- Bundesmarine zu Anti-Terror-Einsatz gestartet - Sascha, 03.01.2002, 01:16
Bundesmarine zu Anti-Terror-Einsatz gestartet
02.01.2002 18:28 Uhr
<font size=5>FOKUS 2 - Bundesmarine zu Anti-Terror-Einsatz gestartet </font>
(neu: Äußerungen Scharpings)
Wilhelmshaven/Berlin, 02. Jan (Reuters) - <font color="#FF0000">Sechs Schiffe der Bundesmarine mit 750 Soldaten sind am Mittwoch in Wilhelmshaven zu ihrem Einsatz gegen den internationalen Terrorismus aufgebrochen</font>. Sie sollen in drei Wochen am Horn von Afrika eintreffen und dort im Rahmen des US-Militäreinsatzes"Enduring Freedom" (Dauerhafte Freiheit) Seewege sichern sowie Nachschub- und Fluchtwege mutmaßlicher terroristischer Organisationen unterbrechen. Ein Erkundungsteam begann in Afghanistan nach Bundeswehr-Angaben mit den Vorbereitungen für die internationale Schutztruppe, an der sich die Bundeswehr beteiligt. Das deutsche Vorauskommando mit gut 200 Soldaten soll frühestens Anfang nächster Woche aufbrechen.
Mit dem Auslaufen der beiden Fregatten"Emden" und"Köln", dem Versorger"Freiburg", einem Tanker und zwei Begleitschiffen in Wilhelmshaven begann der bisher größte Einsatz der Marine. Derzeit ist noch unklar, wo an Land im Osten Afrikas ein Stützpunkt zur Versorgung des Verbands eingerichtet werden kann. Im Gespräch ist Dschibuti. Der Einsatz soll acht bis zwölf Monate dauern. Der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Lutz Feldt, sagte bei der Verabschiedung, die Soldaten seien sich der Risiken des Einsatzes bewusst. Flottillenadmiral Gottfried Hoch fügte hinzu, der Verband laufe sehr gut ausgerüstet aus. Während der Ausfahrt standen die Marinesoldaten mit ihren blauen Uniformen und weißen Tellermützen an Deck und winkten.
Das Bundestagsmandat für den Bundeswehr-Einsatz gegen den internationalen Terrorismus ist auf 1800 Marinesoldaten begrenzt. Sie sind Teil der bewilligten Gesamtzahl von bis zu 3900 Bundeswehr-Soldaten, mit denen Deutschland zur <font color="#FF0000">Operation"Enduring Freeedom" </font>beitragen soll. Zu den am Mittwoch gestarteten 750 Mann sollen weitere Soldaten mit Schiffen hinzu kommen, die später zu dem Verband stoßen sollen.
Nach Angaben von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) begann das internationale Team militärischer Experten in Afghanistan mit der Erkundung für die zunächst britisch geführte"International Security Assistance Force" (ISAF). Zu dem Erkundungsteam gehören auch neun Bundeswehr-Soldaten. Die Bundesrepublik will bis zu 1200 Soldaten für die Truppe stellen, die die Sicherheit in der Hauptstadt Kabul und ihrer Umgebung gewährleisten und damit die neue Interimsregierung in Afghanistan stützen soll. Scharping sagte, er gehe weiter von einer Truppenstärke von rund 5000 Mann aus. Führende afghanische Politiker hatten von einer niedrigeren Zahl in der Größenordnung von rund 3000 Mann gesprochen.
Scharping erwartet nach eigenen Angaben am Wochenende den Bericht des Erkundungsteams. Dieser soll als Basis für die Arbeit des Vorauskommandos dienen, das die Verlegung und Stationierung des Hauptkontingents vorbereiten soll. Die genaue Größe und Zusammensetzung der Gesamttruppe und der nationalen Kontingente werde unter Führung Großbritanniens festgelegt. Bis Freitag sollen die 18 beteiligten Nationen dem bereits paraphierten militärisch-technischen Abkommen mit Afghanistan über die ISAF zustimmen. Anschließend sollen Einzelheiten der ISAF in einem"Memorandum of Understanding" der Truppensteller festgelegt werden.
Scharping sagte, es gebe keine neuen Erkenntnisse zur Frage, welche Nation nach den Briten die ISAF-Führung übernehmen werde. Großbritannien will diese spätestens Ende April abgeben. Wer ihnen folgen soll, ist unklar. Als neue Führungsnation wird vor allem die Türkei genannt. Scharping betonte, die Suche nach einer"lead nation" sei Sache der Briten. Für Deutschland schloss er die Führungsrolle innerhalb des zunächst auf sechs Monate begrenzten ISAF-Einsatzes erneut aus.
Die Bundeswehr entsandte nach Scharpings Worten ein zweites Erkundungsteam in die zentralasiatischen Nachbarstaaten Afghanistans. Dieses soll klären, ob über die nördlichen Nachbarländer Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan eine Nachschubroute zur Versorgung der ISAF eingerichtet werden kann.
kra/kad
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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