- Wenn sich Festverszinsliche höher rentieren als Aktien... - dottore, 05.01.2002, 17:39
- Re: Wenn sich Festverszinsliche höher rentieren.. / Nachtrag - JüKü, 05.01.2002, 17:50
- Re: Gewinnrendite - Dividendenredite - Rendite festverzinslicher WP - André, 05.01.2002, 19:51
- Re: Ja, sorry und weitere Deutung: - dottore, 05.01.2002, 20:28
- Re: Wenn sich Festverszinsliche höher rentieren.. / Nachtrag - JüKü, 05.01.2002, 17:50
Re: Ja, sorry und weitere Deutung:
>meinen Sie sicher:"... denn Schuldzinsen können mit Gewinnen..."
Ja, JüKü, genau das,
sorry. Den Schuldzinsenabzug bei unseren privaten ESt.-Erklärungen hat schon Meister Helmut Schmidt zunichte gemacht (aus fiskalischen Gründen). Er hat dem deutschen Volk damit einen großen Dienst getan. So tief wie die Amerikaner u.a. werden wir vermutlich nicht fallen können.
Die Grafik
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zeigt auch schön, ab wann es mit der staatlichen Wohlfahrtsschuldenmacherei in den USA dahin gegangen ist: Ab den Post-Eisenhower-Demokraten. Finanzierung des Vietnamkriegs usw.
Danach kam der schwere Fall der Bonds (= Renditeanstieg, den Fed-Chef Volcker abbrechen musste, um die USA nicht vorzeitig in Konkurs zu treiben. US-Sechsprozenter (15 Jahre Laufzeit) notierten 1981 schließlich bei 46 %!!!
Dann erschien der"Magier" Greenspan und nahm die Staatspapiere ad libitum ins Fed-Portefeuille. Der Kurs der 15jährigen 6-Prozenter verdoppelte sich. So einfach kann"Notenbankpolitik" sein.
Resultat war just jene disinflationäre Pervers-Hausse, die wir erleben durften.
Davon, dass die Aktiengesellschaften"Renditen" erwirtschaftet hatten oder erwirtschaften, kann keinerlei Rede sein. Es wurde auf"Zukunft" getradet wie noch nie. Es war eine klassische Bubble, mit die schönste, die wir jemals in der Weltgeschichte bestaunen durften.
Dazu passte die Schlagzeile der FAZ sehr fein, die da jüngst sinngemäß lautete:
"US-Aktien auf höchster Bewertung aller Zeiten."
Von einem"appreciation potential" der Aktien (siehe Grafik) können nur Leute reden, die wirklich keine Ahnung haben, die vielmehr immer davon ausgehen, dass es irgendwelche Anlagen gibt, die"zurück geblieben" sind und die jetzt jeder dringend anfassen müsse, weil sie demnächst"steigen" (appreciate).
Aktien-Renditen von inzwischen ca. 1 (ein) Prozent bedeuten aber durchaus nicht, dass die Gewinne demnächst"aufholen", sie müssten sich, by the way, querbeet mindestens versechsfachen, sondern, dass die Aktien über kurz oder lang in einem
Mega-Crash der Sahne-Klasse
in die Tiefe sausen.
Dies ist zwar"fundamenatl" argumentiert, haut aber trotzdem hin; denn auch Elliott verbietet nicht das Erkennen von"Fundamentals", bevor sie als Erklärung der Waves im Tagesgeschäft herangezogen werden.
So bin ich denn pessimistischer denn je. Einen"Kapitalismus", dem keine Kapitalrendite innewohnt, kannste vergessen...
Schöne Post-Geburtstagstage wünschend (denn das"hinterher" ist allemal am Schönsten, es bestätigt so angenehm)
d.
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