- Warum es in der Demokratie dahin geht (hier BRD): - dottore, 22.09.2003, 15:48
- Re: Warum es mit der Demokratie bald wieder aufwärts geht (hier USA): - Bob, 22.09.2003, 15:58
- Re: Warum es mit der Demokratie bald wieder aufwärts geht (hier USA): - Diogenes, 22.09.2003, 16:42
- Re: Warum es in der Demokratie dahin geht (hier BRD): - VictorX, 22.09.2003, 16:03
- Re:theorie ist das was in der praxis nicht funktioniert - wie im märchen; es war - LOMITAS, 22.09.2003, 16:17
- Re:theorie ist das was in der praxis nicht funktioniert - wie im märchen; es war - VictorX, 22.09.2003, 16:28
- Re:theorie ist das was in der praxis nicht funktioniert - wie im märchen; es war - Burning_Heart, 22.09.2003, 19:59
- Re:theorie ist das was in der praxis nicht funktioniert - wie im märchen; es war - VictorX, 22.09.2003, 16:28
- Re: Inflation entschuldet den Staat nie... - dottore, 22.09.2003, 18:19
- Re:theorie ist das was in der praxis nicht funktioniert - wie im märchen; es war - LOMITAS, 22.09.2003, 16:17
- "Sie war ein ein Blümlein hübsch... - zani, 22.09.2003, 16:25
- Re:"Sie war ein ein Blümlein hübsch... - Emerald, 22.09.2003, 16:36
- Auch so ein Blümlein - zani, 22.09.2003, 18:24
- Re:"Sie war ein ein Blümlein hübsch... - Emerald, 22.09.2003, 16:36
- Re: Warum es in der Demokratie dahin geht (hier BRD): - Burning_Heart, 22.09.2003, 16:46
- Re: Warum es in der Demokratie dahin geht (hier BRD): - Popeye, 22.09.2003, 17:02
- Re: Der Wähler wird mit seinem eigenen Geld bestochen - dottore, 22.09.2003, 18:10
- Re: Der Wähler wird mit seinem eigenen Geld bestochen - und dann? - Popeye, 22.09.2003, 18:40
- Re - ebony, 23.09.2003, 12:13
- Re: Re - dottore, 23.09.2003, 15:27
- Re: Der Wähler wird mit seinem eigenen Geld bestochen - dottore, 22.09.2003, 18:10
- Re: Warum es mit der Demokratie bald wieder aufwärts geht (hier USA): - Bob, 22.09.2003, 15:58
Re: Re
-->>Hallo doktore,
>wie würde denn Ihrer Meinung nach ein Staats- und Finanzsystem aussehen wenn Sie dies bestimmen könnten.
Hi Ebony!
Das ist nicht darstellbar. Schon das Wort"bestimmen" zeigt, dass etwas mit Zwang zu geschehen hat. Da ich allein nicht bestimmen könnte, sondern eine Clique bräuchte, um alles dann auch durchzusetzen, würden alsbald wieder die üblichen Hierarchieprobleme beginnen (die"Persistenz der Aggregate" - Pareto). Danach käme es zum paretianischen"Kreislauf der Eliten" (andere wollen auch mal ran) und wir landen immer wieder im selben unlösbaren Problem: Die Eliten zwingen die Nichteliten.
Insofern geht der Weg immer von"Minimal"- zum"Maximalstaat" - je nach Umständen,"Verfassungen" usw. mal schneller, mal langsamer. Ursache immer: die unlösbare Vorfinanzierungsproblematik der Macht als solcher. Steuern (alias rent seeking, usw.) müssen immer vor Einkommen ("Rechtssicherheit" usw.) erscheinen, aber in Systemen, bei denen die Einkommen besteuert werden, wird diese zwangsläufige Reihenfolge umgedreht, was die bekannten Verschuldungsprobleme der Macht (Staatsmacht) schafft. Und den bekannten Niedergang, der in der Aktualität (je nach"Streckung" des Gefüges) kein Novum ist. Die Geschichte ist voll von solchen Perioden.
Da die Macht, d.h. die Möglichkeit zum bewaffneten Zwang und damit die Möglichkeit in die Abgabenherrschafts- bzw. rent seeking-Position zu schlüpfen, ein Mal in der Welt ist, kann sie daraus aus sehr nachvollziehbaren Gründen nicht mehr verschwinden.
Es ist daher müßig, an etwelche"Lösungen" des Problems zu denken.
Nichtsdestotrotz gibt es innerhalb der"Durchläufe" bessere Position und schlechtere und bessere Abschnitte und schlechtere. Es ist besser in einer Position des Kassierers (Systemprofiteurs) zu sein als in einer Passiv- also Abgabenposition. Und es ist besser sich dort in einer Zeit zu platzieren, da die"Umsturz"-Gefahr möglichst gering ist als in einer, in der die Zeichen deutlich auf Umwälzungen, Umbrüche usw. hindeuten.
Besser also"König" in einer Phase kurz nach Ausrufung der Monarchie als in ihrer Schlussphase (1789). Leute (plus Entourage), die das ziemlich gut hingekriegt haben: Hadrian, Stalin, Castro, Ghadafi, usw. Auch"Reformer" aller Art sind in der ersten Phase ("Gründung","Neugründung","Machtergreifung") angesehen und"erfolgreich" (Oedipus, Augustus, Wilhelm I., sogar Hitler, aber auch Saddam, Thatcher, Blair, Reagan, Putin, u.v.a.m.). Irgendwann holt sie oder ihre Nachfolger die Realität dann ein.
Lebt man in einer Phase, in der schwere Entladungen sich deutlich erkennbar abzeichnen (siehe das gesamte US-Problem als gutes Beispiel) sollte jeder sein Leben so einrichten, dass er unter den heraufziehenden Gewittern möglichst"drunter durchläuft" (also weder als Person noch als Eigentümer von irgendetwas auffällt) - vielleicht ist er nach dem"Kladderadatsch" so gut positioniert (auch altersmäßig), dass er in die Spitze kommt. Cincinnatus wurde vom Feld geholt, Heinrich I. aus dem Wald, de Gaulle von seinem Landsitz, usw.
Man kann natürlich auch Pech haben und sogar alle können Pech haben (weil die Entladung einen weltweiten, langanhaltenden Flurschaden anrichtet, der diesmal nicht auszuschließen ist) - c'est la vie.
>Denn man kann gut kritisieren sollte aber auch wissen wie es anders gehen würde trotz der Eigenschaften (schlechte und Gute)die der Mensch hat.
Ich denke, dem Menschen"Eigenschaften" zuzulegen, steht uns nicht zu. Der Mensch setzt, was er vorfindet bzw. was er schaffen kann, möglichst optimal und produktiv zu seinen Gunsten ein. Das kann nicht"bewertet" werden.
Der Einsatz von Macht ist einer der interessantesten Vorgänge. Wenn die Mächtigen mit Hilfe von bewaffnetem Zwang andere z.B. zur Produktion dessen veranlassen, was sie sonst selbst hätten bewerkstelligen müssen, kann ihnen das nicht zum"Vorwurf" gemacht werden. Genausogut könnte man jedem vorwerfen, er sei"schlecht", weil er nicht freiwillig und ohne Gegenleistung für andere arbeitet bzw. sich aufopfert.
Drum nur guten Mutes sein und versuchen, klug und mit Maßen zu einem auskömmlichen und glücklichen Leben zu kommen. Einfach ist es nie.
Gruß!
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