- Liste des Grauens - RetterderMatrix, 09.07.2002, 23:48
- Ich frage mich, wann keins mehr übrig ist.... ;-) (owT) - stocksorcerer, 10.07.2002, 09:09
- Re: Ich frage mich, wann keins mehr übrig ist.... ;-) (owT) - Euklid, 10.07.2002, 09:17
- Re: Dann bleibt Staat als Letzter - oder etwa nicht? (owT) - dottore, 10.07.2002, 10:35
- Nein, die Leute bleiben als letzte - Diogenes, 10.07.2002, 13:47
- Re: Ja, bis die nächsten Machthaber kommen, siehe Napoleon - dottore, 10.07.2002, 16:30
- Staat - Macht - Würde... Verkettung wirklich ohne Lösung? - Uwe, 10.07.2002, 18:49
- Re: JA (um es platt und direkt zu sagen) - dottore, 10.07.2002, 21:56
- Staat - Macht - Würde... Verkettung wirklich ohne Lösung? - Uwe, 10.07.2002, 18:49
- Re: Ja, bis die nächsten Machthaber kommen, siehe Napoleon - dottore, 10.07.2002, 16:30
- Nein, die Leute bleiben als letzte - Diogenes, 10.07.2002, 13:47
- Ich frage mich, wann keins mehr übrig ist.... ;-) (owT) - stocksorcerer, 10.07.2002, 09:09
Staat - Macht - Würde... Verkettung wirklich ohne Lösung?
Diogenes::[i]Der Staat wird impotent, sobald er kein"Geld" mehr hat bzw. sobald keiner mehr seine Druckerzeugnisse haben will....
Herrschaft setzt ein stillschweigendes Einverständnis der Beherrschten voraus.
dottore:[i] Wir heute als"Demokratie" so verkauft. Tatsächlich wird das Einverständnis erkauft, indem die sichtbaren Abgaben (Steuern sofort fällig) vertagt werden. Wähler wird mit seinem eigenen Geld bestochen. Geht gut, solange er es nicht merkt. Dann wirds schlimm.[/i][/i]
Selbst Cicero stellte fest, dass die größten Schwierigkeiten für den Staat in dem Mangel an Geldmittel liegt; «...denn auch die Gutgesinnten verhärten sich von Tag zu Tag mehr, wenn sie das Wort «Abgaben» hören...», und diese Feststellung wird datiert in das Jahre 43 v. Chr., obwohl er, Cicero, bereits 54 v. Chr. bemerkte: «Aber wie Du siehst, es gibt keine Staat mehr, kein Senat, keine Gerichte, keine Würde mehr bei uns allen.»
Ich nehme daher an, dass es nicht der Staat ist, jenes Wortgebilde, das doch noch jeden Sturm überdauert hat und eigentlich den Status beschreiben soll, in dem ein Volk lebt und nicht zuletzt auch damit mit der Würde verbunden ist. Ob dieses"selbstbestimmt","selbstgewählt" oder oktroyiert ist, ist dann eine andere Frage, jedenfalls wird diesem Gebilde, seit je her, eine"Verantwortung" übertragen.
Da dieses Gebilde jedoch ein"Werkstück" ist, ist nach den Erstellern dieses"Werkstück" zu fragen, denn Staaten (Statuten) gab es wohl, seit sich Menschen organisieren können, müssen oder wollen.
Damit bedeutet es m.E. nicht automatisch, dass wir es bei dem Staat direkt mit der Macht zu tun haben, die den"Kreislauf" unausweichlich vom Ende einer Krise bis zur nächsten Krise - und möglicherweise, so kein Umsturz, darüber hinaus - bewirkt, sondern die jeweiligen"Baumeister" der jeweils geltenden (...gelten -> des Geldes ) Konstruktionen.
Daher ist es wohl auch verständlich, dass unterschiedliche"Bauarten" unterschiedliche Lebensdauer haben, wenn gleich Baupläne immer wieder nach physikalischen, in diesem Fall natürlich nach menschlichen Gesetzen erstellt und im Laufe der Zeit abgeändert werden.
In diesem Zusammenhang setze ich dann auch Staat und Würde (Plato: «...wie im Staat die Führer sind, so sind zumeist auch alle anderen Bürger»). Der Staat hat, sofern von einer Demokratie ausgegangen wird, die Macht, die das Volk den Vertreten gewährt... die"Vertreter" nehmen sich die Macht, die sie bekommen können....
Doch ist dies wirklich die Macht, die den"Selbstzerstörungstrieb" im System freisetzt? Wie gerne hätte wohl Herr Schröder derzeit gerne die Macht, Arbeitsplätze zu schaffen.
Die"Staatsmacht", nicht tyrannisch genutzt, mag geeignet sein bei widerstreitenden Interessen, Friede im Land zu sichern (die meisten wollen wohl gelenkt, aber nicht geführt werden; Senace), doch reicht sie tatsächlich, um gewünschtes umzusetzen?
Macht ist - nach meiner Sicht - Personen bezogen, möglicherweise über den Machtapparat in ihrer Größe definierbar (der Werkschutz und die Werksfeuerwehr gehören wohl derzeit noch nicht dazu, um auf ihnen"Macht" begründen zu können ).
Macht braucht wohl nur in Ausnahmesituationen ihren wahren"Inhaber" darzustellen (leider ermöglicht wohl diese Annahme auch die verschiedensten Verschwörungstheorien, doch verkennen m.E. diese Theorien, dass es immer konkurrierende Machtinteressen geben wird), da der Machtinhaber in der Lage ist, eben die Macht hat, sich gezielte Umstände im menschlichem Verhalten zunutze zu machen, womit ich nicht meinen Eindruck beschreiben möchte, dass möglicherweise ein großer Motivationsschub für Politiker in einem Narzissmus zu finden ist, doch gerade jene Selbstverliebtheit in vermeintliche Macht, führte m.E. in unserem System zu den Auswüchsen, die wir derzeit beklagen.
Auswüchse deswegen, da man wohl nie in der Lage sein wird, ein System zu"bauen", das von jedem als geeigneter Staat (=Status) anerkannt wird.
"Entdeckt" die Gruppe/das Volk die Urheber der als willkürlich empfundene Macht, so dauert es, historisch gesehen, auch nicht mehr lange bis zur"Abdankung" der Machtinhaber, wenn sie, die"Macht" sich nicht schnell"verstecken" kann, eben z.B. einen"Sündenbock" präsentiert.
Mein Fazit: Den Staat als Schuldigen zu benennen, verkennt, dass Menschen den Staat schaffen und am"Leben" halten. Macht falsch eingesetzt, das Streben, das Sichern und das Ausbauen dieser falsch eingesetzten Macht, führt m.E. zu den Kollapsen in den verschiedensten Staatsformen.
Mein Vorstellung: Macht nach ihrem Einfluss auf das Gemeinwesen zu bewerten und zu benennen. Dies bedingt u.A. wohl Menschen, wie sie vielleicht auch silvereagle in seinen Freiheitsvorstellungen vorschweben, denn eins muss wohl von allen erstrebt werden: es muss ein"Danach" geben und hoffentlich nur als zeitliche Bestimmung zu heute.
Den Staat so zu"bauen", dass er Ziele verfolgt, die mehr als eine Legislaturperiode überdauern können und parteiübergreifenden, nein, wichtiger: generationsübergreifenden Konsens finden, ist mehr als gefragt und erfordert eigentlich die hervorangendsten Persönlichkeiten und nicht Parteigenossen und Protektionisten. Doch ist die Macht wirklich zu homogen, dass sie dies erkennt oder ist meine"Denke" falsch?
Gruß
Uwe
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