- Der"natürliche Schwund": Ist die Umlaufgebühr zu hoch? - dottore, 27.04.2003, 15:43
- Umlaufgebühr soll nicht gleich durchschnittliche Warenverfallsrate sein, sondern - thomas, 27.04.2003, 17:07
- Sorry, ich muss mich korrigieren - thomas, 27.04.2003, 17:41
- Re: Umlaufgebühr soll nicht gleich durchschnittliche Warenverfallsrate sein, sondern - Frank, 27.04.2003, 21:43
- Re: Wo kann ich mit M3 bezahlen? - dottore, 28.04.2003, 12:03
- Umlaufgebühr soll nicht gleich durchschnittliche Warenverfallsrate sein, sondern - thomas, 27.04.2003, 17:07
Re: Umlaufgebühr soll nicht gleich durchschnittliche Warenverfallsrate sein, sondern
-->>ein Ausgleich für den reinen Geldzins (Urzins bei Gesell).
>Nach Gesell steht die Geldwirtschaft im Wettbewerb zur Urwirtschaft (alle sind Einzelkämpfer), zum Tauschhandel und zum Wechselverkehr.
>Er schreibt beispielsweise:"... Es genügt, dass wir im Tauschhandel das Dasein eines Wettbewerbers des Geldes festgestellt haben, dessen Aussichten um so günstiger sein werden, je höhere Abgaben das Geld fordert...."
>"... Das Geld ist also nicht unbeschränkter Herrscher auf dem Markte. Es muss mit Wettbewerbern rechnen und kann infolgedessen die Zinsforderungen nicht beliebig hochschrauben...."
>Verlangt der Geldbesitzer zuviel Zins, weichen die Wirtschaftenden auf die genannten Alternativen aus, daher die Begrenzung nach oben.
>Dieser Effizienzvorteil des Geldwesens trägt dem Geldbesitzer nach Erfahrung Gesells <nobr>4-5 % p.a.</nobr> ein, und daher schlägt Gesell eine Umlaufgebühr in dieser Höhe vor. (1 Promille pro Woche, sein Musterschein für eine Mark Freigeld enthält 5 Einklebestellen für jeweils einen Pfennig.)
>Ich behaupte nicht, das wirklich verstanden zu haben, oder gar zu vertreten. Insbesondere ist mir nicht klar, wie nach Gesell's Theorie einerseits der Warenverfall, andererseits der Wettbewerb Geld gegen Geld-Alternativen als Ursache für"Zins" zu gewichten ist.
--------- Genau die heute im Zeitalter des sekundenschnellen Geldtransfers weltweit in Form bestehenbleibender Zinssysteme existierende Alternative oder besser Fluchtmöglichkeit scheint mir auch ein ganz großes praktisches Problem zu sein. Diese Alternative müsste ausgeschaltet oder mächtig erschwert werden. Hinzu käme ja noch die ebenfalls schon von Gesell geforderte Bodenreform, um die Überlegenheit eines zweiten nicht verfallenden und nicht erweiterbaren Gutes als Alternative auszuschalten. G. Hannich geht ja auch nur von der Einführung in einer tiefen Krise aus, in der diese Fluchtmöglichkeiten dann durch die Umstände ausreichend versperrt sind. Dies alles ändert jedoch nichts an der Rolle des Zinses als Umverteilungs-Wühlmaus im heutigen System mit den jetzt ersichtlichen katastrophalen Folgen, dass an allen wichtigen Stellen das Geld fehlt, obwohl es insgesamt mehr als zur Genüge vorhanden ist. M3 war am Ende der D-Mark 3 x größer als das BIP!
Das ganze Kapitel über Urzins erwähnt z.B. gar nicht den Unverwüstlichkeits-Vorteil des Geldes gegenüber den Waren.
>Ich empfehle dazu Band 11 von"Silvio Gesell: Gesammelten Werke, Gauke-Verlag, 4. Auflage 1920, Seite 324 ff", wo auch die obigen Textstellen entnommen sind.
>Gruß, Thomas
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