- (viele) Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 03.01.2002, 09:26
(viele) Meldungen am Morgen
~ Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist nach
Informationen der"Bild"-Zeitung im Dezember erneut gestiegen,
jedoch knapp unter der Vier-Millionen-Marke geblieben. Wie das
Blatt am Donnerstag berichtete, rechnen Experten im Dezember mit
3,95 Millionen Erwerbslosen. Das seien 160.000 mehr als im
November. Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) veröffentlicht die
Arbeitsmarktdaten für Dezember in der kommenden Woche. Im
November 2001 waren unbereinigt knapp 3,789 Millionen Menschen
arbeitslos gemeldet gewesen.
~ Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts 2001 kaum gestiegen. Im Jahresdurchschnitt sei die Zahl der Erwerbstätigen zum Vorjahr um 55.000 oder 0,1 Prozent auf 38,761 Millionen gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Das sei zwar der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung, doch im Jahresverlauf 2001 sei die seit Herbst 1997 anhaltende Beschäftigungszunahme zum Stillstand gekommen. 2000 war die Erwerbstätigenzahl noch um 1,6 Prozent oder 625.000 Personen gestiegen.
Von allen Erwerbestätigen arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2001 den Angaben zufolge 34,8 (plus 0,2 Prozent) als Arbeitnehmer und knapp 4,0 Millionen als Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige (minus 0,5 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Dienstleistungsbranche nur noch ein Plus von 0,8 Prozent nach 2,7 Prozent im Jahr 2000. Insgesamt waren 2001 knapp 69 Prozent aller Beschäftigten in den Dienstleistungsbranchen tätig. Vor zehn Jahren hatte der Anteil nur gut 59 Prozent betragen.
Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe sei der Vorjahresstand fast gehalten worden, während sich der Beschäftigungsabbau im Baugewerbe mit minus 5,0 Prozent weiter verschärfte. In dieser Branche waren 2001 den Angaben zufolge nur noch 6,8 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt.
~ Der Online-Broker Comdirect hat nach einem
Bericht der"Financial Times Deutschland" innerhalb der selbst
gesetzten Frist zum Jahresende 2001 keine Käufer für die
verlustreichen Filialen in Frankreich und Italien gefunden.
~ EM.TV-Firmengründer Thomas Haffa hat nicht wie
angekündigt zum Jahreswechsel einen Firmenanteil von 25,1
Prozent an Unternehmenschef Werner Klatten verkauft.
~ Die positive Stimmung über die erfolgreiche
Euro-Bargeldeinführung hat nach Händlerangaben den Euro am
Donnerstag an den asiatischen Märkten weiter stabil gehalten.
Der Aufwärtstrend der europäischen Gemeinschaftswährung sei ungebrochen, sagten
Händler. Der reibungslose Ablauf der Bargeld-Einführung seit dem
1. Januar habe die Märkte zufrieden gestimmt. Die Rally könne
noch eine Weile andauern, bis die Euphorie über die physische
Einführung von Scheinen und Münzen in der neuen Währung abebbe,
sagten einige Analysten.
Andere Marktteilnehmer äußerten sich jedoch vorsichtiger.
"Der Euro hat traditionell einen guten Start zum Jahresbeginn.
Wir müssen schauen, ob der Trend weiter anhält. Erst nach etwa
einer Woche können wir sagen, ob hier etwas anderes passiert",
sagte James Malcolm, Währungsstratege bei JP Morgan Chase in
Singapur.
~ Bundesbankpräsident Ernst
Welteke sagte, dass die Bargeldeinführung auch in Ländern außerhalb der Euro-Zone das
Vertrauen in die neue gemeinsame Währung stärken wird. Obwohl einige Länder in Euroland die
Stabilitätskriterien des Maastricher Vertrags nicht einhalten, ist sich Welteke sicher, dass dies
keinen wesentlichen Einfluss auf den Außenwert des Euro hat.
~ Die New Yorker Aktienmärkte haben den ersten Handelstag im
neuen Jahr bei anhaltender Unsicherheit der Investoren über die
wirtschaftliche Entwicklung in den USA mit Kursgewinnen beendet.
Die Technologiewerte konnten am Mittwoch bis zum Handelsschluss
nach verhaltenem Start rund 1,5 Prozent zulegen. Halbleiterwerte
hätten von Nachrichten über Preiserhöhungen für Computerchips
profitiert, sagten Händler. Hoffnungen auf eine baldige
Konjunkturerholung standen nach Händlerangaben Befürchtungen
entgegen, die Aktienkurse seien angesichts der weiter schwachen
Unternehmensbilanzen bereits zu hoch."Es ist nur ein kleiner
Sprung - Reinvestitionen zum Jahresbeginn", sagte James Volk,
stellvertretender Leiter Institutioneller Handel bei D.A.
Davidson & Co."Es gibt derzeit keinen Grund für eine Rally."
~ IWF-Chef Köhler rechnet in den USA schon im Frühjahr
2002 mit einer Konjunkturerholung.
~ Der ISM-Einkaufsmanagerindex (früher NAPM) ist im
Dezember unerwartet stark auf 48,2 (nach 44,5 im November)
gestiegen (s. Cosa´s ausführlichen Bericht gestern)..
Die richtungsweisenden zehnjährigen
Staatsanleihen sind daraufhin um mehr als einen vollen
Punkt eingebrochen.
~ Der Rückgang der Geschäftstätigkeit in der deutschen Industrie hat sich im Dezember
beschleunigt. Der Reuters-Einkaufsmanager-Index ist im Dezember auf 43,5 von 43,9 im
November gefallen. Damit liegt der Index zum neunten Mal in Folge unter 50, was auf einem
Rückgang der Geschäftsaktivität hindeutet. Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe
in der Euro-Zone hat ebenfalls weiter abgenommen, aber mit einem etwas geringerem Tempo
als im Vormonat. Wie bekannt wurde, ist der Reuters-Einkaufsmanager-Index von 43,6 im
November auf 44,1 im Dezember angestiegen.
~ Notenbankgouverneur Hayami: Die Bank von Japan findet
es zunehmend schwieriger, die Wirtschaft aus der
Rezession zu retten. Es sei nicht auszuschließen, dass
man sich am Rande des Deflationsabgrundes befinde.
Hayami betont außerdem, dass bisher noch kein Land
dauerhaft von einer Abwertung profitiert hat.
~ Die Financial Times berichtet von einer wachsenden
Wahrscheinlichkeit, dass schon 2003 ein britisches
EWU-Referendum stattfinden wird.
~ Die britische Opposition wirft der Regierung vor, widersprüchliche
Signale zur Euro-Politik zu senden. Während
Außenminister Straw einen britischen EWU-Beitritt
als „nicht unvermeidlich“ bezeichnet hat, hatte Europaminister
Hain Zweifel geäußert, dass das Pfund als Parallelwährung
neben dem Euro überleben kann.
~ Die argentinische Zentralbank hat die Geschäftsbanken
als Notfallmaßnahme angewiesen, noch bis heute 23.30h
Peso zum Kurs von 1:1 gegen US-Dollar zu tauschen,
um der Bevölkerung die Möglichkeit zum Umtausch ihrer
Dollar-Schulden zu geben. Unterdessen halten sich
die Spekulationen über eine bevorstehende 30-40%ige
Abwertung des Peso.
~ Die kalte Witterung im Nordosten der USA und die vereinbarte
Drosselung der Fördermengen haben den Ã-lpreis
erneut ansteigen lassen. Der Brent-Future schloss gestern bei 21,00 $ (+ 1,10 $).
~ Die afghanischen Behörden warten auf eine Antwort auf ihr Kapitulationsangebot an den flüchtigen Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar. Ein Sprecher des afghanischen Geheimdienstchefs in Kandahar sagte am Donnerstag, die Abgesandten seien wieder zurückgekehrt. Jetzt liege die Antwort auf der anderen Seite. Im Grundsatz wolle man Blutvergießen vermeiden, sagte der Sprecher weiter. Der Chef der Übergangsregierung, Hamid Karsei, sagte der"New York Times", er sorge sich über die zunehmende Zahl ziviler Opfer. Hierüber wolle er mit den USA reden.
Omar wird in der Nähe der Stadt Baghran in der Provinz Helmand im Süden Afghanistans vermutet. Er soll von bis zu 1000 Kämpfern beschützt werden. Unklar blieb, ob er unter Kontrolle örtlicher Stammesführer steht. Die USA haben angekündigt, dass sie die Auslieferung Omars erwarten, falls er gefangen genommen werden sollte.
Der Sprecher von Kandahars Geheimdienstchef Hadschi Gullalai sagte:"Wir warten noch auf eine Antwort auf unsere Forderungen." Ziel sei, die Sache ohne Blutvergießen zu lösen, aber"es ist ihre Entscheidung, wie sie reagieren wollen".
Karsei sagte in dem Zeitungsinterview, er wolle, dass die US-Streitkräfte in Afghanistan blieben, bis der Terrorismus beseitigt sei. Er sorge sich aber über die wachsende Zahl ziviler Opfer.
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