- Gold Dinar - so sieht er aus - R.Deutsch, 31.05.2003, 08:47
- Re: Gold Dinar - so sieht er aus - vladtepes, 31.05.2003, 10:19
- Re: Gold Dinar - so sieht er aus - SchlauFuchs, 31.05.2003, 10:34
- Popeyes Nachtgedanken und das Falschgeld - R.Deutsch, 31.05.2003, 10:48
- Hier noch ein paar Infos zu Dinar + Dirham - R.Deutsch, 31.05.2003, 10:57
- Re: Danke, quod erat demonstrandum! USA werden in Gold besteuert - dottore, 31.05.2003, 20:02
- Re: Pufffff - Tassie Devil, 01.06.2003, 07:17
- Re: Sehr fein! Die Steuer auf das Steuerzahlungsmittel (= Geld) +"Nullzins" - dottore, 01.06.2003, 11:44
- Re: Zeitlupe - Tassie Devil, 01.06.2003, 23:29
- Re: Sehr fein! Die Steuer auf das Steuerzahlungsmittel (= Geld) +"Nullzins" - dottore, 01.06.2003, 11:44
- Re: Pufffff - Tassie Devil, 01.06.2003, 07:17
- Popeyes Nachtgedanken und das Falschgeld - R.Deutsch, 31.05.2003, 10:48
- Re: Habe ich Dir eigentlich helfen können,... - Theo Stuss, 31.05.2003, 12:09
- Re: Habe ich Dir eigentlich helfen können,... - vladtepes, 31.05.2003, 14:04
- Re: Gold Dinar - so sieht er aus - SchlauFuchs, 31.05.2003, 10:34
- Re: Gold Dinar - so sieht er aus - vladtepes, 31.05.2003, 10:19
Re: Sehr fein! Die Steuer auf das Steuerzahlungsmittel (= Geld) +"Nullzins"
-->Hi Tassie,
sehr, sehr gut!
Womit auch klar wird, dass Steuern immer ein materielles Substrat haben müssen.
Das Verzwickte ist nun, dass dies bei"Naturalsteuern" (inkl. Metall) schnell zu durchschauen ist. Bei ZB-Geld ist das etwas komplizierter, zumal, wenn es als täglich fällige Forderung (per Giralkontenbewegung) zur Abdeckung der Steuerschuld genommen werden muss ("Überweisung" ans Finanzamt). Das Ganze hat sich damit nur scheinbar"entmaterialisiert", denn die tägliche Fälligkeit zielt letztlich auf die"Materie" ZB-Note. Gäbe es die nicht oder nicht mehr, fiele das alles in sich zusammen.
Und da die Beschaffung der Materie"ZB-Geld" ihrerseits besteuert wird (= Notenbank-"Zins") wird sogar auch noch das Steuerzahlungsmittel selbst besteuert, sobald es sich der Nichtstaats-Sektor beschafft, was er natürlich tun muss. Mehr geht nun wirklich nicht.
Beim Nullzins der ZB (in dieser Richtung marschiert die Chose gerade weltweit) entfällt die Steuer auf das Steuerzahlungsmittel, insofern sind die"Leitzinssenkungen" immer Steuersenkungen.
Unter Null (negativer ZB-"Zins") ginge zwar technisch, aber es wäre dann eine"Subvention" an den Nichtstaats-Sektor, sich das Steuerzahlungsmittel überhaupt zu beschaffen. Davor hat der Staat natürlich Angst (die ZB begreift es ohnehin nicht, da die ja glaubt, sie würde"Kredit" geben und nicht etwa das Steuerzahlungsmittel rausrücken).
>Deshalb wird jedes Material, dessen Geldflag gepostet wird, sofort zum Traeger der Steuerschuld, die die Steuermacht abfordert, das Traegermaterial als solches interessiert nicht mehr, zumindest nicht mehr primaer, weil es fuer alle Steuertraeger ueber kurz oder lang perdue ist, sie koennen niemals dauerhaftes Eigentum daran erwerben, sondern wenn ueberhaupt, immer nur temporaeres.
Ganz genau. Es sei denn, das Steuerbezahlungsmittel wird komplett gehortet, was einige (z.B. meine Wenigkeit) praktizieren können, aber der Nichtstaatssektor insgesamt leider nicht. Je mehr gehortet wird (von denen, die es sich"leisten" können), desto mehr müssen jene anbieten, um an das"Geld" zu kommen, was logischerweise das Geld verteuert (= die"Preise" der Waren und Leistungen deflationiert).
Warum und wann sind wir in der"Deflation"? Wenn künftige Einzahlungen unsicher sind bzw. kaum noch erwartet werden, sich also Titel auf diese nicht mehr diskontieren lassen oder nicht mehr diskontiert werden (japanische Bankanleihen, haha) bzw. wenn diese Titel, die spätere Einzahlungen noch mit einiger Sicherheit erwarten lassen (Staatstitel), bereits so stark nachgefragt werden (zumal, wenn die ZB auch noch in ihrem"Geldmenge-rauf = mehr-Nachfrage-Wahn" diese kauft), dass ihre Rendite auf Zero gerutscht ist (ach, Japan, ach Bernanke, Ihr werdet es niemals schnallen!) und mit dem Nullzins-Titel"Bargeld" der Null-Rendite-Titel"Staatsanleihe" gehandelt wird, was völlig sinnlos ist. Dann bleibt doch jeder gleich auf seinem Bargeld hocken und die hohen Herren rätseln rum, was das für eine"Liquiditätsfalle" sei...
>Unbehandeltes rohes Traegermaterial, dessen Geldflag gepostet ist, kann nur
>in und mit einem physikalischen Mass, das dem Traegermaterial zu eigen ist, bewertet und gemessen werden, um der Steuerforderung Befriedigung zu verschaffen. Aus naheliegenden Gruenden war dieses physikalische Mass (immer?) das Gewicht.
Ja, und dieses Gewicht muss nicht nur als Gewicht, sondern auch"materiell" standardisiert sein (Feinheit) bzw. muss so gestaltet werden ("fälschungssicher"), dass es vom Zensiten nicht herstellbar ist (jedenfalls nicht zu Kosten, die deutlich unterhalb des Nominals liegen. Woraus wieder klar ersichtlich:
Der Goldstandard hätte im normalen Lauf der Zeiten (kein kindischer Krieg aus dynastischen Gründen, wie 1914 nach Sarajewo, Beibehaltung der Goldeinlösepflicht auch in Kriegszeiten, usw.) niemals zu solchen Besteuerungsexzessen führen können, wie sie nach dessen Ende 1914 bis heute zu beobachten sind, die"vertagten" Steuererhöhungen über Staatsverschuldung inklusive.
>Behandeltes Traegermaterial hatte indes immer zur Absicht, die auf Termin geforderte Abgabenmenge vom physikalischen Mass des Traegermaterials abzukoppeln, um die Steuerforderung voll flexibilisierend von ihren physikalischen Zwaengen zu befreien.
>Abgabenmass der Steuerschuld und physikalisches Mass des Traegermaterials wurden dadurch zu zwei voellig differenten Paar Stiefeln, letzteres physikalisch greifbar naturgenormt, ersteres willkuehrlich festgelegt, jederzeit aenderbar, physikalisch nicht mehr greifbar.
>Set Geldflag = off... und puffff ist der ganze Zauber verschwunden, das Traegermaterial ist entzaubert, das Warenflag des Materials ist wieder gepostet.
Ebenfalls superb erwischt: Set Steuerflag off = Geldflag off und das Material erhält wieder das Warenflag. Bedeutet bei GZ dann Materialwert und ergo = Null.
Geben wir G + D einen Druckauftrag über irgendein Phantasie"geld" und das bieten wir dann dem Publikum an. Das fragt:"Und wozu soll es gut sein?" Antworten wir:"Eigentlich zu gar nichts. Aber es schaut doch sehr schön aus, die Sicherheitsmerkmale, die Farben, die Guillochen - oder? Wieviel wollen Sie davon haben?"
Da werden wir fix ausgelacht und können uns danach mit unserem"Geld" die Kellerbar tapezieren.
Gruß!
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