- Euro profitiert von reibungsloser Bargeldeinführung - Sascha, 03.01.2002, 01:11
Euro profitiert von reibungsloser Bargeldeinführung
02.01.2002 22:38 Uhr
<font size=5>FOKUS 4 - Euro profitiert von reibungsloser Bargeldeinführung </font>
(Neu: Schlusskures in New York)
New York/Frankfurt, 02. Jan (Reuters) - Die bislang reibungslose Einführung des Euro-Bargeldes hat den Außenwert der Gemeinschaftswährung am ersten Handelstag im neuen Jahr kräftig ansteigen lassen. <font color="#FF0000">"Es herrscht sehr viel Euphorie am Markt, da die Einführung der Münzen und Scheine ziemlich glatt verlaufen zu sein scheint"</font>, sagte David Bloom, Devisenstratege bei HSBC Markets. Der Euro sei jetzt Wirklichkeit und dies stütze die Nachfrage deutlich. <font color="#FF0000">Weitere Kursgewinne seien zu erwarten</font>. Zum Pfund Sterling und zum Yen gewann der Euro mehr als zwei Prozent. Analysten erwarten zudem, dass sich der Euro in Schweden, Dänemark und Großbritannien, wo er offiziell noch nicht Zahlungsmittel ist, über den Tourismus und damit die Ladentheken verbreiten wird.
Zum Dollar kletterte der Euro erstmals seit zwei Wochen wieder auf über 0,90 Dollar und verteuerte sich damit um mehr als 1,5 Prozent. Den New Yorker Handel schloss der Euro auch nach unerwartet guten US-Konjunkturdaten auf 0,9030/35 Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkus mit 0,9038 (Freitag 0,8813) Dollar festgestellt. <font color="#FF0000">Zum Yen erreichte der Euro zeitweise mit 119,56/69 Yen den höchsten Stand seit September 1999</font>. Zum britischen Pfund stieg er bis auf 62,70/74 Pence.
ie Bargeld-Einführung verlaufe sogar besser als erwartet, stellte Direktoriumsmitglied Eugenio Domingo Solans fest. Bundesbankpräsident Ernst Welteke erklärte vor Journalisten in Frankfurt, die EZB habe kein Wechselkursziel für den Euro. Gemessen an seiner Kaufkraft sei der Euro weiterhin unterbewertet im Vergleich zum Dollar. EU-Währungskommissar Pedro Solbes sieht nur einen begrenzten Einfluss der Bargeldeinführung auf den Außenwert des Euro.
Auch im New Yorker Handel sprachen Analysten von einer Euphorie infolge der reibungslosen Bargeldeinführung. <font color="#FF0000">"Der Kursanstieg am Mittwoch könnte laut Analyst Bloom durchaus von längerer Dauer sein."Hierbei handelt es sich um mehr als nur eine Eintagsfliege - der Euro ist jetzt Wirklichkeit, er breitet sich aus und wird die Stimmung positiv beeinflussen."</font> Die Anfangseuphorie werde gewiss nachlassen, sagte Michael Klawitter, Devisenstratege der WestLB in London. Mittel- bis langfristig sei der Euro aber durchaus gut unterstützt.
An den Devisenmärkten sind die nationalen Währungen der Euro-Zonen-Länder bereits seit dem 1. Januar 1999 nicht mehr präsent. Viele Händler verweisen darauf, dass seither noch jedes Jahr von Analysten ein Kursanstieg prognostiziert wurde. Auch dürfte der Euro erst allmählich seine Rolle als Reservewährung annehmen. Erst wenn die Menschen tatsächlich an den Euro glaubten, werde der Euro - ähnlich dem Dollar - als Reservewährung von anderen Ländern wie China oder Singapur angenommen.
<font color="#FF0000">Darüber hinaus dürfte der nur schleppend vorangehende Reformprozess in Europa die Gemeinschaftswährung weiter belasten</font>. In diesem Zusammenhang verwiesen Händler auch auf die Wahlen in Frankreich und Deutschland in diesem Jahr, die vor allem im Bereich des Arbeitsmarktes den Reformeifer bremsen dürften. Zudem liege die Produktivität in der Euro-Zone unter der in den USA, was sich auch im Wechselkurs widerspiegle.
<font color="#FF0000">In Großbritannien hatte Europaminister Peter Hain die Einzelhändler aufgefordert, das Euro-Bargeld zu akzeptieren</font>. Analysten verwiesen darauf, dass die schwedische Krone vor einem Beitritt zu Euro-Zone auf- und das Pfund abgewertet werden müsse. In Großbritannien hofften Regierungsmitglieder, die positiv zum Euro eingestellt sind, dass, schon bald ein Referendum über den Beitritt zur Euro-Zone stattfinden könnte. Die schwedische Krone verzeichnete am Mittwoch auf Grund von Spekulationen über ein Referendum zum Beitritt zur Euro-Zone zeitweise deutliche Kursgewinne. Außer in den nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Ländern löst der Euro auch im Kosovo und in Montenegro die DM als Zahlungsmittel ab.
Neben der Euro-Einführung spielten einige Konjunkturdaten aus aus der Euro-Zone und den USA kaum eine Rolle. Der Anstieg des Reuters-Einkaufsmanagerindex im Dezember auf 44,1 von 43,6 Punkten habe dem Euro ebenfalls etwas geholfen, auch wenn dieser Wert erneut auf einen Rückgang der Geschäftstätigkeit in der Euro-Zone hinweise. Der unerwartet deutliche Anstieg des Konjunkturbarometer des früher als NAPM-Einkaufsmanagerindex bekannten ISM-Index (Institute for Supply Management) im Dezember 2001 auf 48,2 von 44,5 Punkten im November wirkte sich laut Händlern ebenfalls nur kurzfristig auf die Kurse aus.
Der Dollar legte zum Yen weiter zu. Die US-Währung schloss dabei in New York mit 132,09/17 Yen, nach einem Eröffnungskurs von 131,79/87 Yen.
ale/tcs
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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