- Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - R.Deutsch, 06.01.2002, 11:42
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 12:08
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 13:13
- Re: Auf ein Neues - R.Deutsch, 06.01.2002, 15:05
- Re: Auf ein Neues - Standing Bear, 06.01.2002, 15:51
- "Wer trägt dafür Sorge", dass es so sein und vor allem bleiben würde... - Ricoletto, 06.01.2002, 16:20
- Re: Auf ein Neues - Euklid, 06.01.2002, 16:18
- Der Kapitalismus wird überleben. - Zardoz, 06.01.2002, 16:58
- Re: Auf ein Neues - Standing Bear, 06.01.2002, 15:51
- Ah ja! Eckil und R.Deutsch haben den Job ja schon besser getan als ich es könnt! (owT) - Galiani, 06.01.2002, 16:59
- Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:39
- @R.Deutsch Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - Galiani, 06.01.2002, 23:32
- Re: Vielleicht kann uns Dottore..... - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:39
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 17:39
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 18:17
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 19:24
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 18:17
- Re: Auf ein Neues - R.Deutsch, 06.01.2002, 15:05
- Soll ich? Es reizt mich! Insbes. nach Lektüre von Caspars Empfehlung: M. Bunge! (owT) - Galiani, 06.01.2002, 16:54
- Re: Soll ich? Es reizt mich! Insbes. nach Lektüre von Caspars Empfehlung: M. Bunge! (owT) - Euklid, 06.01.2002, 17:22
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Ecki1, 06.01.2002, 13:13
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - chiquito, 06.01.2002, 16:08
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:25
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die"Circulation" ist ein Hochgenuss (owT) - dottore, 06.01.2002, 21:40
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die - chiquito, 06.01.2002, 23:09
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - dottore, 07.01.2002, 00:31
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - chiquito, 07.01.2002, 10:13
- Re: Sorry, war Band II, Korrektur und Würdigung durch Erich Schneider hier: - dottore, 07.01.2002, 00:31
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die - chiquito, 06.01.2002, 23:09
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - chiquito, 06.01.2002, 22:55
- Re: Jawoll, Band III lesen. Die"Circulation" ist ein Hochgenuss (owT) - dottore, 06.01.2002, 21:40
- Re:Können wir wirklich auf dem Gebiet der Wirtschaft von Marx noch etwas lernen? - R.Deutsch, 06.01.2002, 17:25
- Re: Schon jetzt in die PDS eintreten - oder noch auf was links davon warten? - dottore, 06.01.2002, 19:30
- Re: Bist Du vom Edelmetall- zum Schrottsammler mutiert? Oder willst par - André, 06.01.2002, 22:07
- Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen - Euklid, 06.01.2002, 12:08
Re: Um mal einigen hier den Sonntag zu versauen
>>Hallo Euklid!
>>Etwas viel für einen Sonntag.Aber beim Anlesen stellt man unmittelbar fest daß es sich um kommunistische Thesen handelt.
>>Ja, das habe ich auch so empfunden.
>>Jetzt wäre es aber sinnvoll die kapitalistischen Thesen dagegenzustellen.
>>Da die verschiedensten Ã-konomen darüber nachgedacht haben, gibt es im Gegensatz zu den Marx`schen Thesen, die aus der Feder eines einzigen Verfassers stammen, kein einheitliches Thesenwerk. Zentrale Bestandteile des Kapitalismus wurden aber hier schon mehrmals im Forum erarbeitet und sind in dottore`s Sammlung nachzulesen. Die wichtigsten Grundlagen sind: Recht auf Privateigentum, Privateigentum als Besicherungsgrundlage für Kredite, Inumlaufbringung von anonymisierten Kreditforderungen als Geld. Freie Märkte erzielen einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage über den Preis. Hohe erzielbare Preismargen erhöhen dabei den Anreiz, knappe Güter und Dienstleistungen zu produzieren. Wettbewerb führt zu Qualitätsverbesserung der angebotenen Güter und Dienstleistungen, da die Konsumenten Auswahlmöglichkeiten erhalten. Primäre Antriebskraft des Wirtschaftens im Kapitalismus ist der Erfüllungsdruck, der auf den Schuldnern lastet. Angefangen bei der Urschuld (Existenzsicherungsschuld) traten im Lauf der Entwicklungsgeschichte des Kapitalismus die verschiedensten Kontraktschulden hinzu.
>>Was will der Kapitalismus eigentlich erreichen?Welche Ziele hat er für die Gesellschaft.
>>Der Kapitalismus hat a priori keine Ziele, sondern ist als Ergebnis eines Selbstorganisationsprozesses zu verstehen. Er entsteht automatisch in arbeitsteiligen Gesellschaften mit Privateigentum. Die Eigentümer beginnen mit der Nutzung ihres Eigentums, um Güter herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten, und um andere Güter oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können, die ihre Existenz sichern.
>>
>>Die Auswirkungen der Globalisierung werden immer deutlicher sichtbar.
>>Und warum gibt es gegen die Globalisierung solch mächtige Demonstrationen daß die Lenker der Welt bald am besten in ein geheimes sowjetisches Bleibergwerk ziehen müssen um diese durchzusetzen und in Ruhe zu besprechen.
>>Hast Du die Diskussionen um die Problematik der Staatsverschuldung mitverfolgt? Dann wirst Du feststellen, dass nicht die Zunahme des globalen Wettbewerbs das zentrale Problem darstellt, sondern vielmehr die globale Staatsüberschuldung. Man könnte im Prinzip die Mängel der internationalen Wirtschaft und des internationalen Handels an der Staatsschulden-Globalisierung festmachen, da fast alle Staaten überschuldet sind. Immer mehr Banken, Versicherungen, Industrielle und Unternehmer haben bei den üppigen Emissionen immer neuer öffentlicher Schuldverschreibungen weltweit (Globalisierung) die Möglichkeit erhalten, statt risikobehafteter Investitionen in die reale Produktion von Gütern und Dienstleistungen lieber"risikolose" Einnahmen aus Staatspapieren zu kassieren. So gingen die Netto-Realinvestitionen zurück mit den bekannten Folgen für die Arbeitsmärkte.
>>An diesem Punkt wird Schluß sein mit lustig weil hier sich die Geister scheiden.
>>Ja, es wird Schluss mit lustig sein. Aber nicht, weil sich die Geister scheiden, sondern weil das globale staatliche Schuldenmachen zu einer ebenso globalen Liquiditätskrise führen wird und die Arbeitsmärkte noch mehr unter Druck geraten.
>>Globalisierung ist für mich die neue Kriegsform mit wirtschaftlichen Mitteln ohne Panzer.Wer sich hier einen Markt aufbauen will und zu wessen Lasten dies geschehen soll ist sonnenklar.Es konkurrieren nicht mehr die Firmen sondern nur noch die Arbeitskräfte weltweit.
>>Diese Konkurrenz ist per se nichts Schlechtes, da an allen Orten nur mit Wasser gekocht wird und Qualität ihren Preis hat. Noch in den Siebziger Jahren galt Japan als Schwellen- und Billiglohnland. Bereits in den Achtzigern war das Lohnniveau allgemein gestiegen.
>>Und genau dieser Punkt wird der Todesstoß des Kapitalismus weil die Gier jetzt gegen alle Menschen der Welt geht und nur noch sehr wenige davon profitieren.
>>Halt. Wer profitiert? Doch wohl am meisten die Bezüger der risikolosen Staatspapier-Renditen. Damit (und nur damit) muss Schluss sein. Gewinne aus realer Produktion und Dienstleistung sind ein notwendiger Leistungs-Anreiz und somit erhaltungswürdig. Der Wettbewerb muss aber weiterhin funktionieren und darf nicht durch komplizierte Normenwerke oder Kartelle ausgehebelt werden.
>>Gruss: Ecki
>Ja völlig deiner Meinung daß der Bezieher der risikolosen Staatspapier-Renditen hier profitiert.Aber leider ist dieses Problem meiner Meinung nach nicht mehr in den Griff zu kriegen.Und hier schließt sich nahtlos an daß man nicht gleichzeitig globalisieren kann wenn man seinen arbeitenden Bürgern den Mahlstein mit über 50% Abgaben um den Hals hängt.Um alleine die Abgaben an unseren Staat zu erarbeiten könnte ich 10-20 Inder in Indien bezahlen.Und wie soll ich da noch konkurrieren?Erst wenn ich das Produkt von 20 Indern abgearbeitet habe kommt meine Existenzgrundlage dran.Eine Lösung wäre nach Indien auszuwandern aber wollen die mich?Der ganze Globalisierungswahn ist unausgegoren und bringt im Endeffekt den Zusammenbruch unseres eigenen Staates.Denn wenn ich mit 20 Indern in Konkurrenz stehen muß um nur die Abgaben für unseren Staat zu leisten dann funktioniert das Ganze nicht mehr.Je größer der Wettbewerb desto weniger bleibt übrig für den Staat weil er irgendwann nichts mehr von mir bekommen kann.
>Gruß EUKLID
Hallo Euklid
Jetzt nähern wir uns einem ganz interessanten Punkt!
Du schreibst:
Und hier schließt sich nahtlos an daß man nicht gleichzeitig globalisieren kann wenn man seinen arbeitenden Bürgern den Mahlstein mit über 50% Abgaben um den Hals hängt.
Leider musste man trotzdem globalisieren, um überhaupt weiter exportieren zu können. Sonst wäre die Wirtschaft schon früher eingeknickt, mit der Wirtschaft auch die Steuereinnahmen und der sichere Beamtensessel oder Abgeordnetensitz. Schon vor der Globalisierung waren die Staatsschulden in D viel zu hoch, ein Erbe der Regierungen Brandt, Schmidt und Kohl. Im Prinzip diente die Globalisierungswelle einer Prolongation der Staatsschulden und man fürchtete die Rezession, eine normalerweise gesunde Korrektur vorangegangener Boomphasen, wie der Teufel das Weihwasser.
Um alleine die Abgaben an unseren Staat zu erarbeiten könnte ich 10-20 Inder in Indien bezahlen.Und wie soll ich da noch konkurrieren?Erst wenn ich das Produkt von 20 Indern abgearbeitet habe kommt meine Existenzgrundlage dran.Eine Lösung wäre nach Indien auszuwandern aber wollen die mich?
Eine ganz und gar traurige Entwicklung, die sich schlimmstenfalls in einem Steueraufstand entladen wird, wie 1776 anlässlich der Boston Tea Party:"No taxation without representation", Stichwort für D vielleicht"mehr direkte Demokratie".
Bis dahin wird die Schattenwirtschaft die stärkste Wachstumsbranche sein und eine Antiglobalisierung würde durch Preissteigerungen bei stagnierenden Löhnen alles nur noch schlimmer machen.
Gruss: Ecki
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