- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 15.04.2005, 10:30
- Re: EZB und asset bubbles - Nonsense now, Inflation later! - dottore, 15.04.2005, 14:31
Re: EZB und asset bubbles - Nonsense now, Inflation later!
-->> ~ Die EZB sieht in ihrer gegenwärtig verfolgten Geldpolitik ein angemessenes In-
>strumentarium, um hohen Preissteigerungsraten bei Vermögenswerten erfolg-
>reich entgegenzutreten.
Hi Elli,
das liest sich in der Reuters-Version (gestern) etwas anders (Auszüge, die sibyllinischen Passagen gefettet):
"EZB behält Vermögenspreisentwicklung bei Geldpolitik im Auge
Zu hohe Preissteigerungen von Vermögenswerten wie Aktien oder Immobilien können nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gravierende volkswirtschaftliche Probleme auslösen. Mit ihrer geldpolitischen Strategie sieht sich die EZB aber gut gerüstet.
[Dasselbe wie"erfolgreich entgegentreten"?]
"Vermögenspreisblasen seien eine Herausforderung für Zentralbanken, da ihr Platzen hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen könne...
[Was mögen das für"Kosten" sein? Oben waren es noch"Probleme". Schlage vor, wir nehmen jetzt mal alle unsere"Probleme" in die G+V als"Kosten" und stellen uns damit steuerlich auf Null!]
"Ein Einbruch übertrieben [!!] hoher Preise für Aktien, Immobilien oder andere Vermögenswerte könne eine Rezession oder gar Deflation auslösen.
[Wer hätte das gedacht]
"Doch das Erkennen [!] einer Vermögenspreisblase ist der EZB zufolge mit zu viel Unsicherheit behaftet, als dass die Notenbank wie für die Verbraucherpreise eine Norm für ein angemessene Niveau [sic!] aufstellen könnte, das sie mit Zinserhöhungen ansteuern müsste.
'Vermögenspreise sind keine Zielgröße der EZB', machte die Zentralbank deutlich.
[Mehr Schwachsinn auf knappem Raum geht kaum noch; aber es wird noch besser:]
"Vor allem mit Blick auf die kräftigen Kurssteigerungen am Rentenmarkt oder die hohen Immobilienpreisen in einigen europäischen Ländern warnen Experten seit geraumer Zeit vor einer Preisblase bei Vermögenswerten, die sie auch auf die lockere Geldpolitik der EZB zurückführen.
[Eine Rentenkurs-Blase? Was mag das sein? Sind 3-Prozenter blasig, aber 6-Prozenter nicht? Dann wäre die Schweiz mit ihren 2-Prozentern bei den"Eidgenossen" ja geradezu in einer Mega-Dauer-Blase - die Ärmsten! Na, und Japan erst!]
Und überhaupt's. Joachim Fels von Morgan Stanley hat gerade die Nominalzinsen UK untersucht. 300 (dreihundert) Jahre. Durchschnitt: 4,6 %. Und wo sind wir heute? Bei 4,6 %. Na, watt nu? Blase?
Ort des Fels'schen Begängnisses:
13.04.05: Introductory remarks delivered by Prof Issing at the symposium “Niedrige Zinsen - Für immer?” on the topic “Niedrige Zinsen oder niedrige Löhne - Was erfordert der Standortwettbewerb?” organised by Herbert Giersch Stiftung in Frankfurt, Germany.
Time: 4.30 p.m. ECB time (C.E.T.)
Venue: DekaBank, Mainzer Lanstr. 16, Frankfurt
Contact: Klaus-Werner Schatz, Herbert Giersch Stiftung, Tel: +49-30-27877-110
Text: No text will be made available.
"Die EZB machte nun klar, dass sie ihre jetzige Strategie als Antwort auf die Frage betrachtet, ob und wie Zentralbanken Vermögenspreisblasen bekämpfen sollten.
[Welche"Strategie" und welche"jetztige"? Was heißt"Antwort"?]
"Vor allem ihre mittelfristige [!] Perspektive beim Urteil über die Gefahren für die Preisstabilität und die Analyse von Geldmengen- und Kreditwachstum gewährleisteten, dass der Einfluss von Vermögenspreisen ausreichend [!] beachtet werde. Denn Übertreibungen bei diesen Preisen geht in der Regel eine starke [!] Kreditausweitung voraus, wie die EZB am Beispiel der im Frühjahr 2000 geplatzten Aktienkursblase belegt.
[Debilismus in der EZB - wer hätte das gedacht? Noch debiler dann - wörtlich:]
"Frühzeitige [!] Hinweise auf ein Zusammenspiel [Steilpaß?] zwischen sprunghaft [endlich wieder"Springen aus dem Stand" als olympische Disziplin!] steigenden Aktien- oder Immobilienpreisen im Euro-Währungsgebiet und einer zu reichlichen Liquiditätsversorgung würden zu erhöhter [!] Wachsamkeit führen"...
"Als eine mögliche Strategie gegen Vermögenspreisblasen wird außerdem [- außer Wachsein?] ein frühzeitiges [schon wieder dieses herrliche"frühzeitig"!] Anheben der Leitzinsen im Anfangsstadium einer Preisübertreibung genannt.
[Noch andere"Strategien" möglich, gefällig gar?"Anfangsstadium","Übertreibung" - perfekt!]
"Die EZB gab jedoch zu bedenken: "Vermögenspreisblasen sind schwer in Echtzeit festzustellen und werden daher häufig erst im Nachhinein als solche erkannt."
[Wer hinterher nicht klüger ist, dem ist wohl kaum zu helfen... Aber das Beste ist nun doch die "Echtzeit" - ist das nicht die"Frühzeit(igkeit)" schlechthin?]
"Die Kapitalmarktzinsen sind bis zum Frühjahr diesen Jahres trotz der Zinserhöhungen in den USA auf historische Tiefstände gesunken. Der EZB-Monatsbericht: Es sei nicht auszuschließen, dass die niedrigen Renditen langfristiger Anleihen mit der Überschussliquidität zusammenhingen.
[Aaah, Fekete, ick hör' Dir trapsen! Wobei mir das Phänomen der sog."Überschussliquidität" wohl für immer ein Rätsel bleiben wird: Es wird sich doch wohl nicht um"Nettogeld" handeln...? Oder meint ma"täglich fällige Einlagen"? Deren Zuwachsraten sind seit Mitte 02 flat bis abnehmend; Dez 03: + 8,5, Dez 04: + 6,9 % y/y]
"Empirisch zu belegen sei es aber nicht [!], dass die reichliche Liquidität zu einer Vermögenspreisinflation geführt habe.
[Und was sagt die selbe EZB weiter oben? Das sagt sie:"Denn Übertreibungen bei diesen Preisen geht in der Regel eine starke Kreditausweitung voraus, wie die EZB am Beispiel der im Frühjahr 2000 geplatzten Aktienkursblase belegt."
Ist es nun ein"in der Regel" oder geht es"empirisch nicht"?
Was mag überhaupt die Differenz zwischen "Überschussliquidität" und "starker Kreditausweitung" sein? Hallllooooh!]
"Ursache für das niedrige Zinsniveau ist nach Einschätzung der EZB auch keine skeptischere Wachstumseinschätzung der Marktteilnehmer.
[Wie beruhigend]
"Dagegen spreche, dass sich die langfristigen Wachstumserwartungen im Lauf des vergangenen Jahres kaum geändert hätten. Erklären lässt sich die Zinsentwicklung der EZB zufolge am besten [!] mit strukturellen und vorübergehenden Faktoren.
[Möglich so:]
"So hätten Pensionsfonds und Versicherungen im Euro-Raum wie in den USA im Vorgriff auf neue Vorschriften, nach denen sie verstärkt in Anleihen investieren müssen, ihre Nachfrage gesteigert.
[Die Struktur sind also"neue Vorschriften"? Na ja, der Staat -"Anleihen" - will auch was haben]
"Aber auch spekulative Geschäfte am Rentenmarkt wie Carry Trades trieben die Rentenkurse an.
[Jawoll!"Spekulativ" geht immer mal vorüber... Und Danke, dass wir endlich mal was von Carry Trades" hören - und eine Erklärung folgt dazu:]
"Dabei werden Kredite zu den niedrigeren kurzfristigen Zinsen aufgenommen und in höher rentierende längerfristige Titel investiert. Diese Kapitalströme würden sich jedoch im Lauf der Zeit wieder umkehren und keine anhaltenden Auswirkungen haben.
[Na bestens. Dann ist die Beanspruchung des Geldmarkts ein Kapitalstrom bzw. dessen Quelle. Danke, dass wir auch das endlich amtlich haben]
"Mit Blick auf die historisch niedrigen Renditen von Staatsanleihen in den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas stellte die EZB fest, dass die Situation derzeit ähnlich [!] sei wie vor dem Beginn der Asienkrise 1997.
[Aaaaalaaaarm!]
"Die Länder hätten seit Mitte der 90er Jahre aber ihre wirtschaftlichen Fundamentaldaten verbessert und Strukturreformen gemacht. Deshalb seien sie inzwischen widerstandsfähiger gegen externe Schocks.
[Ihr dürft euch alle wieder hinlegen! Und wenn der"externe Schock" kommt, wird die liebe EZB euch schon wecken].
Also echt klasse, dass wir so was Feines wie die EZB haben. Und so tüchtige Mitarbeiter! Deshalb machen sie auch so gigantische Gewinne!
Und noch was zur Beruhigung der Inflationisten (ernstgemeint und wichtig):
In G-5 plus China ist der Anteil der"liquiden Komponenten" an der"Geldmenge" in 10 Jahren um 40 % gestiegen (meine ganz persönliche Steigerungsrate vermag ich nicht zu messen, wie bekannt). Laut Fels"marodiert" diese"überschüssige Liquidität" jetzt von einer Asset-Klasse zur nächsten. Aktien, Renten, Immobilien (wie hieß es von einem weisen Mann, der hier zitiert wurde, mal?"Irgendwas steigt immer!").
So steigen jetzt zuerst die Inflationserwartungen, dann die Inflation. Und das"überschüssige Geld" macht schon heute was ganz Böses: Es"füttert" die Hausse der Ã-lpreise.
Wenn die nächsten Gaps geschlossen sind:
[img][/img]
ist dann die Zeit gekommen?
Irgendwas steigt doch immer - oder?
Gruß!
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