- Steckbrief Kredit-Geld-Zins (wann darf das Thema ruhen....?) - dottore, 10.02.2003, 15:51
- Re: Steckbrief Kredit-Geld-Zins (wann darf das Thema ruhen....?) - SchlauFuchs, 10.02.2003, 16:52
- Re: Steckbrief Kredit-Geld-Zins / @SchlauFuchs / Sammlung - -- ELLI --, 10.02.2003, 19:12
- Dottore-Sammlung/ Spitze - hat fast schon Bibel-Charakter!!!(owt) - Lemmy, 10.02.2003, 20:57
- Na dann bitte noch etwas Geduld mit der Fertigstellung. - SchlauFuchs, 11.02.2003, 19:42
- Re: Na dann bitte noch etwas Geduld mit der Fertigstellung / 10 Eagles... - -- ELLI --, 11.02.2003, 19:48
- Re: Steckbrief Kredit-Geld-Zins / @SchlauFuchs / Sammlung - -- ELLI --, 10.02.2003, 19:12
- Re: Steckbrief Kredit-Geld-Zins (wann darf das Thema ruhen....?) - McShorty, 10.02.2003, 17:33
- Re: Steckbrief Kredit-Geld-Zins (wann darf das Thema ruhen....?) - SchlauFuchs, 10.02.2003, 16:52
Steckbrief Kredit-Geld-Zins (wann darf das Thema ruhen....?)
-->Hi,
in dem größeren Posting von Frank (dankeschön!)"Steckbrief Zins" wird behauptet, dass Geld einen Preis habe, was aber nicht sein dürfe, da Geld weder Ware noch Dienstleistung sei.
Nun stimmt das leider nicht. Denn das Geld, jetzt eine 100-€-Note, die ich in der Tasche habe, kann ich zu keinem anderen Preis verkaufen als für 100 €. Da ich die 100 € aber schon habe, gibt es keine Möglichkeit, aus dem Verkauf der 100-€-Note mehr als 100 € herauszuholen. Demnach hat die 100-€-Note keinen Preis.
Das ist so, als ginge ich in ein Geschäft, um einen Anzug zu kaufen. Den Anzug bezahle ich mit ganz genau dem gleichen Anzug und verlasse das Geschäft anschließend. Welchen Preis hatte der Anzug?
Es besteht auch entgegen dem Posting keinerlei Möglichkeit"durch Geld zu noch mehr Geld zu kommen" (was übrigens schon Aristoteles scharfsinnig beobachtet hatte). Ich kann mein Geld noch so lange mit mir rum tragen, hüten, gießen - es wird nicht mehr.
Das Wieselwort ist"durch". Damit wird etwas eingeschummelt, was zunächst überhaupt nichts mit Geld zu tun hat, nämlich Kredit.
Die Vorstellung, es müsse erst Geld geben oder gegeben haben und anschließend sei es verliehen bzw. geliehen worden, ist falsch.
Dies ist beim heutigen sog. Kreditgeld unmittelbar einleuchtend, da kein einziger Geldschein (Banknote) jemals in die Welt gekommen wäre, wenn es nicht vor ihm bereits einen Kredit gegeben hätte.
Oder anders: Verschwänden alle Kredite / Schulden, verschwindet auch alles Geld (Banknoten) automatisch. Da alles ZB-Geld vor Fälligkeit der ihm zugrunde liegenden Kredite in die ZB zurückströmen muss, lassen sich dann - mangels weiterer noch offener und Laufzeit habender Kredite und ergo mangels Geld - die letzten Kredite nicht mehr in Geld (komplett in der ZB verschwunden!) bedienen. Die Kreditschuldner gehen in Konkurs bzw. müssen ihre Gläubiger mit Sachen oder Dienstleistungen befriedigen.
Beim sog. Warengeld ist es nicht minder klar: Hat man es, hat man es. Hat man es nicht, führt der Weg, es zu erwerben nicht über die Sachleihe, sondern über den Tausch. Denn warum sollte sich jemand ein Goldstück leihen, also Kredit mit Rückzahlungsverpflichtung darin nehmen, wenn er das Goldstück durch Angebot und Hingabe von eigenen Waren und Diensten ohne Rückgabeverpflichtung erhalten kann?
Der Eigentümer/Besitzer eines Goldstücks kann dieses auch nirgendwo gegen Zins"anlegen", da es niemand gibt, der sich ein Goldstück mietet (als"Anschauungsmaterial") und dafür mehr als das Goldstück selbst zurück gibt.
Den Zins aus der Existenz des Geldes und seine anschließende Verwendung selbst zu erklären, muss daher in jedem Fall scheitern. (Über die sonstigen Ableitungen siehe ausführlichst Archiv).
Dies nur kurz zur nochmaligen Klärung. Über das Thema ist - wie ELLI völlig zu Recht postet - nun wirklich lang und breit geschrieben worden und wir sollten es zur Ruhe betten.
Gruß!
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