- Realenzyklopädie 27 - Kommunismus, Ausbeutung, Marx etc. - R.Deutsch, 12.01.2002, 18:56
- Re: Realenzyklopädie 27 - Kommunismus, Ausbeutung, Marx etc. - chiquito, 13.01.2002, 10:40
- Re: Reinhard - natürlich ohne"t" am Ende! (owT). - chiquito, 13.01.2002, 10:55
- Re: es gibt keine"realen Werte" - R.Deutsch, 13.01.2002, 12:15
- Re: es gibt keine realen Werte - chiquito, 14.01.2002, 00:12
- Hallo chiquito - Galiani, 13.01.2002, 12:34
- Re: Marx-Widerlegung die 100026. ;-) (owT) - Wal Buchenberg, 13.01.2002, 11:05
- @R.Reutsch: Ihre Realenzyklopädie 27 ist einsame Spitze! So ungefähr das beste, - Galiani, 13.01.2002, 11:53
- Re: Realenzyklopädie 27 - Kommunismus, Ausbeutung, Marx etc. - chiquito, 13.01.2002, 10:40
Realenzyklopädie 27 - Kommunismus, Ausbeutung, Marx etc.
Weil sich niemand dran gewagt hat, will ich es einmal versuchen. Wenn ich mir allerdings die Vorschläge von Tobias ansehe, muss man sich um die Jugend und die Republik keine Sorgen machen und der folgende Quark lockt niemand mehr hinter dem Ofen vor.
Die Ansatzpunkte in der Marxschen Lehre:
Die Anthropologie:"Der Mensch ist das arbeitende, sich durch seine eigene Arbeit produzierende Wesen."
Sein Los: Entfremdung vom Produkt seiner Arbeit, damit von sich selbst und auch von seinen Mitmenschen.
Ursache der Entfremdung für Marx: Privateigentum der Kapitalisten an den Produktionsmittel
Die Geschichts- und Gesellschaftslehre:
Bewegendes Element in der Geschichte: Produktion und die in ihr wirksamen Klassen. Geschichte = Geschichte von Klassenkämpfern.
Wirtschaftslehre:
Durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln: Möglichkeit der Ausbeutung: Kapitalist eignet sich den vom Arbeiter produzierten Mehrwert an (Profit!).
Marx hofft:
Auf Beseitigung der Entfremdung und der Ausbeutung durch Abschaffung des Privateigentums an den Produktionsmitteln: auf Beseitigung der Klassenkämpfe durch Erreichen der klassenlosen Gesellschaft.
Was ist von diesen Hoffnungen bei den kommunistischen Experimenten verwirklicht worden?
Ist die Entfremdung verschwunden? N e i n!
Gründe: Arbeiter kann sich nach wie vor nicht in seiner Arbeit erkennen, was aber in der Arbeitsteilung seinen Grund hat und n i c h t im Privateigentum an den Produktionsmitteln.
Wie versucht man in der"sozialen Marktwirtschaft" diesem Übel abzuhelfen? (Einblick in den gesamten Produktionsverlauf, Mitbestimmung).
Wie sah die Realität im Kommunismus aus?: Verschärfung der Entfremdung. Produkt wird vom Staat (Planung) bestimmt; Mensch ist nur eine Nummer; wird hingeschoben, wo ihn der Staat braucht. Kaum freie Berufswahl.
War die Ausbeutung verschwunden?
Nach sozialistischer Meinung: ja! Denn die Ursache dafür war ja beseitigt.
De facto: bestand sie weiter. Normsystem - Werksleiter waren am Umsatz beteiligt, und daher genau so an der Leistung ihrer Untergebenen interessiert wie der Kapitalist.
Riesige Industrialisierung wurde mit dem Profit der Produktion durchgeführt - durch fortgesetzte Normerhöhungen wurde eine Steigerung des Profits erreicht. Ausbeutung der Landwirtschaftlichen Genossenschaften durch offene und verschleierte Abgabepflicht.
Waren die Klassengegensätze verschwunden? Nein
Es haben sich neue gesellschaftliche Gruppierungen gebildet. Wieder bevorrechtigte Schichten. Unterschied zwischen dem Direktor eines Werkes und einem Arbeiter war nirgends größer als dort.
Das praktische Experiment mit dieser Theorie ist klar gescheitert. Das theoretische Fundament taugt auch nicht für eine Neuauflage in abgewandelter Form (Dritter Weg).
Grundlage der Theorie ist die sog. Arbeitswertlehre, die besagt, dass der Wert aller Güter und Dienstleistungen von der darin enthaltenen Arbeit bestimmt wird. Diese Theorie ist eindeutig falsch. Weil aber Marx sein Gedankengebäude auf dieser Theorie aufgebaut hat (auch seine Geldtheorie), sind seine lichtvollen Ausführungen praktisch unbrauchbar.
Schönes Wochenende
R.Deutsch
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: