- Klimawandel-Enthusiasmus, Demokratie-Enthusiasmus etc. - Holmes, 10.07.2007, 02:45
- Re: Klimawandel-Enthusiasmus, Demokratie-Enthusiasmus etc. - Holmes - nereus, 10.07.2007, 08:09
- Re: Danke nereus, hol den Söldnerschreiber wieder zurück, wofür er bezahlt wird. (o.Text) - Märchenonkel, 10.07.2007, 08:41
- sehe ich anders...Re: Klimawandel-Enthusiasmus, Demokratie-Enthusiasmus etc. - weissgarnix, 10.07.2007, 11:46
- Sonne + Wasser - und nicht der Mensch - GutWettertrader, 10.07.2007, 12:23
- wurde auch Zeit gegen den Klimawandel vorzugehn - Immo, 10.07.2007, 16:29
- Solar Variations Not Behind Global Warming - Study - Sorrento, 11.07.2007, 13:27
- Re: sehe ich anders... - zureich, 11.07.2007, 01:30
- Sonne + Wasser - und nicht der Mensch - GutWettertrader, 10.07.2007, 12:23
- Wahrnehmung u. Interessen - zureich, 10.07.2007, 12:27
- Re: Wahrnehmung u. Interessen / sehr schön beschrieben (o.Text) - - Elli -, 10.07.2007, 15:50
- Re: Klimawandel-Enthusiasmus, Demokratie-Enthusiasmus etc. - Holmes - nereus, 10.07.2007, 08:09
sehe ich anders...Re: Klimawandel-Enthusiasmus, Demokratie-Enthusiasmus etc.
-->Lieber Holmes,
sehe das mittlerweile etwa anders, nämlich wie folgt (wobei: ich hätte mir"Syriana" vielleicht doch nicht anschauen sollen):
>Warum sind die USA im Irak? und
simple, aber dafür handfeste Kombination aus Durchsetzung wirtschaftlicher Partialinteressen einflussreicher Gruppen und politisch naivem, leicht zu manipulierendem Präsidenten.
>Warum gibt es eine solche Hysterie über das Klima?
gibt es die wirklich? ich sehe zunächst mal nur eine hochgepushte Medien-Intifada, die es bis auf die politische Agenda geschafft hat. Das haben aber zuweilen auch schon viele andere Themen, die dann sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwunden sind. Beim Thema Klimaschutz läßt sich bereits jetzt schon wieder ein gewisses Desinteresse feststellen, und vermutlich kräht in 3 Jahren kein Hahn mehr danach. Vergiß nicht, dass solche Themen immer dann hochkochen, wenn es konjunkturell gut läuft, weil dann hat man Zeit und Muße, sich solchen Themen zu widmen. Spätestens wenn wieder die ersten Wolken am Konjunkturhimmel zu bestaunen sind, wird das Thema wieder in der Versenkung verschwinden, weil es dann wiederum nur um Arbeitsplätze und deren Sicherung gehen wird. Kurzfristig geht es einigen Akteuren aber auch beim Thema Klimawandel sicherlich um handfeste ökonomische Interessen, etwa den Wissenschaftlern um Forschungsgeldern oder der Alternativ-Energie-Branche um Subventionen aller Art...
>frage ich mich, ob die hier oft zitierte Erklärung, dass dieses alles Absicht und von langer Hand geplant sei, die plausibelste ist oder ob es nicht andere bzw. dazugehörige Faktoren gibt, die ebenfalls in Betracht gezogen werden müssen.
zum Irak-Krieg meine ich mittlerweile: Sicher ist das so. Da mag etwas an heren politischen Absichten seitens einiger Akteuren mit beigemengt gewesen sein, aber der Treiber war ganz klar ökonomischer Eigennutz, der dann wie üblich sehr schnell zum"nationalen Interesse" hochstilisiert wurde. Und letzteres rechtfertigt bekanntlich alles. Klimaschutz liegt übrigens nicht im"nationalen Interesse der USA" (O-Ton Bush), allein schon hier ein ganz gravierender Unterschied zum Irak-Krieg.
>Sowohl bei"Regime-Change" als auch"Climate-Change" stehen Untergangsängste im Vordergrund. Regime-Change (RC) ist die Verhinderung von unerwünschten Regierungen und Climate-Change (CC) ist die Verhinderung von bedrohenden Umweltveränderungen.
zu ersterem siehe oben. zum Klimawandel: das ist mM nach nichts weiter als eine der zahllosen Projektionen von eher diffusen Kollektivängsten, wie sie in der Geschichte immer wieder vorkamen. Meiner Meinung nach steht das Thema als solches etwa der Judenverfolgung (durch alle Epochen, nicht nur der Nazis) wesentlich näher als dem Irakkrieg. Oder dem"Waldsterben" der 80iger.
>Beide sind wesentlich aus der Angst geboren, beide malen schwärzeste Zukünfte an die Wand, wenn nicht sofort etwas getan wird und beide erzeugen"heilige Krieger", die nicht vernünftig und diplomatisch zu praktikablen Lösungen kommen wollen, sondern bereit sind, alles zu tun, um die"Erlösung" durch ihre Mittel zu erlangen.
Basis-Instrumente aus dem Werkzeugkasten der Manipulation, sowas ließe sich für jedes politische Thema, das eine gewisse öffentliche Anteilnahme erregt, diagnostizieren. Ist für die beiden von dir ins Spiel gebrachte Themen meines Erachtens nicht symptomatisch.
>In einem Artikel, den ich mal raussuchen müsste, vertrat ein Autor die Ansicht, dass Cheney, Bush und Co. wirklich naive Fanatiker sind, die tatsächlich glaubten, dass die Sache mit dem Irak ganz einfach sein würde, weil sich die Iraker tierisch über die Demokratie freuen würden (so wie die Deutschen). In ihrer Verblendung, dass sie, die das Gute wollten, ja damit deswegen nicht scheitern können, gingen sie jedes Risiko ein.
Nein, das glaube ich definitiv nicht (mehr). Die Amis sind nicht gar so blöd, wie wir das immer glauben, auch ein Dick Cheney nicht. Die wissen genau was sie tun. Bush kann einem mittlerweile nur noch leid tun. Spätestens mit der Begnadigung von Libby kürzlich ist doch in Amiland auch dem letzten Hinterwäldler klar geworden, dass da eine Truppe am Ruder sitzt, der das"nationale Interesse", die Demokratie oder gar der"Rechtsstaat" auch nur irgendwo sonst vorbeigeht als am sprichwörtlichen Arsch...
Problem für die Zukunft: Bush mag demnächst gehen, aber diese Truppe bleibt am Ruder. Unter dem nächsten Präsidenten werden die Verhältnisse deshalb nicht signifikant anders sein.
>Die Umwelt-CO2-Fanatiker sind u.U. genauso verblendet. Man denke nur an die Anfänge der Umweltbewegung, bei der auch schon einige dabei waren, die sehr radikal dachten (im Prinzip schon soweit, dass die Menschen an sich ja eine vermeidbare Umweltbelastung darstellen). Und das Schlimmste ist möglich, wenn Menschen nicht nur grosse Macht haben, sondern von der Richtigkeit ihres Tuns im Innersten überzeugt sind. Dann sind keine Grenzen mehr gesetzt, da für die Verwirklichung des"Guten" kein Preis zu hoch sein kann.
stimmt, hier geht es in großem Maße um"Fanatismus" oder eine Quasi-Religion. Mit allen - ebenfalls historisch herleitbaren - Konsequenzen. Nicht schön, aber wie oben schon gesagt: das Thema eignet sich mM nach nicht für einen Dauerbrenner.
>Sieht das jemand ähnlich?
>Beste Grüsse,
>Holmes
gesamter Thread: