- Grundsätzliches, Forumsstreit, Politikergequassel, Kapitalismus, Ausblick usw. - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 21:18
- Bravo! Grundsatzrede!!! (owT) - Rebell, 08.01.2002, 21:42
- Wird sich schon wieder einrenken... - Zardoz, 08.01.2002, 21:47
- Re: Wird sich schon wieder einrenken... - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 21:54
- Information Overflow ist eben besser als Zensur... Danke & Gruß zurück. (owT) - Zardoz, 08.01.2002, 22:07
- Re: Wird sich schon wieder einrenken... - Cujo, 08.01.2002, 22:37
- Re: Wird sich schon wieder einrenken... - Standing Bear, 08.01.2002, 22:44
- Re: die Affaire Semmeling - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 22:50
- Re: Wird sich schon wieder einrenken...?Semmeling? - Herbi, dem Bremser, 08.01.2002, 23:06
- Re: Wird sich schon wieder einrenken...?Semmeling? - SchlauFuchs, 09.01.2002, 10:20
- Re: Wird sich schon wieder einrenken... - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 21:54
- Re: Grundsätzliches, Forumsstreit / MEILENSTEIN! Muss in eine Sammlung!... mT - JÜKÜ, 08.01.2002, 21:55
- Re: Grundsätzliches, Galiani etc. - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 22:34
- Re: Grundsätzliches, Forumsstreit / MEILENSTEIN! Muss in eine Sammlung!... mT - André, 08.01.2002, 22:40
- Re: Grundsätzliches, Forumsstreit / MEILENSTEIN! Muss in eine Sammlung!... mT - JüKü, 08.01.2002, 22:42
- Re: Grundsätzliches - und vergiß bitte nicht, den Galiani.. - Herbi, dem Bremser, 08.01.2002, 22:59
- Re: Grundsätzliches, Forumsstreit / MEILENSTEIN! Muss in eine Sammlung!... mT - Uwe, 08.01.2002, 23:17
- ..und André hat heute morgen von mir den 7-Zwerge-Goldminen Link abgekupfert ;-) (owT) - Taktiker, 09.01.2002, 00:53
- Merci bien, JüKü - Taktiker, 08.01.2002, 23:02
- Welcome back... (owT) - Zardoz, 08.01.2002, 23:28
- Re: Taktiker und Bezeichnung der Mißstände - Baldur der Ketzer, 08.01.2002, 23:36
- Re: Taktiker und Bezeichnung der Mißstände - Taktiker, 09.01.2002, 00:40
- Ein Paar Anmerkungen... - Zardoz, 09.01.2002, 02:36
- Re: Ein Paar Anmerkungen... - Turon, 09.01.2002, 08:26
- Mißverständnis? - Zardoz, 09.01.2002, 12:49
- Re: Mißverständnis? - Uwe, 09.01.2002, 13:32
- Re: Mißverständnis? Entschuldigung, Name muss natürlich Zardoz lauten (owT) - Uwe, 09.01.2002, 13:35
- Verträume nicht dein Leben, lebe Deine Träume... - Zardoz, 09.01.2002, 15:02
- Re: Verträume nicht dein Leben, lebe Deine Träume... - Uwe, 09.01.2002, 16:56
- Re: Verträume nicht dein Leben, lebe Deine Träume... - Zardoz, 09.01.2002, 19:00
- Was bedarf es zum funktionieren eines freien Marktes? - Uwe, 09.01.2002, 19:49
- Das Credo des freien Marktes: - Taktiker, 09.01.2002, 22:28
- Echt reif - aber für was? (owT) - Zardoz, 10.01.2002, 00:41
- Re: Verträume nicht dein Leben, lebe Deine Träume... - Zardoz, 09.01.2002, 19:00
- Re: Verträume nicht dein Leben, lebe Deine Träume... - Uwe, 09.01.2002, 16:56
- Re: Mißverständnis? - Uwe, 09.01.2002, 13:32
- Mißverständnis? - Zardoz, 09.01.2002, 12:49
- Re: Ein Paar Anmerkungen... - Taktiker, 09.01.2002, 11:30
- Re: Ein Paar Anmerkungen... - Turon, 09.01.2002, 08:26
- Ein Paar Anmerkungen... - Zardoz, 09.01.2002, 02:36
- Re: Taktiker und Bezeichnung der Mißstände - Taktiker, 09.01.2002, 00:40
- Bien venu Taktiker, jetzt noch eine versöhnende Geste an Galiani bitte (owT) - riwe, 09.01.2002, 08:06
- Du bist großartig, Baldur! Bis bald! oT. - Standing Bear, 08.01.2002, 22:40
- Re: Grundsätzliches - Klasse wie immer! Hatte aber auch nicht anderes erwartet (owT) - nereus, 09.01.2002, 08:18
Re: Taktiker und Bezeichnung der Mißstände
Baldur,
das ist wahnsinnig viel Stoff! Nur kurze Antworten.
>Meinst Du tatsächlich, was Du geschrieben hast, oder sind das nicht vielmehr unscharfe Begriffsbezeichnungen gewesen?
Gegenfrage: Ab wann ist ein Begriff"scharf"? Wie soll ich alle Realitäten des Systems -gute wie schlechte- in DEN passenden Begriff stecken. Die einen sagen:"Quasi sozialistisch", andere"kapitalistisch", andere"Marktwirtschaft" und andere prefixen dem M-Wort noch dieses oder jenes. Was ist jetzt präzise genug?
>Das ist, wenn wir es nüchtern betrachten, rein kolonialistische bzw. imperialistische Übergriffe selbstherrlicher Cliquen, ob sie nun Kolonialgesellschaft oder IWF heißen, oder Geldmacht, wie Abraham Licoln sie bezeichnete, und ja auch ermordet wurde.
Na gut, wer auch immer nun"genau Schuld hat". Der gelobte"Freie Markt" kennt keinen geeigneten Kontrolleur. Indem jede Ressource (welche ist nicht knapp?) der Obhut eines freien Marktes angedient wird, gedeihen Kolonialismus und Schaffung von Abhängigkeiten. Das gehört zusammen.
>Der"Kapitalismus", den Du kritisierst, findet vielleicht irgendwo im afrikanischen Busch oder Lateinamerika oder Südostasien statt (Scholl-Latour), oder meinetwegen in Rumänien und Rußland durch Minengesellschaften, aber doch nicht im Irrwitzsystem der europäischen Bürokratien.
Bzgl. Deu bin ich auch noch recht zufrieden. Was Du als unnötige Bürokratie siehst, sehe ich als eine immer noch lebenswerte Mischform von Marktwirtschaft (die ja unstreitig existiert) und kooperativer Gesellschaft. In Europa wird noch verstanden, dass Leben mehr als pure Ã-konomie ist. In streng deregulierten, entfesselten freien Märkten wird jedes Miteinander der Konkurrenz untergeordnet. Der Mensch fragt sich mit der Zeit nur noch, und das auch bei uns leider zunehmend:"Und was habe ich selbst davon?".
Dass das Soziale hie und da von Einigen ausgenutzt wird, wird oftmals stark überhöht. Es ist sicher NICHT das Kernproblem.
>Das, was wir hier bei uns haben, ist doch Schilda pur, ein bürokratischer Gängelungssozialismus.
Na, Planwirtschaft haben wir jedenfalls nicht.
>Nur, das Vermögen der Milliardäre ist fast immer Firmen- oder Grundvermögen und eben kein Geldvermögen oder Staatsanleihe-Besitz.
>Wenn Du das verteilst, mußt Du es zuerst verkaufen, so daß das steuernde Element vom Gründer oder Inhaber auf Fremde übergeht, sonst keine Ertragsrealisierung.
es geht ja weniger um den Kronleuchter von Frau Quandt oder ihre Villa oder ihren 7er. Aber man könnte ja ihren Anteil an den Geschicken und Ausflüssen von BMW etwas... jetzt wird es prekär und da ging vor einer Woche alles los. Also silencio von mir an dieser Front.
>Die Armen haben einmalig konsumiert, das Vermögen ist hernach nicht mehr für sie produktiv.
Doch, in Form abgestreifter"Leibeigenschaft" (klingt zu klassenkämpferisch, ich weiß). Wenn ihre Arbeit nicht mehr primär nach Profitgesichtspunkten organisiert wird, haben sie schon gewonnen.
Wie man eine solche Wirtschaft im Detail trotzdem so lenken kann, dass sich Nachfrage und Produktion treffen, ist die Preisfrage. Aber wieso auch muß unbedingt der Maximalertrag, die hochoptimale Lösung her? Viele Aspekte (Umweltverschonung, Arbeitsplatzsicherheit, private Lebensplanung, Zwischenmenschliches ehedem konkurrierender"Wirtschaftssubjekte") lassen sich nicht bilanzieren, ergo werden sie in einer grenzenlos freien Marktwirtschaft ausgeblendet.
>Kein Milliardär sitzt auf Geldsäcken oder kassiert Zinsen vom kleinen Schuster an der Ecke.
Wenn nur Geldsäcke zu erbeuten wären, wäre idT kein Problem gelöst. Denn dann würden die Geldsäcke nur neue Namensschilder bekommen.
>Wenn Du das kritisierst, ist das das Allfinanzkonglomerat von Banken und Versicherungen, und das hat in hiesigen Gefilden keinen Eigentümer oder Milliardär im Hintergrund, sondern gehört sich selbst bzw. einem Interessenkreis, den Du nicht fassen kannst, nicht mal nach Namen benennen.
Wieso? Man kann doch welche beim Namen benennen.
>UNS, also Dir und mir, geht es besser als 80% der Weltbevölkerung, also hätten wir beide, auch Du, nach ethischen Gesichtspunkten die Pflicht, von unserem Lebensstandard etwas abzugeben.
Stimmt. Und das machen wir natürlich auch immer mal wieder. Nur sind die Dimensionen so verschieden: wie groß ist der Stein, auf den wir da tropfen? Das kann uns nicht reichen.
>Beamten-Planung kann niemals die Wünsche von Individuellen Menschen kennen oder bewerten, und jeder solcher Versuch führt zu Unfreiheit.
"Freiheit", welch dehnbarer Begriff. Wie frei ist einer, der dank Billigjobs in hohe Veschuldung geraten ist und nicht den Hauch einer Chance hat, sich ein Krümelchen von all dem zu gönnen, was wir als Wohlstand bezeichnen? Oder der sich nicht den Mund aufzumachen traut in der Firma, weil 10 andere hinter ihm stehen, die schon morgen seinen Job haben könnten.
>Wohlstand ist eben NICHT nur zu Lasten anderer möglich, sondern auch so, daß es allen besser geht als im kommunistischen Elends-Zustand zuvor.
Wenn man von den anderen nicht so viel mitbekommt, konnte man meinen, es gehe tatsächlich ALLEN besser. Das trügt. Die vielen Mitbürger unterhalb der Armutsgrenze tauchen nur selten frank und frei im TV auf und erzählen einen Schwank.
>Wir stehen in Europa am Scheideweg, entweder weiter so oder noch mehr in Richtung DDR, oder kehrt marsch.
Ich bete, dass wir eben nicht den amerikanischen Weg einschlagen. Wenn wir dieses stumpfe Hire&Fire, seelenlose Rumgejobbe, Jagd nach Geld und nichts anderes mehr als Lebenszweck bekommen, sind wir fertig. Die kalten Anglizismen weisen uns ja schon den Weg. Vielleicht erspart uns diese Krise jetzt, das zu kopieren.
Gefährliche Lockung, dass mit dem allseits freien Markt und der dadurch bis ins letzte freigesetzten Gier der Menschen deren Probleme gelöst werden.
Beste Grüße vom Taktiker (der gar nicht damit rechnete, heute noch Aufsätze zu schreiben)
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