- Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - R.Deutsch, 06.01.2002, 11:42
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 12:08
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 13:13
- Re: Auf ein Neues - R.Deutsch, 06.01.2002, 15:05
- Re: Auf ein Neues - Standing Bear, 06.01.2002, 15:51
- "Wer trägt dafür Sorge", dass es so sein und vor allem bleiben würde... - Ricoletto, 06.01.2002, 16:20
- Re: Auf ein Neues - Euklid, 06.01.2002, 16:18
- Der Kapitalismus wird überleben. - Zardoz, 06.01.2002, 16:58
- Re: Auf ein Neues - Standing Bear, 06.01.2002, 15:51
- Ah ja! Eckil und R.Deutsch haben den Job ja schon besser getan als ich es könnt! (owT) - Galiani, 06.01.2002, 16:59
- Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:39
- @R.Deutsch Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - Galiani, 06.01.2002, 23:32
- Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:39
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 17:39
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 18:17
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 19:24
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 18:17
- Re: Auf ein Neues - R.Deutsch, 06.01.2002, 15:05
- Soll ich? Es reizt mich! Insbes. nach Lektüre von Caspars Empfehlung: M. Bunge! (owT) - Galiani, 06.01.2002, 16:54
- Re: Soll ich? Es reizt mich! Insbes. nach Lektüre von Caspars Empfehlung: M. Bunge! (owT) - Euklid, 06.01.2002, 17:22
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 13:13
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - chiquito, 06.01.2002, 16:08
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:25
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die"Circulation" ist ein Hochgenuss (owT) - dottore, 06.01.2002, 21:40
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die - chiquito, 06.01.2002, 23:09
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - dottore, 07.01.2002, 00:31
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - chiquito, 07.01.2002, 10:13
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - dottore, 07.01.2002, 00:31
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die - chiquito, 06.01.2002, 23:09
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - chiquito, 06.01.2002, 22:55
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die"Circulation" ist ein Hochgenuss (owT) - dottore, 06.01.2002, 21:40
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:25
- Re: Schon jetzt in die PDS eintreten - oder noch auf was links davon warten? - dottore, 06.01.2002, 19:30
- Re: Bist Du vom Edelmetall- zum Schrottsammler mutiert? Oder willst par - André, 06.01.2002, 22:07
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 12:08
Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen
Thesen zu Arbeit und Reichtum
These 1:
Eigentum bedeutet Ausschluß.
Alles was man so braucht (Lebensmittel, Wohnung, Bücher etc.), muß man in unserer Gesellschaft kaufen. Es ist schon immer das
Eigentum von jemand anderem. So ist man in dieser Gesellschaft recht grundsätzlich von dem ausgeschlossen, was man eben
braucht.
Wenn die Leute von den Mitteln ihres Bedarfs durch das Eigentum ausgeschlossen sind, dann geht es eben in dieser Gesellschaft nicht
darum, die Leute mit dem Zeug zu versorgen, das sie so brauchen. Sie sind ja gerade getrennt davon. Sondern dann geht es jedem
darum, aus dieser Trennung einen Vorteil für sich herauszuschlagen. Der Bedarf der anderen ist dabei der Hebel.
Daß die Leute von den Mitteln ihres Bedarfs ausgeschlossen sind,unterstellt ein Gewaltverhältnis.
Daß Eigentum auf Gewalt beruht, heißt, daß es der Staat ist, der die Konkurrenzgesellschaft überhaupt einrichtet. Wenn man an all die
Gegenstände, die man zum Leben braucht erst dadurch kommen muß, daß man sie kauft, dann sind alle Güter zwar vorhanden, aber
jeder, der sie braucht, ist erst einmal ganz grundsätzlich daran gehindert, sie zu benutzen. Privateigentum ist die Trennung vom
Lebensnotwendigen; die Verfügung, um die es in diesem Laden geht. buchstabiert sich nicht als Gebrauch, sondern als Ausschluß: Das
ist ein Gewaltverhältnis.
Diese Gewalt ist damit nichts Historisches, sondern Privateigentum besteht in nichts anderem als der Trennung; Gewalt ist dieser Sorte
Reichtum immanent, tagtäglich hergestellt und aufrechterhalten durch die staatliche Garantie des Privateigentums.
These 2:
Eigentum ist als Geld Zugriffsmittel auf den gesellschaftlichen Reichtum.
Es wird in unserer Gesellschaft für den Verkauf produziert. Das was produziert wird, zielt darauf ab, anderen Leuten Geld aus der
Tasche zu ziehen. Und es ist anders auch nichts wert - der Produzent braucht die hergestellten Sachen ja nicht selber-, als daß es zu
Geld wird. Dann bemißt sich das Eigentum, das produziert wird, auch in nichts anderem als Geld.
Umgekehrt kommt man nur an Sachen ran, wenn man sie kauft. Geld ist das Zugriffsmittel auf den gesellschaftlichen Reichtum. Wenn
man für alles Geld braucht, dann macht Geld alles verfügbar. Es entscheidet sich überhaupt jeglicher Nutzen am Geld, liegt in ihm.
Dann muß man aber auch schauen, daß man über Geld verfügt. Um den in Geld verkörperten Reichtum und nur darum geht es in
dieser Gesellschaft. Der gesellschaftliche Aufwand dafür kennt kein Ende. Denn vom Geld kann es nie genug geben. Es selbst kennt
keine Grenze, es gibt immer ein Mehr.
These 3:
Eigentum ist Kommandogewalt über fremde Arbeit.
Ohne Geld kein Nutzen. Jeder muß deshalb schauen, wie er an Geld kommt. Wer nicht über so viel Geld verfügt, wie er zum
Lebensunterhalt braucht, dem bleibt nur eines übrig, um Geld zu erwerben: Er muß für jemand anderen arbeiten. Er ist Arbeitnehmer.
Der Arbeitnehmer muß jemanden finden, der über so viel Geld verfügt, daß er es nicht verbraucht, sondern sein Geld einsetzen kann,
daraus mehr zu machen: einen Arbeitgeber. Der stellt ihn vor Maschinen und zahlt dem Arbeitnehmer einen Lohn. Daß der Arbeitgeber
den Arbeitnehmer nur anstellt, wenn und solange sich dessen Arbeit für ihn lohnt, heißt für den Arbeitnehmer, daß er - und damit sein
Lebensunterhalt - davon abhängt, daß er mit seiner Arbeit fremden Reichtum schafft. Und wegen der Not zur Bestreitung seines
Lebensunterhaltes hat er keine Wahl, ob er arbeitet oder nicht. Dagegen ist es auf der Seite des Arbeitgebers so, rentiert sich die Arbeit
der Arbeitnehmer für ihn nicht, so stellt er auch keine ein oder entläßt welche. Und daß sich die Arbeit für den Arbeitgeber lohnen muß,
heißt eben auch, daß sich sowohl der Lohn als auch die Arbeitsbedingungen in der Fabrik allein nach diesem Kriterium richten -
ansonsten kommt ja das Arbeitsverhältnis überhaupt nicht zustande. Das bedeutet auch, daß der Arbeitnehmer seine verfügbare Zeit
und seine Gesundheit dem unterordnen muß bzw. sie der Vermehrung von fremden Eigentum opfern muß.
An der Größe des Eigentums scheiden sich also zwei unterschiedliche gesellschaftliche Charaktere: Die einen arbeiten und produzieren
damit fremdes Eigentum und sind von diesem Dienst am fremden Eigentum abhängig, die anderen haben Eigentum, von dem die
ersteren abhängig sind, und lassen sie arbeiten, um ihr Eigentum zu vermehren.
Die Eigentumsvermehrung der Arbeitgeber kommt nur durch die Arbeit der Arbeitnehmer zustande. Der Arbeitgeber muß sein Geld in
zwei »Produktionsfaktoren« investieren. Auf der einen Seite muß er Produktionsmittel (Maschinen, Gebäude, Materialien etc) kaufen.
Dabei vermindert sich sein Eigentum nicht. Es wechselt bloß die Gestalt. Die Abnutzungskosten tauchen im Produktpreis wieder auf.
Es findet keine Eigentumsvermehrung statt.
Auf der anderen Seite gibt er seinen Arbeitnehmern Lohn, das Geld ist damit weg. Dafür hat er das Recht erworben, sie für eine
bestimmte Zeit arbeiten zu lassen. Arbeitsbedingungen, die Art der Arbeit, Zeitraum und vor allem das Ergebnis der Arbeit - die
Arbeitsprodukte, sind Sache des Arbeitgebers. Dieses neugeschaffene Eigentum hat sich nur durch die Verausgabung von Arbeit
vermehrt. Die Arbeit ist damit die Quelle jeglichen Eigentums.
Den Arbeitnehmer geht das neugeschaffene Eigentum nichts an. Es gehört ja seinem Arbeitgeber, der ihn angestellt hat und ihm einen
Lohn für seine Arbeit zahlt. Somit ist der Lohn für den Arbeitnehmer der Ausschluß von dem von ihm geschaffenen Eigentum. Er ist
und bleibt damit vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen, also eigentumslos.
Indem der Arbeitnehmer also gegen Lohn vom Arbeitgeber zur Vermehrung seines Eigentums angestellt wird, ist die
Produktionssphäre der Ort, an dem die Eigentumslosigkeit der Arbeiter nicht nur zur Mehrung fremden Eigentums benutzt, sondern
eben dadurch die Klassenunterscheidung immerzu betätigt und erneuert wird.
These 4:
Die Armut der Eigentumslosen ist nützlich und notwendig
Die Rente bekommt man so mit 65. D.h. man muß fast sein ganzes Leben in die Fabrik rennen, um sich die paar Kröten zu verdienen,
mit denen man dann so sein Leben einrichten darf, und ist dennoch auf die Rente angewiesen. Die eigene Abhängigkeit - da ja mittellos
- zwingt einen dazu, eben genau dies zu tun und damit fremdes Eigentum zu vermehren. Damit ist die eigene Mittellosigkeit nützlich
und notwendig dafür, daß Unternehmen Gewinne machen bzw. dafür daß ein ordentliches Wirtschaftswachstum stattfindet.
Der Arbeitnehmer kommt genauso mittellos aus dem Betrieb raus wie er reingeht, da der von ihm produzierte Reichtum ja jemand
anderem gehört, er also davon ausgeschlossen ist.
These 5:
Der Lohn ist nicht das Entgelt für erbrachte Leistung, sondern Mittel zur Leistungserpressung.
Im Arbeitsvertrag stellt der Arbeiter seine Arbeitsfähigkeit für einen bestimmten Zeitraum gegen Lohn zur Verfügung. Bedingungen,
Einsatzfeld, Art und Ertrag der Arbeit sind Sache des Arbeitgebers. Indem eben der Arbeitgeber die Arbeitsfähigkeit des Arbeiters
kauft, hat er einerseits Eigentum - Geld in Form des Lohns - in fremden Händen gestiftet, andererseits sich die Quelle der
Eigentumserzeugung - die Arbeitsfähigkeit des Arbeiters - angeeignet. Die Benutzung dieser Quelle - das Arbeiten-Lassen des Arbeiters
- vermehrt sein Eigentum, und die erbrachte Leistung des Arbeiters ist eben nichts anderes als die Eigentumsvermehrung des
Arbeitgebers. Und der Lohn ist dann eben das Entgelt für die Ableistung von Arbeit. So enthält auch die Form der Bezahlung des
Arbeiters die Durchsetzung des Anspruchs auf Erfüllung von Leistungsanforderungen:
Gezahlt wird der Lohn als Akkord- oder Stundenlohn: Die Lohnhöhe ist an die Stückzahl bzw. die Zeit der Arbeitsverausgabung
gebunden. Das bedeutet, daß der Arbeiter durch die Art der Lohnzahlung dazu gezwungen ist, die Leistungsanforderungen des
Unternehmens zu erfüllen. Nur dann kommt er auf die volle Lohnhöhe. Er muß sich also für die eigene Be- und Vernutzung
interessieren, von der er nur den Schaden hat.
These 6:
Arbeitsleistung im Kapitalismus ist der Vergleich zweier Geldsummen: Lohn und Gewinn.
Die Arbeit als Quelle des Reichtums ist den Kriterien des privaten Geschäftserfolgs unterworfen: Die Arbeit hat nur dann etwas
geleistet, wenn sie Quelle von Gewinn ist. Ansonsten ist ihr Resultat wertlos. Die Arbeitsleistung als Verhältnis von Aufwand und
Ertrag wird dadurch nach einem Maßstab gemessen, der gar nicht aus der Arbeit selbst stammt.
Als Arbeitsaufwand zählt nicht die aufgewendete Arbeit, also Zeit und Mühe eines Menschen, sondern die fürs Arbeiten-Lassen
aufgewandte Lohnsumme. Eine Lohnsenkung z.B. reduziert die Kosten für den Unternehmer und steigert damit die Arbeitsleistung
seines Betriebs.
Der Arbeitsertrag bemißt sich nicht an den mittels der Produkte befriedigten Bedürfnissen, sondern am Gewinn. Wegen der Aussicht
auf Gewinn werden die Leute ja nur eingestellt.
Die Arbeiter müssen das Messen ihrer Arbeit an diesem Maßstab ausbaden: Denn wenn der Lohn als Aufwand zählt, dann ist das
Lebensmittel, auf den der Arbeiter verwiesen ist - der Lohn - die zu minimierende Größe. Und wenn der Ertrag die
Reichtumsvermehrung ist, dann ist das Ranklotzen des Arbeiters dafür die zu maximierende Größe. Auch wenn das Ranklotzen des
Arbeiters den Ertrag gar nicht garantieren kann. Das produzierte Zeug muß ja auf dem Markt noch gegen die Konkurrenten
losgeschlagen werden. Und deswegen muß die Arbeitsleistung des Arbeiters und damit er selbst auch noch für den Erfolg in der
Konkurrenz geradestehen, obwohl doch am Markt in Form der produzierten Waren die Arbeit - sachlich gesehen - längst vorbei ist.
These 7:
Der Zwang zur Konkurrenz ist kein Sachzwang des „Produzierens“, sondern ein Sachzwang relativ zum
Unternehmerinteresse.
Die Unternehmen kalkulierenin ihrer Aufwands-/Ertragsrechnung mit einem Gewinn, den sie erst am Markt erzielen können. Bezüglich
des Marktes sagen alle, daß es dort wegen der Konkurrenz hart zugeht: Die Unternehmenspolitik sei vollständig von den Sachzwängen
der Konkurrenz bestimmt. Ob die Unternehmer entlassen, das Weihnachtsgeld streichen oder den arbeitsfreien Sonntag bekämpfen,
alles tun sie nur wegen der Konkurrenz. Auch die Unternehmer seien Opfer der Konkurrenz und der wegen der Konkurrenz nötige
Aufwand ihr Schaden.
Diese Ideologie trennt das Ziel der Unternehmer, die Vermehrung ihres Eigentums, von seinen Umständen: dieses Ziel geht eben nur am
Markt, wo der Unternehmer auf lauter Gleichgesinnte trifft. Somit ist der Unternehmer kein Opfer, sondern Agent der Konkurrenz,
der, wenn er sich deren Zwängen stellt, diese mit verschärft, weil er in ihr gegen Seinesgleichen Erfolg haben will.
Die Ideologie, die den Unternehmer lauter Sachzwängen ausgeliefert sieht, tut so, als ob das Geschäftemachen kein Interesse, sondern
natürliche Folge des Produzierens wäre. Die Akzeptanz dieser Ideologie deutet darauf hin, daß in dieser Gesellschaft der
Unternehmerstandpunkt nicht nur der alleingültige ist, an dem sich alles zu relativieren hat, sondern als alternativlose Bedingung für jede
Lebensregung eingesehen ist.
These 8:
Gewinnemachen heißt Preissenkung.
Die Unternehmen beziehen sich in ihren Kalkulationen auf den Marktpreis. Ihr Gewinn besteht in der Differenz zwischen Marktpreis
und Kostpreis eines Produkts multipliziert mit der Zahl der verkauften Güter. Weil die zahlungsfähige Nachfrage beschränkt ist, stehen
Gleichgesinnte dabei mit ihnen in Konkurrenz um Marktanteile. Um gegen die anderen ihre Produkte loszuschlagen, müssen sie billiger
anbieten. Das rentiert sich aber nur, wenn sie den Kostpreis senken.
Der Zwang der Konkurrenz besteht hier im Preiskampf: Wenn einer den Preis senkt, müssen die anderen um ihres Geschäftzserfolges
willen nachziehen.
These 9:
Preissenkung heißt Lohnsenkung.
Das Mittel, um den Kostpreis zu senken, ist Rationalisierung. Steigt durch neue Produktionsmittel der Wirkungsgrad der eingesetzten
Arbeit, sinkt der Lohnanteil am Herstellungspreis der Ware. Effektivierung der eingesetzten Arbeit erspart einen Teil der bisher
bezahlten Arbeit, senkt also die betrieblichen Lohnkosten.
Die ökonomische Logik der betrieblichen Rechnung kennt nur Kosten: Rationalisierung findet dann statt, wenn die Anschaffung einer
leistungsfähigeren Maschine bezogen auf das Produkt mehr an Lohn einspart als sie kostet.
Eine Maschine ist nicht dann produktivitätssteigernd, wenn für die Herstellung von Gütern weniger Mühe nötig ist, sondern wenn
bezahlte Arbeit eingespart wird.
These 10:
Die Produktivitätssteigerung der Arbeit ist der Schaden der Arbeiter.
Durch die Steigerung des Wirkungsgrades der Arbeit wird der Arbeiter von einem immer größeren Teil des geschaffenen Reichtums
ausgeschlossen, da der Lohn einen kleineren Teil des Produktenwerts beträgt.
Es kommen neue Anforderungen auf die Arbeit zu, da die Arbeitsplätze durch die Rationalisierungen immer teurer werden:
Die neuen Maschinen sollen möglichst schnell abgeschrieben sein und der Konkurrenzvorteil ausgenutzt werden: Das bedeutet,
daß sich die Arbeitszeiten den erhöhten Maschinenlaufzeiten anzupassen haben (Nachtschicht, Wochenende etc.) sowie sich
das Arbeitstempo und -umfang erhöht.
In einer dauerrationalisierten Fabrik hat sich Inhalt und Art der Arbeit ständig den jeweiligen Maschinen anpassen. Bei der Arbeit
kommt es auf die Fertigkeiten des Arbeiters immer weniger an, sondern nur darauf, daß er Leistung bringt. Fertigkeiten sind
dann auch nichts mehr wert. Für den Arbeiter besteht der Job im Aushalten der Maschine.
Arbeitslosigkeit: Bei den erfolgreichen Unternehmen werden Arbeiter durch die teuren Maschinen »ersetzt«. In der Folge
werden bei nicht erfolgreichen Unternehmern Arbeiter mangels Aufträgen entlassen. Arbeitslos zu sein heißt, von keinem
Unternehmen gebraucht zu werden, aber trotzdem auf Lohnarbeit verwiesen zu sein.
Die hohe Arbeitslosigkeit übt Druck auf die Noch-Arbeitenden aus, sich alle Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und
Lohnsenkungen gefallen zu lassen. Damit vollendet sich die Bestimmung der Arbeiterschaft, Manövriermasse des Kapitals zu
sein.
These 11:
„Arbeit ist ein hohes Gut„ - ein notwendig falscher Standpunkt
1.Wer über genügend Eigentum verfügt, kann es als Kapital einsetzen: Er kann es durch die Anwendung fremder Arbeit
vermehren. Die angewandte Arbeit ist die Quelle des Überschusses und damit Quelle des Kapitals. Gleichzeitig ist die Steigerung
der Produktivkraft der Arbeit der Hebel für das Kapital, sich gegen konkurrierendes Kapital durchzusetzen: Vermehrter
Kapitaleinsatz spart an Kosten für Arbeit (Lohn). Das Kapital macht immer mehr Arbeiter überflüssig. Mit den Arbeitslosen, die
nach wie vor auf Lohnarbeit angewiesen sind und gegen die Arbeitenden um deren Arbeitsplätze konkurrieren, vollendet sich
einerseits die Abhängigkeit der Arbeiter vom Kapital, andererseits die Freiheit des Kapitals, den Preis der Arbeit und die
Arbeitsbedingungen zu diktieren. So und nicht anders sind Kapital und Arbeit zwei Seiten einer Medaille.
2.In dieser Konkurrenzsituation, in der ein Teil der Arbeiterschaft schauen muß, wie er an Arbeit kommt, der andere, wie er die
Arbeit behält, wird Arbeit zu einem „hohen Gut„. Das Bemühen um einen Arbeitsplatz enthält zwei Fehlurteile: a) Zunächst wird
Arbeit als das Mittel zum Lebensunterhalt angesehen. Man betrachtet damit seine Abhängigkeit von Lohnarbeit vom Standpunkt
des eigenen Interesses. Dabei liegt der Nutzen der Arbeit doch beim Unternehmer und beinhaltet den Schaden des Arbeiters. b)
Wird einem dieses „Mittel„ durch (drohende) Arbeitslosigkeit bestritten, dann tut man alles, um an Arbeit zu kommen, da man ja
Arbeit zur Bestreitung des Lebensunterhaltes braucht. Man ist bereit „für jeden Preis„ zu arbeiten. Um an ein Einkommen zu
kommen, macht man sich für den Arbeitsplatz stark und sieht dann von der Lohnhöhe ab, um überhaupt arbeiten zu können.
Man relativiert also dasjenige, wofür man arbeitet, an dem, wovon es abhängt. Dann ist aber auch nicht mehr der Lohn das Ziel,
sondern die Arbeit. Man macht sich so für seine Abhängigkeit stark.
Die vorgefundenen Bedingungen nötigen die Leute dazu, sie als Mittel zu nehmen, da sie mit ihnen (es gibt keine anderen!) in
Hinblick auf ihre Interessen kalkulieren müssen. Der falsche Standpunkt wird also mit den eingerichteten Verhältnissen
„kostenlos mitgeliefert„ und ist in diesen notwendig.
3.„Arbeit soll doch sinnvoll sein!„ Die Leute, die diesen Maßstab an die Arbeit anlegen, wollen in ihr nicht bloß eine
Einkommensquelle sehen. Man setzt die Arbeit nicht ins Verhältnis zu diesem Zweck und schaut, ob die Arbeit dafür taugt oder
„sinnvoll“ ist. Stattdessen soll einem die Arbeit „Sinn geben“, getrennt von jedem Nutzen. Die einzige Bestimmung, die dann
noch bleibt, ist das Verhältnis, das die eigene Person zur Arbeit einnehmen können wollen soll: Man soll sich zu ihr stellen
können als einem frei gewählten Wert, als einer Aufgabe, die einem „etwas gibt“. Damit ist das weite Feld der
Selbstinterpretation betreten: Zu welchem guten Ende ist die Arbeit gut, dem man sich gerne widmet?
Dieser Selbstinterpretation merkt man den negativen Ausgangspunkt an: Offensichtlich taugt die Arbeit gar nicht zu dem
Zweck, der mit ihr erreicht werden soll. Trotzdem will man ihr etwas abgewinnen und hält daran fest, daß sie für einen da sei,
wenn sie einem schon so viele Opfer abverlangt. Diese Selbstinterpretation - egal ob jemand Sinn in seiner Arbeit sieht oder den
Mangel an Sinn an ihr kritisiert - ist in beiden Fällen eine trostlose Anpassungsleistung des Individuums an die Zwänge und
Abhängigkeiten, in die es gestellt ist. Daß diese Anpassungleistung Grund für das sein soll, woran man sich anpaßt, ist verrückt.
These 12:
Konkurrenzerfolg heißt Sparen an der Quelle des Reichtums
Die Unternehmer führen einen Kampf um Marktanteile, um ihre Gewinne zu steigern. Diesen Kampf führen sie als Preiskampf. Dazu
senken sie die Herstellungskosten ihrer Produkte durch Produktivitätssteigerungen. Indem sie die Arbeit produktiver machen, sinkt der
Lohnanteil pro Ware.
Wegen des Preiskampfes auf dem Markt verhalten sich Unternehmer glatt so, als käme ihr Gewinn aus der Lohnersparnis bei der
Herstellung einer bestimmten Produktenmasse her. Um aus ihrer Belegschaft einen höheren Gewinn zu schlagen, reduzieren sie diese.
Um ihr Eigentum durch die Aneignung von möglichst viel Arbeit zu vermehren, reduzieren sie die zur Herstellung von Waren nötige
Arbeit. D.h., dadurch daß die Unternehmer auf Teufel komm raus rationalisieren, senken sie allgemein die Produktenpreise und damit
das, was sie mit ihren Produkten an Geld erlösen können. Dazu müssen sie immer mehr Eigentum investieren. In ihrer Konkurrenz um
die zahlungsfähige Nachfrage zur Realisierung ihrer Überschüsse senken sie den Überschuß im Verhältnis zum Vorschuß ab, und
damit ihre Rendite.
Für diesen Widerspruch werden die Arbeiter haftbar gemacht, indem sie für die Unternehmensrendite durch Arbeitszeitverlängerung,
Lohnsenkung, intensivere und produktivere Arbeit einstehen sollen.
These 13:
Kredit ist das Konkurrenzmittel der Unternehmer. Kreditwürdigkeit wird zum Zweck des Geschäfts.
In ihrer Konkurrenz nehmen die Unternehmer Maß an den Preisen der Mitkonkurrenten, denen sie standhalten bzw. die sie unterbieten
wollen. Der zur Kostensenkung erforderliche Rationalisierungsaufwand ergibt sich hieraus und nicht aus den Finanzmitteln, über die
ein Unternehmen aus den gelaufenen Geschäften verfügt. Damit sie ihre Konkurrenz erfolgreich abwickeln können, müssen die
Unternehmen die Schranke ihres Eigentums überwinden. Sie müssen sich Geld leihen.
Wenn die Mittel zur Rationalisierung durch Kredit bereitgestellt werden, dann zwingt die Konkurrenz alle dazu, mit Kredit zu
wirtschaften. Jeder muß bei Strafe des Untergangs Geldgeber finden, die nur dann Geld verleihen, wenn es sich für sie rentiert.
Unternehmen müssen sich als kreditwürdig erweisen, d.h. den Geldgebern hinreichend Gewähr dafür bieten, daß deren Geld bei ihnen
gut angelegt ist.
Um an Kredit als Mittel seiner Konkurrenz zu kommen, muß ein Unternehmen sich zum Mittel des Kredits machen.
These 14:
Der Kredit ist die Verpfändung des noch zu erwirtschaftenden Gewinns.
Kreditgeber verfolgen mit dem Geldverleih ein eigenes Geschäftsinteresse: Als Preis dafür, daß sie das Geld einem Unternehmen für
bestimmte Zeit überlassen, verlangen die Banken Zins. Ihr Eigentum, die ausschließende Verfügung über das Geld ist der einzige und
hinreichende Grund dafür, daß die Geldverleiher einen Tribut für die Überlassung des Geldes verlangen können.
Indem der Kreditgeber ein Anrecht hat, die verliehene Geldsumme plus einen festgelegten Aufschlag zurückzubekommen, behandelt er
das Geschäft des Unternehmers -, das der mit dem Kredit erst noch bewerkstelligen muß, - als bereits erfolgreich gelaufen. Mehr
noch: Jeder Kreditgeber behandelt seinen verbrieften Anspruch auf künftige Verwertung als verfügbares Vermögen: Banken führen
vergebene Kredite in ihren Büchern als “Aktiva”, auf die sie neue Kredite vergeben können; Unternehmer behandeln
Zahlungsversprechen ihrer Käufer (Wechsel) wie Geld, das sie ihrerseits in Zahlung geben usw. usf.
Zahlungsversprechen, also noch zu zahlendes Geld, Schulden, also weggegebenes Geld, werden behandelt wie verfügbares Geld:
Damit hat sich das Eigentum verdoppelt. Freilich nur solange, wie die Kredite tatsächlich bedient werden, d.h. wie die Unternehmer in
ausreichendem Maß Gewinne machen. An denen sind Kreditgeber und Kreditnehmer gleichermaßen interessiert. Sie streiten sich in
Form des Zinssatzes um den Anteil am zukünftigen Gewinn.
Eigentum ist Anspruch auf die Früchte zukünftiger Ausbeutung. Die einen haben dadurch, daß sie ihr Geld verleihen, einen Anspruch
auf Zins; die anderen treten mit dem geliehenen Geld in die nächste Runde des Konkurrenzkampfes ein.
These 15:
Dadurch, dass der Kredit die Unternehmer auf ihr eigenes Interesse verpflichtet, setzt er den Zwang zur Rentabilität auf
höchstem Niveau durch.
Mit dem Kredit werden die Zahlungsversprechen als verfügbares Vermögen behandelt. Damit ist die Geldvermehrung praktisch
vorweggenommen. Dass sie zustandekommt, ist als selbstverständliche Leistung der Arbeit unterstellt, die dann beweisen muss, dass
der Anspruch des Eigentums, mehr zu werden, gilt.
Der Kredit löst das Interesse, aus Geld mehr Geld zu machen, von allen äußeren Schranken. Geld, das noch nicht durch Verkauf am
Markt erzielt oder in Form von Maschinen festgelegt ist, wird zur weiteren Vermehrung verfügbar. Alle Geschäftsmöglichkeiten
werden als Geldanlage beurteilt und haben sich dem Vergleich zu stellen, wie viel Rendite der Geldeinsatz abzuwerfen verspricht und
wie hoch das „Geschäftsrisiko“ ist. Damit sind die Unternehmen gezwungen, nicht bloß Überschuss zu produzieren, sondern dem
branchenübergreifenden Zwang zur Rentabilität auf höchstem Niveau standzuhalten.
Der wird als Anspruch andie Arbeit herangetragen. Dem Genüge zu tun, steht wirklich nicht in ihrer Macht. So wird an ihr in jeder
Hinsicht gespart, wird sie stetig verdichtet und für ihren erschöpfenden Gebrauch gesorgt, damit sie diesen Anspruch erfüllt. Und wo
sie dem nicht gerecht wird, wird sie gänzlich überflüssig gemacht.
These 16:
In der Krise wird der Anspruch auf Reichtum mit dem tatsächlichen Reichtun konfrontiert.
Mit dem Kredit, der die Geldvermehrung von allen äußeren Schranken befreit, werden die Unternehmen zu Höchstleistungen bei ihren
Rationalisierungsbestrebungen gebracht. Dabei orientieren sie sich allein an ihren Schulden, in denen ihr künftiger Geschäftserfolg
ihnen als Anspruch gegenübetritt. Das erlaubt ihnen, die Schranken zu ignorieren, die der Markt, wo sie den wirklichen Reichtum nur
auf sich ziehen können, ihnen setzt.
Dies führt periodisch dazu, dass allgemein die Absatzmöglichkeiten und damit die Schuldenbedienung ins Stocken geraten. Wenn der
Unternehmer die Produkte nicht mehr losschlagen kann, deren Erlös dem Kreditgeber gehört, braucht er zuerst einmal mehr geliehenes
Geld, um seine Schulden zu bedienen.
Die Kreditvergabe wird immer riskanter, wenn flächendeckend Unternehmen nicht mehr in ausreichendem Maß Gewinne machen, um
ihre Kredite zu rechtfertigen. Die Banken müssen sich entscheiden, ob sie durch Entzug des Kredits ihr bisher verliehenes Geld in den
Sand setzen oder noch mehr Geld verleihen, von dem immer unsicherer ist, ob es wieder zurückkommt. Weil sie auf der Gleichung
von verliehenem Geld und echtem Reichtum beharren, verschärfen sie die Kriterien für Kreditwürdigkeit.
Wenn das Vertrauen in die Qualität der Schuldner wegfälllt, wird der wirkliche Geschäftsgang mit den Ansprüchen der Kreditgeber
konfrontiert. Diese fordern ihr Geld zurück und Unternehmen gehen pleite. Der Kreditentzug an einer Stelle zieht Zahlungsunfähigkeit
an anderer Stelle nach sich: Aktien verfallen, Wechsel sind nicht gedeckt, die Bank nimmt Vermögensbereinigungen vor, was wieder
Konsequenzen bei anderen Banken und Unternehmen hat...Die Krise weitet sich aus. Forderungen werden gestrichen und Reichtum
vernichtet, bis es auf einem niedrigeren Stand wieder von vorne losgeht.
Auch das „Gesundschrumpfen“ geschieht auf Kosten der Arbeit, deren letzter Nutzen in ihrer Stillegung besteht. Nach jeder Krise
wächst das Arbeitlosenheer stufenweise an. Das Höchstmaß an Produktivität der Arbeit ist die Basis, auf der die Ausbeutung weiter
geht.
These 17:
Klarstellungen zur Ideologie von der GLOBALISIERUNG
Wie man von gebildeten Menschen erfahren kann, leben wir in einer Zeit, in der der Weltmarkt die Staaten und Unternehmen dem
internationalen Vergleich unterwirft. Unter dem Schlagwort"Globalisierung" ist diese Ansicht Allgemeingut geworden.
a) Globalisierung:"Wir sind verglichen!" - die Konstruktion eines falschen Zwangs
Wer von"Globalisierung" redet, tut so, als gäbe es den Zwang, sich international zu vergleichen,"einfach so". Die
"Globalisierungs"-Ideologen behaupten die Absurdität eines Vergleichs ohne Interesse an ihm. Wenn alle Staaten sich diesem Vergleich
ausgesetzt sehen, stellt sich die Frage, wie der Zwang der Konkurrenz anders in die Welt kommen soll als dadurch, daß die Staaten den
Weltmarkt benützen wollen und sich deswegen und dafür dem Vergleich auf dem internationalen Markt unterziehen. Den Zwang der
Konkurrenz gibt es nur relativ zum Interesse, in der Konkurrenz zu bestehen.
Mit dem Schlagwort"Globalisierung" wird unterschlagen, daß Staaten den Vergleich auf dem Weltmarkt nur eingehen, weil sie ihn für
sich benützen wollen. Das Interesse am Weltmarkt erscheint so als durch ihn erst hervorgebrachte Notwendigkeit, sich auf ihm zu
bewähren. So wird der Staat zum Opfer erklärt, das durch den Vergleich in Bedrängnis geraten sei.
b) Globalisierung ist das Bekenntnis zum Weltmarkt.
Aus der Diagnose dieses ungemütlichen Zwangs lässt niemand den Ratschlag folgen, ihn doch dann am besten wieder aus der Welt zu
schaffen."Hinter den Weltmarkt" will kein Staat zurück. Ihm"kann man sich nicht mehr entziehen", heißt es, womit bekundet wird,
dass die im gleichen Atemzug als äußeren Zwang hingestellte Weltmarktkonkurrenz vom Staat als das Lebensmittel der Nation gesehen
wird, hinter das er nicht zurück will. Vorbehaltsloser kann das Bekenntnis zum Weltmarkt gar nicht ausfallen, als dass man ihn zum
Schicksal erklärt, das eine"globalisierte Welt" nun einmal über einen verhängt hätte.
c) Globalisierung ist der Anspruch, sich auf Kosten anderer am Weltmarkt zu bereichern
Wenn Politiker von"Globalisierung" reden, wollen sie nicht dem Weltmarktgeschehen tatenlos zusehen, sondern sich"den neuen
Herausforderungen stellen"; so begründen moderne Staatsführer ihr verantwortliches Handeln. Mit dieser Ohnmachtserklärung erteilen
sie sich den aggressiven Auftrag, den Vergleich am Weltmarkt für sich zu entscheiden, d.h. aus der Konkurrenz gegen alle anderen als
Sieger hervorzugehen. Dafür reicht seine Macht allemal.
d) Globalisierung ist ein Bekenntnis zum Klassenkampf von oben
Dementsprechend setzt der Staat seine hoheitliche Gewalt ein. Sein"Standort" soll ein unschlagbares Angebot an die Geschäftsleute der
Welt sein. Er kommt zielstrebig zu dem Befund, dass die Löhne dafür zu hoch sind. Denjenigen, die davon leben müssen, wird die
Auskunft erteilt:"Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt.", um ein Sparprogramm durchzuziehen, das den Lebensstandard der
lohnabhängigen Bevölkerung in allen Bereichen senkt.
So zeigt sich, dass der Reichtum, um den es den Staaten am Weltmarkt geht, auf der Armut der Massen beruht.
These 18:
Der Staat bezieht die materiellen Mittel seiner Macht aus der erfolgreichen kapitalistischen Ausbeutung der Arbeit.
Im Innern: In seinem Herrschaftsbereich verpflichtet er alle auf den privaten Gelderwerb als einziges Mittel des Zurechtkommens.
Damit legt er alle Bürger auf ihren jeweils klassenspezifischen Dienst am Eigentum fest. So sorgt er im Inneren für die Akkumulation,
aus deren Überschüssen er sich dann seinerseits bedient.
Im Äußeren: Im Namen des Wirtschaftswachstums setzt sich der Staat mit den ausländischen Mächten ins Verhältnis, um seinen
Unternehmern den Zugriff auf fremde Reichtumsquellen zu ermöglichen.
Damit hat sich die Arbeit dem internationalen Vergleich von Lohn und Leistung zu stellen, und das nicht nur bezüglich
weltmarkttauglicher Warenpreise. Die jeweils in einer Nation erreichten Ausbeutungsstan
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