- Argentinien wertet Peso gegenüber Dollar um vierzig Prozent ab - rodex, 07.01.2002, 02:06
- Argentiniens Regierung beschließt Abwertung des Peso - Sascha, 07.01.2002, 03:39
Argentiniens Regierung beschließt Abwertung des Peso
Heute 03:14 Uhr
<font size=5>FOKUS 2 - Argentiniens Regierung beschließt Abwertung des Peso </font>
Buenos Aires, 06. Jan (Reuters) - <font color="#FF0000">Die argentinische Regierung hat am Sonntag angekündigt, die Landeswährung Peso auf einen festen Kurs von 1.40 zum US-Dollar abzuwerten, was einer Abwertung von 28,5 Prozent entspricht</font>. Wirtschaftsminister Jorge Remes Lenicov teilte mit, die neue Regierung unter Präsident Eduardo Duhalde könne den Peso in einem Zeitraum von vier bis fünf Monaten floaten lassen. Zuvor hatten beide Kammern des Kongresses den Vorlagen für das Notprogramm Duhaldes zugestimmt.
Die Regierung erwarte, dass ein nichtoffizieller Peso frei auf dem Markt floaten werde, bei einer Bewertung durch den Handel ähnlich der offiziellen Währung, sagte Lenicov weiter. Der Internationale Währungsfonds (IWF) habe empfohlen, den Peso unverzüglich floaten zu lassen. Nach Schließung für nahezu drei Wochen werde auch der Devisenhandel am Mittwoch wieder eröffnen. Der Handel war nach dem Rücktritt von Präsident Fernando de la Rua und seiner Regierung nach Straßenunruhen ausgesetzt worden.
Zuvor hatten beide Kammern des von den Peronisten dominitierten Parlaments den Vorlagen Präsident Duhaldes zugestimmt und damit den Weg für dessen Programme zur Rettung der angeschlagenen Wirtschaft geöffnet.
<font color="#FF0000">Im Februar will die Regierung den Angaben zufolge wieder mit den Gläubigern über die Auslandsschulden verhandeln, die sich auf 141 Milliarden Dollar belaufen und für die faktisch seit dem 23. Dezember ein Moratorium gilt</font>. In der dritten Januarwoche will die Regierung Wirtschaftsminister Lenicov zufolge einen neuen Sparhaushalt vorlegen, der garantieren solle, dass das neue Wechselkurssystem unter Kontrolle gehalten werden könne.
Den Plänen der Regierung zufolge soll die Zentralbank das Recht erhalten, ausländische Währungen zu kaufen und zu verkaufen und weiteres Geld auszugeben. Damit soll das System der vor zehn Jahren eingeführten Dollar-Bindung des Peso im Verhältnis von eins zu eins - das der Zentralbank die Ausgabe neuen Geldes ohne entsprechenden Gegenwert in ausländischen Devisen untersagte - beendet werden. Präsident Duhalde hatte zuvor die Abwertung des Peso bereits als selbstverständlich bezeichnet. Duhaldes Peronisten verfügen in beiden Kammern über die Mehrheit, so dass die Zustimmung zu seinem Programm allgemein erwartet worden war.
<font color="#FF0000">Um die Bevölkerung von den negativen Auswirkungen einer Peso-Abwertung zu schützen, soll eine staatliche Preiskontrolle eingeführt, Teile der auf Dollar lautenden Kredite eins zu eins auf Peso umgestellt sowie eine inflationsgebundene Steigerung von Steuern, Zöllen und Krediten verboten werden</font>. Zur Deckung der Kosten des Bankensystems soll es eine Steuer auf Ã-lexporte geben. Die bisher geltende Beschränkung bei Barabhebungen auf 1000 Dollar monatlich soll vorerst weiter gelten.
In einer Umfrage sagten 52 Prozent der befragten Argentinier am Wochenende, dass sie Duhaldes Programm weitgehend unterstützten, 34 Prozent signalisierten eine vorsichtigere Zustimmung. Proteste der Bevölkerung hatten sowohl zum Sturz von Übergangspräsident Adolfo Rodriguez Saa geführt, als auch zuvor zum vorzeitige nEnde der Mitte-Links-Regierung unter Präsident De la Rua. In Erwartung der Peso-Abwertung haben inzwischen die Warenpreise in Argentinien massiv angezogen. Auch Grundnahrungsmittel wie Brot wurden teurer.
Der Chef-Wirtschaftsberater von US-Präsident George W. Bush stellte Argentinien unterdessen Hilfe der USA in Aussicht, falls das Land durch politische Reformen langfristig die Rentabilität seines Wirtschaftssystems sichert. Der Vorsitzende des Wirtschaftsrats des US-Präsidialamtes, Lawrence Lindsey, sagte am Sonntag dem Sender Fox, Argentinien habe sich durch seine Ausgabenpolitik und die Staatsverschuldung selbst an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs manövriert. Wenn nun jedoch die nötigen politischen Reformen umgesetzt würden, habe er keinen Zweifel daran, dass die US-Regierung und der private Sektor Argentinien unterstützen würden.
<font color="#FF0000">Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Ende Dezember setzte das Land offiziell die Zahlung seiner Auslandsschulden aus. Am Donnerstag leistete das Land eine fällige Zahlung von 28 Millionen Dollar für eine Lira-Anleihe nicht</font>. Die Peronisten erwarten, dass die nun beschlossenen Maßnahmen im Lauf der nächsten sechs Monate greifen.
rin
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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