- Chicago-Terminmarkt (CME)geht selbst an die Börse - kizkalesi, 06.12.2002, 08:26
Chicago-Terminmarkt (CME)geht selbst an die Börse
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aws.
kiz.
Der Terminmarkt in Chicago geht jetzt selbst an die Börse
CME will Erlös für Akquisitionen einsetzen
Chicago - Die Chicago Mercantile Exchange (CME) hat 95 Prozent Marktanteil beim Handel mit Futures auf US-Aktienindizes. Ihre Eurodollar-Futures sind die weltweit meistgehandelten Kontrakte. Weltweit ist die CME die zweitgrößte Terminbörse hinter der Frankfurter Eurex. Diese Position macht die 1898 als Warenterminbörse gegründete CME, deren Aktien gestern in den Handel eingeführt wurden, für Investoren so attraktiv. „Die Aktie ist ein Kauf“, bestätigt Pat Adams, Vermögensverwalter bei Choice Investment Management LLC. „Wir lieben Unternehmen, die auf ihrem Markt dominieren.“
Die Chicago Mercantile Exchange Holdings, die Betreibergesellschaft der Börse, platziert drei Millionen Aktien. Bei einem Börseneinführungspreis von 31 Dollar bis 34 Dollar pro Aktie kommt die CME auf einen Emissionswert von bis zu 102 Mio. Dollar. Zusammen mit den 1,75 Millionen Aktien der Mitglieder, darunter Goldman Sachs & Co. und Deutsche Bank AG, steigt das Volumen der Transaktion auf 161,5 Mio. Dollar. CME wird mit bis zu 1,08 Mrd. Dollar bewertet.
Die Börse berechnet Gebühren für den Kauf und Verkauf von Kontrakten, mit denen Händler auf den zukünftigen Wert von Rohstoffen und Finanzinstrumenten spekulieren. Eurodollar-Einlagen sind in US-Dollar denominiert, werden aber bei Banken außerhalb der USA gehalten. Die Eurodollar-Zinsen sind eine Benchmark für die Finanzierungskosten von Unternehmen. Mit einem Eurodollar-Kontrakt können Investoren auf die Zinsen für Dreimonatseinlagen für eine Mio. Dollar spekulieren.
Für die ersten neun Monate des Jahres wies die CME einen Nettogewinn von 61 Mio. Dollar aus. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen stiegen 18 Prozent auf 333,8 Mio. Dollar. Im dritten Quartal wurden 154,6 Millionen Kontrakte gehandelt, das ist ein Plus von 48 Prozent. Neben den Handelsgebühren berechnet die Börse auch Gebühren für die Abwicklung der Transaktionen sowie für Informationen über Handelsgeschäfte und Kurse. In den ersten neun Monaten entfielen 43 Prozent der Handelseinnahmen auf Aktienindex-Futures, 42 Prozent auf Zins-Futures, 13 Prozent auf Fremdwährungskontrakte und zwei Prozent auf Rohstoffkontrakte.
Der Erlös aus der Börseneinführung ist für Investitionen in die technische Ausstattung sowie für potenzielle Akquisitionen bestimmt, heißt es in den Unterlagen, die bei der US-Börsenaufsicht eingereicht wurden. Die Aktien sollen an der New York Stock Exchange gehandelt werden. Der Börsengang wird von Morgan Stanley, Salomon Smith Barney, UBS Warburg, J.P. Morgan Chase & Co. und William Blair & Co. betreut. Die Konsortialbanken haben eine Mehrzuteilungsoption von 712 660 Aktien. Sollte der Greenshoe ausgeübt werden, steigt das Emissionsvolumen auf bis zu 185,7 Mio. Dollar.
Die Börseneinführung dürfte die Vorstufe zur Abschaffung des Parketthandels sein, meint Benn Steil vom Council on Foreign Relations in New York. Den Aktionären dürfte es vor allem um Kosteneinsparungen gehen, fügt der Analyst hinzu. Der elektronische Handel ist kostengünstiger als der Parketthandel. „Ich gehe davon aus, dass der Druck größer wird, das?open outcry-system‘ aufzugeben.“ Bloomberg

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