- FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... - dottore, 14.09.2003, 12:33
- Re: FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... - Euklid, 14.09.2003, 12:49
- Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂĽgen - Praxedis, 14.09.2003, 12:54
- Re: Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂĽgen - mat, 14.09.2003, 14:00
- Wenn die Abwesenheit von Steuern pervers ist: Ja. (owT) - Zardoz, 14.09.2003, 16:56
- Re: Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂĽgen - mat, 14.09.2003, 14:00
- Bundespolitiker fordern Ende von Billigpreis-FlĂĽgen - Praxedis, 14.09.2003, 12:54
- Re: Die Abgabe kann nur den ursprünglichen Zins erklären - Bob, 14.09.2003, 14:25
- Re: Die Abgabe kann nur den ursprünglichen Zins erklären - dottore, 14.09.2003, 14:56
- Re: FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... / kommt in die dottore-Sammlung (owT) - -- Elli --, 14.09.2003, 15:50
- Wo find ich die dottore-Sammlung? (owT) - Caliban, 15.09.2003, 11:03
- Re: Wo find ich die dottore-Sammlung? / Forummenü - Sammlungen - dottore´s (owT) - -- Elli --, 15.09.2003, 11:07
- Besten Dank! (owT) - Caliban, 15.09.2003, 11:34
- Re: Wo find ich die dottore-Sammlung? / Forummenü - Sammlungen - dottore´s (owT) - -- Elli --, 15.09.2003, 11:07
- Wo find ich die dottore-Sammlung? (owT) - Caliban, 15.09.2003, 11:03
- Re: FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"...jetzt weiss ich auch warum.. - ottoasta, 14.09.2003, 17:28
- Wie ĂĽblich: Manipulieren durch Komplizieren, dabei isses so einfach! - Frank, 14.09.2003, 21:44
- Re: Was hast Du nicht verstanden, Frank? (owT) - dottore, 15.09.2003, 13:32
- Re: FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"... - Euklid, 14.09.2003, 12:49
FĂĽr die Newcomer hier: Das"Zinssystem"...
-->... macht immer wieder von sich her. Es gilt als nachtschwarze Erscheinung, nach deren"Beseitigung" endlich alles"gut" wĂĽrde.
Da ich als Champion dieser Einrichtung gelte, darf ich nochmals kurz meine Ansicht / Einsicht dazu zum Besten geben:
1. Es gibt kein"Zinssystem", das irgendwann irgendwer erfunden hätte.
2. Der Zins entsteht immer als Abgabe (census).
3. Die Abgabe hat einen Termin, zu dem zwangsweise vollstreckt werden kann (zum Termin in das, was abgegeben werden muss bzw. Ersatz bzw. Sanktion).
4. Abgabenzwang (Umfang der Abgabe plus Termin) lässt sich nur mittels bewaffnetem Zwang realisieren.
5. Der Sinn von Herrschaft besteht darin, die Mittel, den Abgabenzwang durchzusetzen, zu monopolisieren (Waffen).
6. Zinsen, die auf etwas anderes lauten als das jeweilige Abgabenmittel, sind nicht nachweisbar.
7. Das jeweilige Abgabenmittel ist"Geld". Das staatliche Trippel-Monopol Waffen - Abgaben - Geld ist just das, was seit Max Weber als Phänomen"Herrschaft" bezeichnet wird.
8. Die bekannten"natürlichen Ausnahmen" beziehen sich auf Selbstverständlichkeiten (z.B. Übertragung von Ernteerträgen oder neugeborenem Vieh, sofern Felder oder Herden gepachtet waren). Mit"Zinsen" haben sie nichts zu tun.
9. Entfällt der bewaffnete Abgabenzwang entfallen Zins und damit Geld automatisch. Denn womit und worin sollte die Abgabe erhoben werden?
10. Die vermeintlichen Ausnahmen dazu sind die bekannten Surplus-Erzeugungen, die hier umfänglichst dargestellt wurden, Stichwort Bernbeck.
11. Dieser Surplus wird allerdings ebenfalls erzwungen und geht über das bisher vom Betroffenen Erzeugte (inkl. Vorräte) hinaus.
12. Der Abgabenberechtigte ("Macht") kann mit seinen Abgaben auskommen oder nicht.
13. Kommt er zunächst damit aus, ergibt sich dennoch auf Dauer ein Redistributionsproblem, das sich generell in Umsturz entlädt.
14. Der Umsturz kann die Redistribution vorübergehend verbessern, führt jedoch über kurz oder lang immer wieder zum selben Ergebnis. Daher der altbekannte Staats(macht)-Durchlauf: Neue Schweine an die selben Tröge.
15. Kommt die Macht nicht mit den Abgaben aus, kann sie diese erhöhen, was ebenfalls über kurz oder lang zum Umsturz führt.
16. Die Macht kann auch Vorgriff auf Abgaben nehmen. Dazu muss sie einen Titel über später eingehende Abgaben ausstellen und diesen zu verkaufen versuchen.
17. Dadurch entsteht eine Schicht, die den Staat vorfinanziert (sog."Juden","Kapitalisten", usw.).
18. Diese Schicht handelt die Titel zunächst nahe pari (es wird"alsbald" mit Rückzahlung aus Abgaben gerechnet), danach verfallen die Kurse der Papiere immer stärker. Die Finanzgeschichte ist die Geschichte der Nonvaleurs.
19. Die entsprechend disagierten Papiere besagen nichts anderes als: Einen Teil der erwarteten Abgaben wird vom Abgabenherrn an seine Finanziers abgetreten.
20. Ein Zins entsteht dadurch nicht. Die spätere Abgabe wird nur anders verteilt: der Teil, den die Finanziers erhalten wird als"Zins" bezeichnet, ist aber tatsächlich nur ein Teil der später eintreffenden Abgabe (census).
21. Diese Titel sind zedierbar und werden gehandelt. Ihr Kurs ist immer ein Abschlag von der Summe, die schließlich insgesamt als Abgabe fällig ist oder erwartet wird.
22. Erwirbt jemand einen solchen Titel, sieht es so aus, als würde sich der Titel"verzinsen". Davon kann aber keine Rede sein. Denn mehr als das, was später als Abgabe eintrifft, kann der Titel niemals hergeben. Er gibt es nur später her.
23. Dies ist bei der Beleihung (Verpfändung) von privatem Eigentum nicht anders. Der Eigentümer kann immer nur einen Teil der später einkommenden (oder erwarteten) Erträge abtreten.
24. Der private Kreditgeber hält sich entweder über den Titel schadlos und erhält den versprochenen Teil der später eintreffenden Erträge des Eigentümers oder er hält sich über einen zweiten Titel (Verpfändung) am Eigentum selbst schadlos.
25. Eigentum und Vollstreckung von Titeln (sowohl in das Geschuldete als auch in das Pfand) setzen exekutive Macht voraus.
26. Daher immer Macht vor Einkommen und /oder Ertrag oder auch Steuern vor Einkommen.
27. Das Problem der Vorfinanzierung der Macht selbst kann vorübergehend gelöst werden (Fiskus als Eigentum der Macht, das Erträge abwirft, Regiebetriebe, Monopole, Vergabe von Lizenzen und Monopolen usw.), aber niemals auf Dauer.
28. Ursache dafĂĽr sind konkurrierende Machtsysteme und die sich aus jedem Machtsystem automatisch ergebenden Hierarchien (Machterhaltsysteme).
Kurzum: Das Problem ist nicht zu lösen. Das einzig Interessante: In welcher Phase des Gesamtdurchlaufs befindet man sich? Daraus sind dann die entsprechenden Konsequenzen für jeden Einzelnen zu ziehen. Von jedem Einzelnen, je nachdem, wie er die Situation einschätzt.
Der Ablauf selbst ist unumkehrbar, allerdings wiederholt er sich. Dies solange es das Phänomen des bewaffneten Zwangs gibt.
Schönen Sonntag noch + Gruß!
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