- Europäische Luftsicherheitsbehörde wartet erst einmal einen Flugzeugabsturz ab! - Svenni, 30.10.2007, 13:59
Europäische Luftsicherheitsbehörde wartet erst einmal einen Flugzeugabsturz ab!
--> Na dann, GUT FLUG!
Die skandinavische Fluggesellschaft SAS steht nach drei Bruchlandungen mit Bombardier-Propellermaschinen vor einem wirtschaftlichen Schaden von nahezu 100 Mio. Euro. Die Airline befürchtet, die Mängel an Bombardier-Flugzeugen könnten die Marke SAS beschädigen.
Die Summe entspricht fast der Hälfte des bislang für dieses Jahr durchschnittlich von Analysten erwarteten Nettogewinns von 217 Mio. Euro. Das gab ein Sprecher am Montag bekannt.
Die Airline begründete am Montag ihren am Sonntag verordneten Flugstopp für ihre 29 Q400-Maschinen mit wiederholten Qualitätsproblemen. Die Gesellschaft sei zu"dem Schluss gekommen, dass dieses Flugzeug den Anforderungen unserer Passagiere in Sachen Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit nicht gerecht wird", sagte ein SAS-Sprecher. Die Weiterbenutzung berge"das Risiko, dass die Marke SAS Schaden nimmt".
Defekte Fahrwerke
Dass eine Fluggesellschaft einen wichtigen Flugzeugtyp wegen eines befürchteten Imageverlusts außer Dienst stellt, ist ein ungewöhnlicher Vorgang und potenziell sehr schädlich für den Flugzeugbauer. Am Samstag war eine Q400-Maschine auf dem Flughafen in Kopenhagen mit defektem Fahrwerk notgelandet. Das Flugzeug wurde beschädigt, aber niemand verletzt. Erst im September hatte es zwei Bruchlandungen von SAS-Maschinen des gleichen Typs gegeben, die aber offenbar in keinem direkten technischen Zusammenhang mit dem Vorfall vom Samstag standen. In allen Fällen handelte es sich aber um Probleme mit dem Fahrwerk.
Ein SAS-Sprecher sagte, Umrüstungen und Flugstopps nach den Unfällen im September hätten das Unternehmen etwa 500 Mio. schwedische Kronen gekostet, umgerechnet 54 Mio. Euro. Deshalb habe man bereits Schadensersatz bei Bombardier angemeldet. Der neue Flugstopp koste bis Jahresende weitere 33 bis 44 Mio. Euro.
Die SAS-Aktie verlor am Montag zeitweise fast acht Prozent. Der Kurs von Bombardier brach zunächst um 14 Prozent ein, erholte sich anschließend aber wieder auf ein Minus von rund fünf Prozent
Augsburg Airways fliegt weiter!
Die Aufsichtsbehörden haben zunächst einen weiteren Einsatz der Flugzeuge erlaubt. Auch Lufthansa-Partner Augsburg Airways setzt seine sechs Maschinen trotz einer eigenen Notlandung im September weiter ein."Der neue Unfall steht in keinem Zusammenhang mit den vorherigen Problemen", sagte ein Sprecher.
Dennoch äußerte sich die europäische Luftsicherheitsbehörde Easa in Köln besorgt über die Vorfälle. Nach einer Krisensitzung hieß es am Montag, nach einer Analyse solle entschieden werden, welche Maßnahmen verfügt werden.
Nach den ersten Problemen empfahl der nach Airbus und Boeing drittgrößte Flugzeughersteller Bombardier tatsächlich Mitte September ein vorübergehendes Startverbot für das Modell. Am Montag empfahl Bombardier hingegen den weiteren Einsatz der Q400. Es liege kein systematischer Fehler vor, sagte ein Sprecher.
[b][/b]Quelle: FTD vom 30.10.07
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