- Newmont Mining übertrumpft AngloGold im Gefecht um Normandy - Tofir, 04.01.2002, 22:22
Newmont Mining übertrumpft AngloGold im Gefecht um Normandy
Newmont Mining übertrumpft AngloGold im Gefecht um Normandy
Denver, 3. Januar (Bloomberg) - Newmont Mining Corp. hat sein Gebot für Normandy Mining Ltd., Australiens grössten Goldproduzenten, auf 2,8 Mrd. Dollar erhöht und damit die Unterstützung des Normandy-Managements gewonnen. Der Bergbaukonzern aus Denver sticht so den Konkurrenten AngloGold Ltd. in dem sieben Wochen langen Ringen um Australiens grössten Goldproduzenten aus. Newmont erhöhte seine Offerte, die sich aus Barmitteln, Aktien und der Übernahme von Verbindlichkeiten zusammensetzt, um 10 Australische Cent auf 1,93 Australische Dollar (2,16 DM) je Aktie und erhielt auch grünes Licht von Franco-Nevada Mining Corp., dem grössten Anteilseigner von Normandy. AngloGold, dessen Gebot mit 1,81 Australische Dollar bewertet wird, erklärte, es sei noch zu früh für eine Stellungnahme.
"Das war die letzte Salve," meinte Joe Walsh, Leiter der Analyse beim australischen Brokerhaus Hartley Poynton in Perth. Newmont-Vorstandschef Wayne Murdy will Normandy und die kanadische Franco-Nevada übernehmen, um Kosten einzusparen und AngloGold als weltweit grössten Goldproduzenten zu überholen. Der Goldpreis ist in den vergangenen fünf Jahren um rund ein Fünftel gesunken und nur wenige Investoren sind der Ansicht, dass sich der Preis erholen wird. Dies zwingt die Bergbaugesellschaften zu Zusammenschlüssen. Normandy ist vor allem wegen seiner australischen Goldbergwerke attraktiv. Durch den schwachen Australischen Dollar sind dort die Gewinnspannen bei der Produktion von Gold, das in US-Dollar notiert wird, höher.
AngloGold hat insgesamt drei Gebote für Normandy unterbreitet, das erste am 5. September. Während Normandy die Gegenofferte von Newmont vom 14. November zunächst akzeptierte, erklärte der australische Goldproduzent in dieser Woche, dass er überprüfe, ob es"angemessen" sei, das Gebot zu unterstützen. Newmont bietet nun 50 Australische Cent und 0,0385 Aktien je Normandy-Aktie. Bloomberg-Daten zufolge kam Normandy am 30. Juni auf langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 1,18 Mrd. Australische Dollar."Das verbesserte Gebot von Newmont ist weiterhin höher als das Gebot von AngloGold und hat die volle Unterstützung des Normandy-Vorstands," erklärte Normandy- Vorstandschef Robert Champion de Crespigny in einer Stellungnahme. Franco-Nevada-Co-Chief Executive Officer Seymour Schulich erklärte, das Unternehmen aus Toronto, das mit 19,8 Prozent an Normandy beteiligt ist, befürworte die Offerte ebenfalls.
Investoren sind gar nicht so sicher, dass Normandy den gebotenen Preis wert ist. Die Aktien von Newmont sind um 14 Prozent gesunken, seitdem das Unternehmen das erste Gebot erhöhte. Die Aktien von AngloGold stiegen dagegen um ein Drittel. AngloGold zogen am Donnerstag in Südafrika zuletzt um 4,9 Prozent auf 452 Rand an. Die Aktie profitierte von der Erwartung, dass AngloGold als Verlierer aus dem Bieterkampf um Normandy hervorgehen würde."Für AngloGold wäre es schwierig, noch einen weiteren Grund zu finden, warum sie ihr Gebot erhöhen sollten," erklärte Michael Schroder, Fondsmanager bei Old Mutual Asset Managers im australische Pinelands."Jedes Mal wenn sie ihr Gebot erhöhen, rutscht ihr Aktienkurs ab, weil der Markt (würde sagen, eher die Reuters Berichterstattung....tofir) nicht davon ausgeht, dass sie dadurch einen Wertzuwachs erzielen können."
Die Aktien von Newmont dürften nach dem höheren Gebot weiter fallen, so dass sich die Differenz zwischen den beiden Geboten verkleinert, erklärte Gary Armor, Senior Portfolio Manager bei AMP Henderson Global Investors in Sydney. Die Aktien von Normandy, die seit dem ersten Gebot von AngloGold um zwei Drittel nach oben schnellten, waren vom Handel ausgesetzt. Zuvor waren sie um 0,5 Prozent auf 1,83 Australische Dollar gesunken.
Während die Offerte von AngloGold vorbehaltslos ist, unterliegt das Gebot von Newmont der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Vorstandschef Murdy erklärte, dies werde die Übernahme nicht behindern."Newmont hat in den vergangenen Wochen beachtliche Fortschritte erzielt und ich bin zuversichtlich, dass wir sowohl die Franco-Nevada als auch die Normandy-Transaktion bis Mitte Februar abgeschlossen haben werden," erklärte Murdy in der Stellungnahme. Newmont wird im nächsten Jahr durch den Verkauf von Sparten, die nicht zum Kerngeschäft passen, 350 Mio. Dollar einnehmen. Der Barmittelanteil des Gebots wird durch einen bestehenden Kreditrahmen in Höhe von 600 Mio. Dollar finanziert, den das Unternehmen noch in Anspruch nehmen muss, berichtete Newmont.
AngloGold unterbreitete am 27. Dezember das Gebot, 2,15 eigene Aktien für jeweils 100 Normandy-Aktien plus 30 Australische Cent in bar zu zahlen. Das Unternehmen aus Johannesburg will mit Normandy Kosten einsparen. Mit dem australischen Goldproduzenten soll die Abhängigkeit von Südafrika verringert werden. Dort führen Lagerstätten unter Tage zu höheren Förderkosten. AngloGold hatte letzte Woche berichtet, dass es sein Gebot erhöht habe, nachdem Verhandlungen mit Barrick Gold Corp. aufgenommen wurden. Die Verhandlungen dürften in Kosteneinsparungen in Afrika und Australien resultieren. Beide Unternehmen betreiben bereits Bergwerke in Australien und Tansania.
Newmont wird von J.P. Morgan Chase & Co. und Goldman Sachs Group Inc. und Normandy von Macquarie Bank Ltd. beraten. Deutsche Bank AG und UBS Warburg stehen AnlgoGold beratend zur Seite. ( bei d e n Beratern sind die Minen bekannterweise ja allerbestens aufgehoben...tofir)
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Dass der eigentliche Kampf, nämlich zwischen Hedging und Nichthedging und damit um die nähere Zukunft des Goldpreises, nicht erwähnt wird, ist bezeichnend!
Gruss
tofir
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