- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 08.01.2002, 09:19
- Erstmal: Ein frohes neues Jahr an alle - XERXES, 08.01.2002, 09:33
Meldungen am Morgen
~ Die Aktien des Chipherstellers Infineon haben am Dienstag im vorbörslichen Handel deutlich nachgegeben, nachdem Händler über eine größere Aktienplatzierung von Infineon-Titeln unterhalb des Schlusskurses vom Montag berichtet hatten. Die Aktien notierten am Dienstagmorgen auf Instinet mit 24,40 Euro, nachdem sie am Montag auf Xetra noch mit 26,12 Euro geschlossen hatten. Händler in Frankfurt und London hatten am Dienstagmorgen berichtet, die US-Investmentbank Goldman Sachs platziere 40 Millionen Infineon-Papiere zum Preis von 24,35 Euro je Aktie. Bei Goldman Sachs war zunächst niemand für eine Stellungnahme dazu erreichbar. [gestern noch hatte ich eine Kaufempfehlung einer Bank gelesen, weiß aber nicht mehr, welche]
~ Guynn (nichtstimmberechtigtes FOMC-Mitglied) betont,
dass die Fed noch Zinssenkungsspielraum hat, falls dies
nötig werden sollte. Die US-Wirtschaft könnte sich noch
zwei weitere Quartale lang abkühlen.
~ Gerüchte über einen Rücktritt Greenspans wurden nicht
bestätigt. (Ein vielbeachteter Wall-Street-Analyst von
Morgan Stanley hatte dies gestern in einem Jahresausblick
angekündigt und damit massive Spekulationen ausgelöst)
~ Der Yen verlor im asiatischen Handel sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch
gegenüber dem Euro an Boden nachdem hochrangige japanische Regierungsvertreter erneut
bekräftigten, dass die Fundamentaldaten noch einen schwächeren Yen rechtfertigen würden.
Notenbankpräsident Hayami hatte sich zuvor gegen eine weitere Abwertung ausgesprochen.
Entscheidend sind jedoch die Stellungnahmen aus dem Finanzministerium, da die Wechselkurspolitik
im Zuständigkeitsbereich dieser Regierungsbehörde liegt.
Im Einzelnen:
~ Kuroda (MoF): Eine weitere Yen-Schwäche ist möglich
und könnte vom Finanzministerium akzeptiert werden.
~ Wirtschaftsminister Takenaka bezeichnet die jüngsten
Kursverluste des Yen als „Entscheidung der Märkte“. Er
fügt hinzu, dass diese Entscheidung nicht weit von den
Fundamentaldaten entfernt sei. Er betont außerdem, dass
Wechselkursfragen nicht auf der Agenda seines Treffens
mit US-Offiziellen gestanden haben. (was als stillschweigendes
Einverständnis der USA zur Yen-Schwäche gewertet
wird)
~ George (Gouverneur der Bank von England) erklärt im
Rahmen des BIZ-Notenbanker-Treffens, dass die jüngste
Yen-Schwäche für die G7 tolerierbar sei, da sie eine Antwort
auf die japanische Reformpolitik ist.
~ Notenbankgouverneur Hayami hingegen wendet sich gegen
eine weitere Yen-Schwäche. Es sei die Pflicht jeder
Notenbank, eine starke Währung zu verteidigen.
~ Ein regierungsnahes Forschungsinstitut in China hält einen
USD-JPY-Kurs über 140 JPY nicht mehr für tragbar.
(Markbeobachter interpretieren dies dahingehend, dass
China eine Yen-Schwäche bis 140 tolerieren würde)
~ US/J Wagoner (Chef des US-Automobilkonzerns General Mo-tors)
wirft Japan vor, den Wechselkurs zu missbrauchen,
um unfaire Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
~ Die OECD erwartet für Japan in 2002 eine Schuldenquote
von 141,5%. Dies stellt den schlechtesten Wert unter den
OECD-Ländern dar.
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