- „Dies ist eine säkulare Baisse!“ - Seher, 30.07.2002, 20:11
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ - QuertreiBär, 30.07.2002, 20:27
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ - Seher, 30.07.2002, 20:41
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ / noch so einer.... - --- ELLI ---, 30.07.2002, 21:19
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ / noch so einer.... - Valueinvestor, 30.07.2002, 21:41
- Re: „Dies ist eine BAISSE / EBEN! - -----ELLI-----, 30.07.2002, 21:57
- einen hysterischen Ausverkauf gibt es aber nicht oder? - nasdaq, 30.07.2002, 22:31
- Re:??? - tas, 30.07.2002, 22:44
- Re: „Dies ist eine BAISSE / EBEN! - Valueinvestor, 30.07.2002, 23:20
- Re: Dies ist eine BAISSE / EBEN! - --- ELLI ---, 30.07.2002, 23:26
- Re: „Dies ist eine BAISSE / EBEN! - -----ELLI-----, 30.07.2002, 21:57
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ / noch so einer.... - Valueinvestor, 30.07.2002, 21:41
- Re: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ - QuertreiBär, 30.07.2002, 20:27
„Dies ist eine säkulare Baisse!“
Editorial: „Dies ist eine säkulare Baisse!“ (30.07.2002)
Was sich am Montag an der Wall Street ereignet hat, dürfen selbst eingefleischte Bären nicht unterschätzen. Es ist allem Anschein nach der Beginn einer ausgedehnten Erholung, die die Blue-Chip-Indizes durchaus um bis zu 25 Prozent nach oben tragen kann. Die Technologiewerte könnten sogar um 40 Prozent steigen. Die Saat dafür würde während des rapiden Kursverfalls in den zurückliegenden Wochen ausgebracht, und am Mittwoch letzter Woche ist sie aufgegangen. Nun wird sich auch die düstere Stimmung mit Blick auf die konjunkturellen Gegebenheiten zumindest lockern. Zuletzt hatten sich die Prognosen der Ã-konomen immer mehr auf den Verfall des amerikanischen Aktienmarktes, dessen Wirkung auf die Verbraucher und die Kapitalsuchenden sowie auf die Baisse des Dollar gestützt. Mit dieser Erholung verflüchtigen sich all diese Argumente....
Bis sie wieder auftauchen. Denn dieser Aufschwung ist bis zum Beweis des Gegenteils nichts anderes als eine Zwischenerholung im Rahmen einer säkularen Baisse. Es ist schwer abzuschätzen, wie lange sie dauert. Hielte sie sich im üblichen, historisch gewachsenen Rahmen, so könnte sie sich über zehn bis zwölf Wochen erstrecken. Doch es sind Zwischenfälle vorstellbar, die das Leben dieses Aufschwungs drastisch verkürzen können. Und das müssen keineswegs Ereignisse sein wie der 11. September 2001.
Alle Umstände deuten darauf hin, dass Cash sowohl für private Anleger als auch für Unternehmen noch längere Zeit King bleibt. Selbst wenn manche Aktie heute so billig sind wie seit Jahren nicht mehr und objektiv als unterbewertet zu bezeichnen sind: Wer sagt, dass sie nicht noch billiger werden können? Sicher ist jedenfalls, dass die Aktienmärkte, allen voran die Wall Street, der alles entscheidenden Kapitulationsphase in der letzten Woche gerade noch einmal entgehen konnten. Viele sind davon überzeugt, dass es allein die Kräfte des Marktes waren, die den Umschwung bewirkt haben. Manche glauben jedoch, dass besondere Kräfte wenigstens mitgewirkt haben. Dies sind keine hochgradigen Neurotiker oder Leute, die hinter allem gleich eine Verschwörung vermuten. Vielmehr handelt es sich um „alte Fuhrleute“, die schon seit längerem darauf gewartet hatten, dass vor allem die Notenbank in Washington dem Treiben an der Wall Street nicht tatenlos zusehen werde.
Einige Minus-Tage an den Börsen in unmittelbarer Zukunft wären jedenfalls kein Grund, diese Zwischenerholung schon wieder abzuschreiben. Doch wären sie auch kein Grund zum Kaufen. Die Märkte befinden sich nämlich in einer ungebrochenen und auch sehr schwer zu brechenden säkularen, also wohl noch Jahre dauernden Baisse.
Arnd Hildebrandt
Herausgeber
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