- Interessanter Artikel von Noam Chomsky zum Thema Terrorismus - mguder, 03.01.2002, 19:43
- Re: noch ein Interessanter Artikel von EIC-AG - Harry-2, 03.01.2002, 21:30
- Re: noch ein Interessanter Artikel von EIC-AG / Könnte direkt eine Zusammen-... - JüKü, 03.01.2002, 21:37
- Re: noch ein Interessanter Artikel von EIC-AG - Harry-2, 03.01.2002, 21:30
Interessanter Artikel von Noam Chomsky zum Thema Terrorismus
03.01.2002
Ausland
Noam Chomsky
Die Kultur, in der wir leben
Der neue Krieg gegen den Terror. Teil I: Reagan, Nikaragua und die »verdorbenen Gegner der Zivilisation«
* Im Rahmen der Antikriegsdebatte in jW tragen wir einen Vortrag von Noam Chomsky nach, den der US-amerikanische Sprachwissenschaftler und Friedensaktivist am 18. Oktober 2001 vor dem Forum für Technologie und Kultur des weltberühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) bei Boston gehalten hat. Seinen Ausführungen über den »neuen Krieg gegen den Terror« setzte Chomsky zwei Grundannahmen voran: »Erstens die Anerkennung der Fakten, d.h. daß die Anschläge vom 11. September eine grauenhafte Tat darstellen, die in der Geschichte der Menschheit außerhalb eines Krieges wahrscheinlich die größte Zahl von plötzlichen Opfern gefordert hat. Und zweitens, daß alles unternommen werden muß, um die Wiederholung eines solchen Verbrechens, egal gegen wen es gerichtet ist, zu verhindern«. Wer diese beiden Grundannahmen nicht akzeptiere, dem habe er nichts zu sagen. Wenn die Annahmen als Grundlage für weitere Überlegungen akzeptiert würden, ergäben sich daraus fünf Fragenkomplexe, die eng miteinander verknüpft seien. jW veröffentlicht den Vortrag in einer gekürzten dreiteiligen Fassung. (Übersetzung aus dem Englischen: Rainer Rupp)
Die größte Bedeutung kommt der Frage zu, was derzeit tatsächlich passiert. Der New York Times zufolge sind sieben bis acht Millionen Menschen in Afghanistan unmittelbar vom Hungertod bedroht. Das war im Grunde bereits vor dem 11. September der Fall. Sie überlebten durch internationale Hilfe. Am 16. September berichtete die Times: »Die Vereinigten Staaten forderten Pakistan auf, die Lastwagenkonvois einzustellen, die den größten Teil der Nahrungsmittel und anderer Vorräte für die afghanische Bevölkerung lieferten.« Soweit ich feststellen konnte, hat es hierauf in den Vereinigten Staaten und auch in Europa keinerlei Reaktionen gegeben.
Es gab meines Wissens weder in den Vereinigten Staaten noch in Europa eine Reaktion auf die Forderung, Millionen Menschen zum Hungertod zu verurteilen. Anschließend erzwangen die drohenden US-Militärschläge den Rückzug des internationalen Hilfspersonals, was die Hilfsprogramme zusätzlich lähmte. Ich zitiere aus der New York Times: »Nach einer anstrengenden Reise aus Afghanistan beschreiben Flüchtlinge Szenen der Verzweiflung und Panik in ihrer Heimat, als die Drohung amerikanischer Militärangriffe ihr schon lange dauerndes Elend in eine potentielle Katastrophe verwandelte.« Ein aus Afghanistan evakuierter Mitarbeiter einer Hilfsorganisation wurde in der New York Times wie folgt zitiert: »Das Land hing an einem Lebensfaden, und wir haben diesen Faden einfach durchgeschnitten.«
Das Welternährungsprogramm, das bei weitem wichtigste UN-Programm, konnte Anfang Oktober nach drei Wochen wieder aufgenommen werden. In beschränktem Maße konnten wieder Nahrungsmittel geliefert werden. Aber, in Afghanistan gab es keine internationalen Mitarbeiter der Hilfsorganisation mehr, wodurch das Verteilungssystem behindert wurde. Und auch diese Lieferungen wurden eingestellt, sobald die Bombardierungen begannen. Zugleich wurden die von den USA abgeworfenen Tagesrationen »von den internationalen Hilfsorganisationen heftig als Propaganda verurteilt, die wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen anrichtet«. Ein Zitat aus der Londoner Financial Times.
Nach der ersten Woche der Bombardierungen berichtete die New York Times in einer Kolumne auf der letzten Seite, daß »nach Berechnungen der Vereinigten Staaten es bald 7,5 Millionen Afghanen gibt, die nicht einmal mehr eine Scheibe Brot haben und nur noch wenige Wochen bleiben, bis der rauhe Winter in vielen Gebieten Afghanistans Lebensmittellieferungen völlig unmöglich machen wird« - und, ich zitiere weiter - »aber wegen der Bombenangriffe betragen die Lieferungen nur die Hälfte dessen, was benötigt wird«. Ein beiläufiger Kommentar. Er sagt uns, daß die westliche Zivilisation mit der Abschlachtung von drei bis vier Millionen Menschen rechnet. Am selben Tag wiesen die Führer der westlichen Zivilisation das Angebot der Taliban, Osama bin Laden - das angebliche Ziel- gegen die Vorlage von einigen Beweisen auszuliefern, erneut mit großer Verachtung zurück. Am selben Tag bat der UN-Sonderbeauftragte für Nahrungsmittel die Vereinigten Staaten, die Bombardierung einzustellen, um so Millionen Menschen vor dem Hungertod zu retten. Soweit mir bekannt ist, gab es darüber keine Berichte in den Medien. Wichtige Hilfsorganisationen wie OXFAM, Christian Aid und andere schlossen sich der Bitte an. Auch darüber fand man keinen Bericht in der New York Times. Lediglich im Boston Globe war eine Zeile darüber in einem Artikel über Kaschmir versteckt.
Warum historisch?
Zweite Frage: Wieso war der 11. September ein historisches Ereignis? Die Ausmaße sind so außergewöhnlich nicht. Ich sagte zwar, daß es in der Geschichte wahrscheinlich kein Verbrechen gab, das innerhalb kürzester Zeit so viele Opfer gefordert hat. Es gab aber terroristische Verbrechen, deren verzögerte Wirkung weitaus extremere Folgen nach sich zogen. Trotzdem war es ein historisches Ereignis, weil es eine Veränderung herbeigeführt hat. Die Richtung der Gewehrläufe hat sich geändert. Das ist neu. Auf radikale Weise neu.
Das letzte Mal, daß das nationale Territorium der Vereinigten Staaten angegriffen oder auch nur bedroht wurde, war 1814, als die Briten Washington niederbrannten. Gewöhnlich wird auch Pearl Harbor in diesem Zusammenhang erwähnt, aber das ist keine gute Analogie. Die Japaner, egal was man darüber denkt, bombardierten US-Militärbasen in zwei US-Kolonien, nicht das nationale Territorium, sondern Kolonien, die den Einheimischen auf nicht gerade freundliche Art entrissen worden waren. Dieses Mal aber handelt es sich um das nationale Territorium der USA, das im großen Maßstab angegriffen worden ist.
In den vergangenen 200 Jahren haben wir, die Vereinigten Staaten, die einheimischen Bevölkerungen vieler Länder, das heißt viele Millionen Menschen, vertrieben oder fast vollständig vernichtet. Wir haben halb Mexiko erobert, die ganze Karibik und Mittelamerika geplündert und verwüstet, darüber hinaus Hawaii und die Philippinen erobert und dabei Hunderttausende Filipinos getötet. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat diese Entwicklung sich beschleunigt und auf die ganze Welt übergegriffen. Dabei wurden immer die anderen getötet, der Kampf fand irgendwo anders statt, es waren andere, die abgeschlachtet wurden. Nicht hier. Nicht auf unserem nationalen Territorium.
Im Fall Europas sind die Veränderungen noch dramatischer, weil die Geschichte Europas noch schrecklicher ist als unsere. Wir sind im Grunde ein Auswuchs Europas. Hunderte Jahre lang hat Europa beiläufig Menschen auf der ganzen Welt massakriert. So haben die Europäer die Welt erobert. Nicht, indem sie Süßigkeiten an Kinder verteilt haben. Während dieser Perioden litt Europa unter mörderischen Kriegen, aber es waren immer europäische Mörder, die sich gegenseitig umbrachten. Hunderte Jahre lang bestand der Hauptsport Europas darin, sich gegenseitig abzuschlachten. Der Grund, warum das 1945 endete, hatte nichts mit Demokratie zu tun, erst recht nichts mit solch neumodischen Vorstellungen, daß Demokratien keine Kriege gegeneinander führen. Das Übel endete, weil alle begriffen hatten, daß es beim nächsten Mal das Ende der Welt bedeutet. Die Europäer, uns eingeschlossen, hatten derart schreckliche Vernichtungswaffen entwickelt, daß das Spiel einfach vorbei sein mußte.
Dieses »Spiel« war Hunderte Jahre lang auf Kosten der Bevölkerungen gespielt worden. Im 17. Jahrhundert wurden etwa 40 Prozent der deutschen Bevölkerung in einem einzigen langen Krieg ausgelöscht. Während dieser ganzen mörderischen Periode waren es Europäer, die sich gegenseitig abschlachteten, und waren es Europäer, die Menschen andernorts abschlachteten. Der Kongo hat nicht Belgien angegriffen, Indien hat nicht England angegriffen, Algerien hat nicht Frankreich angegriffen. Es ist immer dasselbe, was Europa und wir dem Rest der Welt angetan haben. Das ist die erste Veränderung durch den 11. September. Es ist das erste Mal, daß die Kanonen in die andere Richtung zielten. Die Welt sieht sehr unterschiedlich aus, je nachdem, ob man die Knute in der Hand hält, oder Jahrhunderte hindurch damit verprügelt worden ist.
Wer sind diese »Barbaren«?
Wenden wir uns nun der dritten Frage zu: »Was ist der Krieg gegen den Terrorismus?« und einer Nebenfrage: »Was ist Terrorismus?« Der Krieg gegen den Terrorismus ist von höchsten Stellen als ein Kampf gegen eine Plage beschrieben worden, gegen einen Krebs, der von Barbaren verbreitet wird, von »verdorbenen Gegnern der Zivilisation«. Dies ist eine Wahrnehmung, die ich teile. Die Worte, die ich zitiere, sind übrigens 20 Jahre alt. Sie stammen von Präsident Ronald Reagan und seinem Innenminister. Die Reagan-Regierung kam vor 20 Jahren an die Macht und verkündete, der Krieg gegen den internationalen Terrorismus würde das Herzstück unserer Außenpolitik sein. Diese wurde mit den Worten beschrieben, wie ich sie gerade erwähnt habe. Die Reagan-Regierung antwortete auf diese, von verdorbenen Gegnern der Zivilisation verbreitete Plage, indem sie ein internationales terroristisches Netzwerk von nie gekannten Ausmaßen aufbaute, das massive Greueltaten auf der ganzen Welt verübte.
Aber ich werde nur einen Fall erwähnen, der unumstritten ist. Der Fall ist keineswegs der extremste, unumstritten ist er einzig aufgrund der Urteile der höchsten internationalen Autoritäten, des Internationalen Gerichtshofes, des Weltgerichtshofes, und des UN-Sicherheitsrates. Zumindest für Menschen, die dem Völkerrecht, den Menschenrechten und solchen Prinzipien wie Gerechtigkeit ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringen, ist dieser Fall beispielhaft. Aber: Wie oft ist dieser Fall in den Medien des letzten Monats erwähnt worden? Dabei ist er ein relevanter Präzedenzfall von höchster Aktualität, nämlich dafür, wie ein gesetzestreuer Staat auf massive Angriffe internationaler Terroristen geantwortet hat, die noch extremer waren als jene vom 11. September. Ich spreche über Reagans US-Krieg gegen Nikaragua, der Zehntausende Opfer gefordert und das Land vielleicht unwiderruflich ruiniert hat.
Gerichtshof? Völkerrecht?
Nikaragua hat auf die Terrorangriffe nicht geantwortet, indem es Bomben auf Washington warf. Es antwortete, indem es vor den Weltgerichtshof ging und seinen Fall präsentierte. Dabei hatte Nikaragua keine Schwierigkeiten, Beweise vorzulegen. Der Weltgerichtshof akzeptierte seine Beschwerde, entschied zu seinen Gunsten und verurteilte die »unrechtmäßige Anwendung von Gewalt«- was ein anderes Wort für internationalen Terrorismus ist - durch die Vereinigten Staaten. Der Weltgerichtshof wies die Vereinigten Staaten an, das Verbrechen zu beenden, und er verurteilte sie zur Leistung massiver Reparationen. Die Vereinigten Staaten wiesen die Entscheidung des Gerichts zurück und verkündeten: Von nun an erkennen wir die Rechtsprechung des Gerichtshofes nicht mehr an.
Daraufhin wandte sich Nikaragua an den UN-Sicherheitsrat, der eine Resolution erwog, die alle Staaten dazu aufrief, die internationalen Gesetze zu befolgen. Niemand wurde namentlich genannt, aber alle verstanden, worum es ging. Die Vereinigten Staaten legten ihr Veto gegen die Resolution ein. Die USA sind bis heute der einzige Staat, der einerseits vom Weltgerichtshof wegen internationalem Terrorismus verurteilt worden ist, und der andererseits ein Veto gegen eine Resolution des Sicherheitsrates eingelegt hat, die alle Staaten dazu aufrufen wollte, die internationalen Gesetze zu achten.
Als nächstes wandte sich Nikaragua an die Vollversammlung der Vereinten Nationen, wo es - technisch gesehen - kein Veto gibt, aber eine negative Stimme der USA wie ein Veto zählt. Die Vollversammlung verabschiedete eine ähnliche Resolution wie der Sicherheitsrat, lediglich die Vereinigten Staaten, Israel und El Salvador widersetzten sich ihr. Im Jahr darauf konnten die Vereinigten Staaten sogar nur noch Israel für ihre Sache begeistern. Also standen zwei Stimmen gegen die Resolution, die zur Befolgung des Völkerrechtes ermahnte. An diesem Punkt hatte Nikaragua keine weiteren gesetzlichen Möglichkeiten mehr. Es hatte alle juristischen Mittel ausgeschöpft, die in einer Welt, in der die Gewalt der Macht regiert, aber nicht funktionieren können.
Wie gesagt, der Fall ist nicht umstritten. Er ist auch bei weitem nicht der schlimmste. Wir gewinnen aber mit ihm Einblicke in unsere eigene Kultur und Gesellschaft und in das, was im Augenblick passiert. Damals haben die Vereinigten Staaten dem Weltgerichtshof und dem UN-Sicherheitsrat damit geantwortet, daß sie den Krieg gegen Nikaragua unverzüglich eskalierten, was übrigens von beiden großen amerikanischen politischen Parteien voll unterstützt wurde. Die Bedingungen des Krieges wurden dahingehend geändert, daß zum ersten Mal offizielle Befehle an eine terroristische Armee ergingen, sogenannte weiche Ziele anzugreifen, womit ungeschützte zivile Ziele gemeint waren, und sich von der nikaraguanischen Armee fernzuhalten.
Die Vereinigten Staaten hatten die vollkommene Kontrolle über den Luftraum über Nikaragua und die Söldnerarmee, die keine Guerillaarmee im herkömmlichen Sinn war, war mit fortschrittlichen Kommunikationsmitteln ausgerüstet und konnte so von den USA Instruktionen erhalten, wie die Positionen der nikaraguanischen Armee umgangen werden konnten, um ungestraft landwirtschaftliche Genossenschaften, Krankenhäuser und andere zivile Ziele anzugreifen. Das waren die offiziellen Befehle.
Mit »minimalen Kosten«
Welche Reaktion gab es darauf? Es gab eine Reaktion darauf. Dieses Vorgehen wurde von linksliberalen Meinungsmachern als vernünftig gepriesen. Zum Beispiel schrieb Michael Kinsely, der in Mainstreamdiskussionen die sogenannte Linke repräsentiert, in einem Artikel, wir sollten dieses Vorgehen in Nikaragua nicht so schnell kritisieren, wie es Human Rights Watch getan hatte. Er sagte, eine »vernünftige Politik« müßte »dem Test der Kosten-Nutzen-Analyse genügen«, das ist eine Analyse, in der verglichen wird - ich zitiere: »welche Mengen von Blut und Elend eingesetzt werden (die Kosten), und wie hoch die darauffolgende Wahrscheinlichkeit ist, daß daraus am Ende die Demokratie folgt (der Nutzen)«. Demokratie natürlich in dem Sinne, wie die Vereinigten Staaten den Begriff verstehen.
Es ist axiomatisch, daß die US-Eliten sich das Recht herausnehmen, solche Analysen vorzunehmen und ein entsprechendes Projekt durchführen, wenn es die Testanforderungen besteht. Und in Nikaragua funktionierte es. Als das Land dem Angriff der amerikanischen Supermacht endlich erlag, priesen Kommentatoren laut und begeistert die angewandten Methoden und beschrieben sie ausführlich. Nur um ein Beispiel zu wählen, zitiere ich aus dem Time Magazin. Das Magazin lobte den Erfolg der angewandten Methoden: »die Wirtschaft zu zerstören, und einen langen und tödlichen Krieg zu führen, bis die erschöpften Einheimischen die unerwünschte Regierung selbst stürzen«, mit Kosten, die für uns Amerikaner »minimal« sind, und die Opfer mit »zerstörten Brücken, sabotierten Elektrizitätswerken und ruinierten Farmen« zurücklassen, um zugleich dem US-gesponserten Regierungskandidaten das »siegreiche Wahlversprechen« mit auf den Weg zu geben, »das Elend des Volkes von Nikaragua zu beenden«. Eine Schlagzeile der New York Times verkündete angesichts dieses Ausgangs: »Amerikaner in Freude vereint«.
Die Waffe der Starken
Die Kultur, in der wir leben, deckt mehrere Tatsachen auf. Erstens, der Terrorismus funktioniert. Er versagt nicht. Er funktioniert. Meistens funktioniert die Gewalt. Das ist die Geschichte der Welt. Zweitens, die immer wiederholte Behauptung, daß der Terrorismus die Waffe der Schwachen ist, stellt einen äußerst groben analytischen Fehler dar. Wie die anderen Formen der Gewalt ist auch der Terrorismus in erster Linie eine Waffe der Starken. Das ist tatsächlich in den allermeisten Fällen so. Der Terrorismus wird nur deshalb für die Waffe der Schwachen gehalten, weil die Starken auch die Definitionsgewalt in den Staatssystemen haben. Aus demselben Grund wird der Terrorismus der Starken auch nicht zum Terrorismus gezählt. Das ist so gut wie überall der Fall.
Nehmen wir die Nazis und den Terrorismus der Partisanen. Nach dem Krieg führte die Armee der Vereinigten Staaten ausführliche Studien über die Gegenterroroperationen der Nazis in Europa durch. Aus dem Studium der Methoden der Nazis und mittels Beratung durch Nazioffiziere, die in die Vereinigten Staaten geholt worden waren, entstanden später die US-Handbücher zur Aufstandsbekämpfung, für Gegenterror, für den sogenannten Konflikt niedriger Intensität. Das sind die Handbücher, und das sind die Verfahren, die gegenwärtig angewendet werden. Terrorismus ist nicht die Waffe der Schwachen. Es ist die Waffe derer, die gegen »uns« sind, wer auch immer dieses »uns« gerade ist.
(Morgen: Könnte Nikaragua das Recht gehabt haben, sich zu verteidigen?)
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