diesen Beitrag! Du bist ein echtler Westler! - Taktiker, 01.01.2002, 12:06
- Re: Danke für diesen Beitrag! Du bist ein echtler Westler! - apoll, 01.01.2002, 13:13
- Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - Galiani, 01.01.2002, 14:15
- Re: Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - Taktiker, 01.01.2002, 14:28
- Re: Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - PuppetMaster, 01.01.2002, 14:47
- Re: Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - Euklid, 01.01.2002, 15:18
- Aha! Nicht nur dumm und unbelehrbar, sondern auch miserable Manieren! (owT) - Galiani, 01.01.2002, 15:02
- Re: Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - PuppetMaster, 01.01.2002, 14:47
- Re: Das westliche Gesellschaftskonzept mag 'impotent, verfressen, fernsehverblödet' - Taktiker, 01.01.2002, 14:28
- Der Intellekt sollte das Gewissen aber niemals ersetzen, Galiani, genausowenig.. - Mundus, 31.12.2001, 20:07
@Taktiker: Zur Milliardärs-/Neid-Diskussion - Si tacuisses philosophus mansisses
Hallo
Für den Fall, daß Dein so hochgepriesenes Schulsystem in der DDR Dir nicht beigebracht haben sollte, was"Si tacuisses..." heißt, darf ich es für Dich frei übersetzen. Es bedeutet so ungefähr: " Deine mit Ignoranz gepaarte Überheblichkeit ist umwerfend...!"
Na ja! Wirklich nur ungefähr!
Ich wollte es mir eigentlich ersparen, aus den Ferien in diese Diskussion einzugreifen. Zumal verständige Leute wie JLL, Yihi, Jochen und andere, hier schon sehr gescheit auf Deinen unüberlegten Wort-Durchfall geantwortet haben. Aber, was Du da alles von Dir gibst, ist in so hohem Maße (vulgär-marxistisch-jakobinistisch unverdauter) Unsinn, daß ich es einfach nicht fertigbringe, hierzu länger zu schweigen.
Also erstens:
Ich kenne weder die PISA-Studie im einzelnen, noch die deutschen Schulen. Aber ich erlaube mir darauf hinzuweisen, daß laufend Wissenschaftler aus der ehem. BRD Nobelpreise erhalten haben, während mir aus der Ära der ehemaligen DDR (einmal abgesehen von Manfred v. Ardenne, dessen größte Erfindung sich im Nachhinein als Unfug herausgestellt hat) kein einziger Wissenschaftler von Weltgeltung bekannt ist. Diese Tatsache scheint mir aussage- und beweiskräftiger zu sein als alle Deine Pennäler-Erfahrungen. Insgesamt scheint das jetzige Bildungssystem in Deutschland dem in der DDR - bei allen Mängeln, die es tatsächlich haben mag - dennoch überlegen zu sein.
Zweitens:
Du magst Dich selbst als " Feind des politischen Systems der DDR" sehen. Aber das ist so, wie wenn einer aus Käpt'n Spock's Mannschaft sagt, daß er den Käpt'n Spock nicht mag. In Wirklickkeit steckst Du, ohne daß Du selbst fähig wärest, das wahrzunehmen (Du meinst: "...mit meinen Lenzen kann ich mir anmaßen, das heute reif beurteilen zu können..."; - NEIN! Kannst Du eben NICHT!), in Wirklichkeit also steckst Du bis über beide Ohren in jenem unseligen Gedankenmorast, den sie Dir in der DDR schon mit der Muttermilch und danach in Deinen so einmaligen Schulen eingeträufelt haben.
Die DDR sei fortschrittlicher gewesen...? Hahaha! Daß ich nicht lache! Dein "noch breiterer Wohlstand" in der DDR als in der BRD, - wenn auch "wohlgemerkt auf niedrigerem Niveau" (was nichts anderes heißt, als daß das Pro-Kopf-Einkommen eben wesentlich niedriger war als im Westen!) - ist ein Widerspruch in sich! Das Ganze klingt irgendwie so, als wolltest Du uns hier den blödsinnigen Kinderreim vorträllern:"Dunkel war's, der Mond schien helle, als ein Auto blitzesschnelle langsam um die Ecke fuhr..." u.s.w.
Und selbst von diesem mageren "Wohlstand", den die DDR trotz fehlender Marktwirtschaft zusammenbrachte, war das meiste zudem gepumpt: zum Teil vom westlichen Ausland, zum anderen von in der Geschichte von den Menschen Ostdeutschlands angehäuften Kapitalien (unterlassene Stadt- und Häuser-Sanierungen) und auf Kosten nicht sanierter Umweltschäden. Bei all Deinem arroganten Geschwätz übersiehst Du geflissentlich, wie viele hunderte von Millionen diese trottelhaften Westdeutschen mit ihrem nach Deiner Meinung völlig rückständigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem in die Strukturen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gepumpt haben, um dieses Land - nach den Segnungen des von Dir als so "fortschrittlich" gepriesenen Systems - wieder einigermaßen bewohnbar zu machen.
Drittens:
Du gescheitelst da vor Dich hin, daß "99%" der Leute, die Du kennst, "verblödet" seien. Na ja! Das liegt wahrscheinlich an Deinem Umgang und ist Deine Sache.
Nicht Deine Sache ist es aber, wenn Du - in Deiner ach so göttlichen Allwissenheit - auf einem ganz hohen Roß sitzend weiter apodiktisch behauptest, "...dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens" gebe.
Testen wir also hier mal Deine Fähigkeit, logisch zu denken: Vielleicht kannst Du Dich dazu durchringen, einzusehen, dass sich Deine Behauptung, zusammen mit der ganzen sogenannten"Wohlfahrtstheorie", schon deshalb nicht halten läßt, weil - wie mittlerweile unumstößlich bewiesen ist (obwohl sie Dir das in der DDR nicht beigebracht haben) - der Nutzen nicht meßbar, und daß deshalb auch ein interpersonaler Nutzensvergleich theoretisch nicht möglich und so auch die Nutzen der Einzelnen nicht zu einem gesellschaftlichen Totalnutzen aufaddiert werden können; - ich habe das hier schon ein Dutzend mal ausgesprochen! Da das aber so ist, läßt sich das gesellschaftliche Nutzenmaximum nicht definieren; der Begriff "soziale Gerechtigkeit", so wie Du ihn offenbar verstehst, hat überhaupt keinen konkreten Inhalt, genau so wenig wie der analoge Begriff des "größten Glücks der größten Zahl", wie schon Kant nachgewiesen hat. Aus dieser Erkenntnis folgt, daß es nicht ohne weiteres möglich ist, eine Aussage darüber zu machen, ob eine bestimmte wirtschaftspolitische Maßnahme den gesellschaftlichen Gesamtnutzen fördere; - jedenfalls nicht, wenn sie - wie es, wenn es nach Dir ginge, ja der Fall wäre - einigen Schaden und anderen Nutzen bringt. Wenn Du die Reichen enteignen würdest, so würden natürlich alle jene Arbeit und Brot verlieren, die von den Reichen leben, während die, denen Du - wie Robin Hood - das konfiszierte Vermögen (abzüglich postage und handling - wie das so üblich ist!) vermachen willst, davon - vielleicht - einen kleinen Vorteil hätten.
Erstens zeigt nun eine einfache Abschätzung, daß die Armen kaum etwas gewinnen, wenn man den Reichen ihr Vermögen abknöpft.
Wenn es aber außerdem theoretisch unmöglich ist, den Nutzens-Verlust der Enteigneten und derer, die von ihnen leben mit dem Nutzensgewinn der günstig Betroffenen zu vergleichen, wird es auch unmöglich, eine Aussage darüber zu machen, ob die von Dir angepeilte Aktion den gesellschaftlichen Nutzen erhöht oder nicht. Damit zerflattert Deine vollmundige Behauptung,"... dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt!..." Sie ist tatsächlich - ganz ohne "Totschlagargument" und bloß aufgrund simpler, wissenschaftlicher Logik - nichts anderes als neiderfüllter Vulgär-Marxismus!
Viertens:
Du sagst: "In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert." Ganz recht! Sie wurden "geplündert". Und das findest Du richtig! Na bravo! Der (von Dir angeblich als Feind betrachtete) Marx läßt grüßen...
Aber tatsächlich hat es in der Geschichte solche völlig unbedachten und moralisch verachtenswerte Plünderungen gegeben. Zum Beispiel in der französischen Revolution.
Ein sehr scharfer Beobachter der damaligen Vorgänge, der Brite Edmund Burke (von dem Du begreiflicherweise in dem so einmaligen Schulsystem der DDR wahrscheinlich auch nichts gehört haben wirst), schrieb damals über das Konzept, das Leute wie Du vertreten, und über die Vorgänge insgesamt (Betrachtungen über die Französische Revolution, aus dem Englischen von F. Gentz, Ausgabe: Zürich 1987; sprachlich leicht angepasst):
«...Die, welche in eitlem Vertrauen auf ihre kindischen Fähigkeiten, die Welt besser zu regeln als sie ist, ihren natürlichen Wirkungskreis verlassen, um sich in die gefahrvolle Position des Weltverbesserers zu drängen, sind schwerlich die Gescheitesten und Gewissenhaftesten.....
Es ist besser, Menschlichkeit und Tugend mit der möglichst kleinsten Beschränkung der freien Willkür zu befördern und lieber einen Teil dessen, was erreicht werden soll, unerreicht zu lassen, als den Menschen unter irgendeinem Vorwand zu einer seelenlosen Maschine, zum toten Instrument einer politischen Wohltätigkeit zu verdammen. Im ganzen wird die Welt immer bei einer Freiheit gewinnen, ohne welche keine wahre Tugend bestehen kann....
Sobald der Staat sich zum Richter über zuviel oder zuwenig aufwirft, begeht er Hochverrat am Eigentum....
[W]ir [sind] durchgängig überzeugt, daß Neid und Mißgunst... die Ursache [sind], weshalb so manche auf Würden und Einkünften scheel sehen.... Wir hören da schon genau zu. Für uns reden diese Leute vernehmlich genug. Sie verraten sich, wenn sie den Mund auftun. Ihre Sprache ist das wahre Rotwelsch der Beutelschneider, der Wust und Bombast ungeschickter Heuchler.... Wenn diese Reformatoren ihre eigenen Güter der Gemeinschaft schenken und ihre Personen der strengen Disziplin der Armut in der Kirche unterwerfen würden, dann würden wir sie wenigstens für ehrliche Enthusiasten, nicht, wie bis jetzt, für Bösewichter und Betrüger halten.... So aber erkennen wir mehr und mehr den hinterlistigen Aufklärungsgeist und die verdächtige Seelengröße giftiger Verräter, die mit List und Heuchelei begannen, und mit offener Gewalt und offenem Raube enden. Bei uns [in England; aber durch Gedankengut, wie Du es hier von Dir gibst, auch jetzt in Deutschland] zeigen sich Spuren eines ähnlichen Anfangs. Wir sollten uns vor einem ähnlichen Ende hüten....
Ich hoffe in uns wird das Gefühl der Pflichten, welche uns die gesellschaftliche Verbindung auflegt, nie so gänzlich absterben, daß wir uns unter irgendeinem Vorwande des allgemeinen Besten der Güter eines einzigen schuldlosen Bürgers bemächtigen. Wer sonst als ein Tyrann - ein Schimpfwort, das alles in sich faßt, was die menschliche Natur entehren und erniedrigen kann - würde sich einfallen lassen, unschuldige Menschen ohne Anklage, ohne Verhör, ohne Prozeß, scharenweise, zu Hunderten und Tausenden auf einmal, um ihr Eigentum zu bringen?
Diese Worte möchte ich Dir für 2002 ins Stammbuch schreiben.
Dennoch einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
G.
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